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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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ihm in das Totenreich Xibalba hinabsteigen.“
    Und dann nahm sie seine Hand, schloss die Augen und drückte seine Hand mit der Schnur an ihre Stirn und Cara führte ihre Hand an die Seinige.
    Jeff und Tori beobachteten die Szenerie gerührt, dann nahm die Japanerin Jeffs und Cholas Hand und ergriff das Wort: „Trotz allem werden wir nach einem Ausweg suchen. Wobei ich hiermit einen indirekten Weg empfehlen möchte.“
    Ohne weiter auf die fragenden Gesichter der Anwesenden zu achten, fuhr sie fort: „Ich schlage vor, dass wir alle unsere Informationen und Beobachtungen äußern, und uns dabei von der Gegenwart zur Vergangenheit hin arbeiten. Anschließend werden wir uns einem Brainstorming unterziehen.“
    Fragend sah sie in die Runde und einhelliges Nicken bejahte ihren Vorschlag, nur Chola schaute hilflos zu Cara.
    „Chola, Tori möchte, dass jeder erzählt, was er von Akälaj aw oder dem Tal weiß – alles berichtet, was uns helfen könnte.“
    Sie nickte kurz und flüsterte: „Ich werde alles sagen, was ich weiß, aber ich möchte erst einmal zuhören. Geht das?“
    „Sicher“, antwortete Tori und startete: „Gut, dann fange ich am besten gleich an. Die letzten C14-Altersbestimmungen der Leichen datieren auf einen Zeitraum um das Jahr 1050. Dies entspräche historisch der Zeit der Kreuzzüge.
    Von dieser Schicht ausgehend, stand jede darüber liegende in einem genauen zeitlichen Kontext zu den Nachbarschichten und dies endete schließlich in unserer Zeit. Nach dem, was ich bis jetzt mitverfolgen durfte, und dem, was Celia gegenüber Cara so süffisant ausgeplaudert hat, wurden in diesem Schimmelpilz eine Reihe von hochwirksamen pharmakologischen Substanzen entdeckt, von denen zumindest ein Wirkstoff einen an Aids erkrankten Patienten geheilt haben soll. Bei diesem Patienten dürfte es sich wahrscheinlich um Sutin selbst gehandelt haben. Ich denke, dass diesem Aids-Heilmittel Sutins ganzes Interesse galt, zumindest am Anfang.
    Mittlerweile dürfte er das Potenzial seines Fundes neu bewertet haben und lässt deshalb das Reservoir im Schacht rigoros ausbeuten, um es gewinnbringend zu vermarkten. Demnach sehe auch ich den Zeitpunkt der größten Gefahr in der Bergung der letzten Leiche. Dann allerdings dürfte man sich äußerst rasch aller Mitwisser entledigen.“
    „Vidal, was schätzt du, bis in welche Zeit dürften die im Sch acht bestatteten Leichen zurückreichen?“
    „Akälajaw bezieht sich in seinen Aussagen immer auf Yax Pasaj, den vorletzten Mayaherrscher von Copán, und dieser hat bis in das Jahr 820 nach Christus residiert. Letztendlich dürfte uns aber allen klar sein, dass ein tausendjähriger Methusalem biologisch unmöglich ist.“
    „Und wenn doch?“, kam es lauernd von Tori. „Dafür könnte es sogar mehrere Beweise geben. Wir haben bisher bei den von Akälajaws Lager entnommenen Proben an rechten Armen einen Zeitraum von zweihundert Jahren analysieren können, bei den aus dem Schacht geborgenen sind wir nun im Bereich tausend Jahre nach Christus gelandet. Bei allen Proben haben wir die DNS mit der von Akälajaw verglichen – Fehlanzeige. Sollte sich sein Arm noch unter den anderen Leichenteilen befinden, dürfte sein Alter im Tausenderbereich angesiedelt sein.“
    Betroffenes Schweigen. Nun übergab Tori das Wort an Jeff.
    „Tja, da ich in der letzten Zeit Tori bei ihren Arbeiten unterstützt habe, kann ich nicht allzu viel Sinnvolles in unseren Brainpool dazugeben. Das einzig Erwähnenswerte wäre, dass Sutins Leute im glockenförmig erweiterten Teil des Schachtes eine seltsame Stelle in der Felswand entdeckt haben. Sutin beauftragte mich mit der Untersuchung dieser Besonderheit. Dabei handelte es sich um eine zugemauerte Öffnung, die man grob mit einer Kalkschicht verputzt hatte. Mein Bericht für Sutin steht noch aus, aber ich denke, dass ich mir diesen ersparen sollte.“
    Hier hakte sich Chola ein: „Ich glaube, ich kann euch etwas zu dieser Mauer sagen. Mein Vater war Kalkbrenner, aber auch Maurer. Eines Tages befahl ihn Akälajaw zu sich, damit er eine Mauer ausbessern sollte. In der Nähe des Feuers verbanden Akälajaws Wächter meinem Vater die Augen und führten ihn dann eine Weile umher, bevor sie ihn viele Stufen abwärts führten. Als sie ihm die Binde von den Augen nahmen, befand er sich in einem hohen lang gestreckten Raum, in dem stufenförmige Podeste in den Fels gehauen waren. Und auf jeder der Stufen lagerten Bücher, die mit einem gefleckten Fell überzogen

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