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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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etwas Interessantes kann ich hier schon einmal zeigen. Damit legte er einen faustgroßen Stein auf den Tisch. Dieser war mit blassgelben Punkten übersät. Dann postierte er darüber eine Lampe, die ein lila Licht abstrahlte. Nun bat er Sutin, die Beleuchtung des Raumes auszuschalten. Den Anwesenden entfuhr ein lauter Ausruf des Erstaunens, denn auf dem Erzbrocken erstrahlte ein grünes Sternenmeer. Selbst Sutin ließ diesen fantastischen Anblick eine Weile auf sich wirken, bevor er das Raumlicht wieder einschaltete und damit den Lichtzauber beendete.
    Jeff erläuterte: „Uraninit wird oft von grell gefärbten Verwitterungsprodukten wie Uranocircit begleitet, die durch eine Bestrahlung mit Schwarzlichtlampen grün fluoreszieren. Aber kommen wir jetzt zur Stärke der Radioaktivität von Uraninit. Ich hatte Sie schon darauf hingewiesen, dass dieses Mineral zu den stärksten natürlichen Quellen radioaktiver Strahlung gehört. Für uns aber dürfte diese Strahlung kaum negative Auswirkungen haben, da wir ihr nur für einen kleinen Zeitraum ausgesetzt sind. Ganz anders verhält es sich, wenn sich der Faktor Zeit potenziert. Die Energie der Strahlung reicht dann aus, um das Kristallgitter des Uraninits zu zerstören. Und nicht nur das. Auch Mineralien, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, verändern sich. So trübt sich Bergkristall, eine glasklare Varietät des Minerals Quarz, zunächst grau ein, um sich im Verlauf vieler Tausender Jahre zum braunen Rauchquarz umzufärben. Dies soll es meinerseits zum Thema gewesen sein.“
    Kaum, dass Jeff seinen Bericht beendet hatte, meldete sich die Japanerin zu Wort und es sprudelte nur so aus ihr heraus: „Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann ist dieser Schacht ein riesiger Fermenter.“ Und ohne weiter auf die Anwesenden zu achten, fuhr sie fort: „Wenn in diese radioaktive Katakombe wirklich über Jahrhunderte Leichen und irgendwelche Brühen hineingeschüttet wurden, dann wage ich mir nicht vorzustellen, was sich in diesem Schacht entwickelt haben könnte.“
    „Denkst du da an irgendwelche Monster, à la King Kong oder Godzilla?“, rätselte Jeff.
    „Quatsch“, keifte sie ihn an. „Vielmehr müssen wir uns bei solchen mutagenen Prozessen vor den Winzlingen wie Viren oder Bakterien ängstigen. Wobei Letztere keine Rolle spielen dürften, denn eigenartigerweise habe ich auf Jeffs Proben kaum Bakterien nachweisen können. Dieses Ergebnis ist für einen Raum, der ständigen Kontakt mit der von Bakterien durchsetzten Atmosphäre hat und zusätzlich noch als Mülldeponie fungiert, einfach nicht normal. Deshalb möchte ich darum bitten, bei der nächsten Exkursion dabei sein zu dürfen, um Proben zu nehmen.“
    Sutin schaute fragend zu Celia, worauf diese ihrerseits in die Diskussion eingriff. „Tori, hast du als Mikrobiologin eine Vermutung, ob die Quelle des Schimmelpilzes in diesem Schacht sein könnte, und wenn ja, welche Vorsichtsmaßnahmen empfiehlst du uns im Umgang mit dem Organismus, damit er nicht zu Schaden kommt?“
    „Ganz einfach Celia, zum einen, den medizinischen Aspekt der Sterilität beachten, und zum anderen, keinerlei physikalische oder chemische Veränderungen dort unten durchzuführen.“
    Sutin klinkte sich an dieser Stelle erneut ein: „Tori, was meinen Sie damit konkret?“
    Erstaunlich off en antwortete sie ihm: „Señor Sutin, reden wir doch endlich einmal Klartext. Aus welchen Gründen auch immer erwarten Sie, hier ein Wundermittel zu finden,  dessen Quelle  Sie in diesem Schimmelpilz zu entdecken hoffen. Liege ich soweit richtig?“
    Sutin nickte ihr kurz zu.
    „Schön“, Tori rutschte mit ihrem Stuhl vom Tisch weg,  schlug die Beine übereinander und fuhr fort: „Die Blutproben Akälajaws können nur der berühmte Tropfen sein. Sie brauchen einfach bedeutend größere Mengen, um verwertbare Analysen durchführen zu können – und wenn überhaupt, kann sich dieses Material nur auf dem Grund des Schachtes befinden. Gehen Sie soweit erst einmal mit?“ Sie schaute Sutin durchdringend an.
    „G ewiss Tori, das ist meine große Hoffnung, äh …, die Hoffnung des Firmenkonsortiums, dessen Interessen ich zu wahren …“, ein schwerer Hustenanfall unterbrach Sutin.
    Überrascht schaute Cara zu dem Russen.  Nun fiel ihm nicht nur Sutins blasses Gesicht auf, sondern auch die Schweißperlen auf seiner Stirn, die er sich gerade mit zitternder Hand abtupfte. Während sein Seidentuch gierig den Schweiß von der Stirn saugte, konnte er an

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