Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Titel: Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
knackste es.
    »Ich glaube, jetzt habe ich es geschafft, Mrs. Liber-«
    »Lassen Sie MICH reden. Die Stimme des Volkes muß gehört werden!«
    Im Inneren der Zelle bildeten sich Eisblumen.
    »Auf gar keinen Fall. Sie sind ein Bolschewist!«
    »Was hat Sir Humphrey Telephone denn sonst erfunden?«
    »Mr. Fletcher! Seien Sie so gut und stellen Sie die elektrische Verbindung her!«
     
    Wenn sie nicht in der Burger-Bar abhängen konnten und sie bei J & J-Software Ladenverbot hatten, weil Wobbler wieder was verbrochen hatte, dann gab es nur noch den Platz um den Brunnen mit den traurigen, sterbenden Bäumen oder den »Groovie-Sounds«-Plattenladen, der ziemlich genauso war, wie man sich einen Plattenladen mit dem Namen »Groovie Sounds« vorstellen würde.
    Außerdem wollte Yo-less sowieso eine Kassette für seine Sammlung kaufen.
    »Berühmte Englische Blaskapellen«,
sagte Wobbler, der ihm über die Schulter sah.
    »Ja, aber die ist gut«, sagte Yo-less. »Da ist der Spielmannszug der alten Gummistiefelfabrik mit dem
Blumentanz
drauf. Ein ganz berühmtes Stück.«
    »Du bist gar nicht wirklich schwarz, was?« meinte Wobbler. »Ich werde dich den Rastas melden.«
    »Du bist derjenige, der Reggae und Blues mag«, sagte Yo-less.
    »Das ist was anderes.«
    Johnny wühlte ziellos in den Kassetten herum.
    Und erstarrte.
    Diese Stimme kannte er. Sie knisterte vor Statik, aber sie klang wie die von Mrs. Sylvia Liberty, und sie kam aus dem Radio.
    Das Radio stand auf dem Tresen. Es lief die Show von Mikro-Mike auf Radio Wonderful, eine wirklich beeindruckend spannende Sendung, die zwei Stunden lang Anrufe und Verkehrsberichte aus der ganzen Gegend brachte.
    Aber diesmal war es anders. Es ging um die Pläne des Magistrats, den alten Fischmarkt abzureißen, was sowieso geschehen würde, ganz egal, was die Leute zu sagen hatten. Aber es war ein gutes Thema, um darüber zu jammern.
    »Nun, ich meine
hallo? Hallo? Hier spricht Mrs. Sylvia Liberty über das elek
t
rische Telefon! Hallo?
sollte nicht erlaubt sein, äh, meiner Meinung nach, äh, es ist vollkommen
hallo?
(klick… fiss… knister)
ich verlange, daß man mich SOFORT anhört! Der Fischmarkt ist VÖLLIG unwichtig!
äh… äh… und…«
    In seinem kleinen Studio im oberen Stockwerk der Blackbury-and-Slate-Versicherungsgesellschaft starrte Mikro-Mike seinen Techniker an, der wiederum auf sein Schaltpult starrte. Es gab keine Möglichkeit, die eindringende Stimme auszuschalten. Sie kam über alle Telefonleitungen gleichzeitig.
    »Äh, hallo«, sagte er. »Der Anrufer auf… äh… sämtlichen Leitungen…«
    »Also, jemand ist
jetzt hören Sie mir mal zu, junger Mann! Und versuchen Sie nicht, die Verbindung zu unterbrechen, um noch mehr von Ihren Klangwalzen abz
u
spielen!
hier in die Leitung eingebrochen, Mike, Ich
Ist Ihnen klar, daß u
n
schuldige Bürger zur Räumung gezwungen werden
(klick…rausch… wirrr… fiss)
viele Jahre wertvoller Dienste für die Gemeinde
(uiiiouuuuh… knister)
lediglich, weil sie zur falschen Zeit geboren wurden
(fissl… uipuipuip… knister)
hören Sie auf den jungen Johnn
(schnapp… fiss…)
Völker hört die Signale
(uiiouuu… knack)
auf zum letzten… hören Sie sofort auf damit, William, Sie
sind nur ein Bolschewist…«
Aber niemand hörte den Rest des Satzes, weil der Techniker alle Stecker herausgezogen hatte und mit einem Hammer aufs Schaltpult einschlug.
    Johnny und seine Freunde hatten sich um das Radio herum versammelt.
    »Bei diesen Telefonsendungen rufen manchmal ziemliche Spinner an«, sagte Wobbler. »Habt ihr jemals Mad Jim’s Late Night Explosion gehört?«
    »Er ist nicht verrückt«, sagte Yo-less. »Er tut nur so. Und er macht nichts anderes, als alte Platten zu spielen und andauernd ›yeah!‹ und ›jausajausajausa‹ zu sagen. Das ist nicht verrückt. Das ist einfach bloß bescheuert.«
    »Ja«, sagte Wobbler.
    »Ja«, sagte Bigmac.
    »Ja«, sagte Yo-less.
    Alle sahen Johnny an. Und alle sahen aus, als ob sie sich Sorgen machten.
    »Ähem«, sagte Wobbler.
    »Hmm«, sagte Bigmac.
    »Das waren
sie,
nicht wahr?« fragte Yo-less.
    »Ja«, sagte Johnny. »Das waren sie.«
    »Das klang nicht wie gewöhnliches Radio. Wie konnten sie das Telefon benutzen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, einer von ihnen wußte noch aus der Zeit, als er gelebt hat, wie man damit umgeht. Und vielleicht ist Totsein ein bißchen wie… Elektrizität oder so was.«
    »Sie hätten fast deinen Namen genannt«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher