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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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Williamsen?“, fragte der Admiral.
    Die Frau drehte sich um. Sie war nicht groß, aber sah zäh aus. Tiefe Falten im Gesicht der Maatin erzählten von einem Leben unter heißen Sonnen oder in der trockenen Luft der Raumschiffe. Ihre graubraunen, langen Haare hatte die Unteroffizierin hinten mit einem schmuddeligen Tuch zusammengebunden. Überhaupt sah man ihrer Kleidung an, dass die Maatin an einem ölverschmierten Gerät arbeitete. „Die Ersatzteile sind endlich gekommen. Die Luke hat doch einen Knacks weg.“
    „Warum überlassen sie das nicht lieber den Reparaturrobotern?“, wollte ihr Vorgesetzter wissen.
    Williamsen schnaubte. „Bis ich den so programmiert habe, dass er weiß, was er tut, mach ich es lieber selbst.“ Sie wandte sich Mayra zu. „Und du bist also die hochgepriesene Enkelin?“ Rogers richtete sich auf, aber bevor er etwas sagen konnte, kam es von der Maatin: „’Tschuldigung, Kleines. Würd’ dir ja gern die Hand geben, aber …“ Sie zeigte ihre dreckigen Hände. „Ich bin die Hausmeisterin der Mission auf Terrestra, Technikerin, Mädchen für alles. Hast du ein Problem, komm zu mir, ich lös es. Nenn mich Will!“
    Mayra nickte, einigermaßen erschlagen. Ursula legte ihr leicht die Hand auf die Schulter und sie gingen vorbei an Will, die sich leise fluchend wieder ihrem kaputten Gerät zuwandte, in die Mission.
    Als sie den Mittelgang entlanggingen, zeigte ihr Großvater auf die Türen, erst links, dann rechts. „Konferenzraum, Generator und Atmosphärenschrank. Die Schlafzimmer sind in der Mitte. Tio Adlan, mein Assistent. Williamsen.“ Sie kreuzten einen Quergang. „Hier schlafen wir und du, Mayra, dort rechts im Gästezimmer. Essen gibt es immer im Wohn-Essbereich. Das ist die Tür neben Ursulas und meinem Schlafzimmer.“
    „Alles klar!“, bestätigte Mayra. Die Mission war klein genug, dass sie sich die Aufteilung der Räume merken konnte.
    „Hast du Hunger?“ fragte Ursula.
    Mayra wollte keine Umstände machen und sagte: „Nein!“ Doch auf das Stichwort knurrte ihr Magen so laut, dass alle drei lachen mussten.
    „Es ist sowieso bald Abendessenszeit.“ Rogers schaute auf seinen Transponder. „Wir essen in 22 Standardminuten. Vorher kannst du dich noch frisch machen.“
    „Ist das in Ordnung für dich, hältst du es so lange aus?“, wollte Ursula wissen. Mayra nickte. „Dann zeige ich dir jetzt dein Zimmer.“
    Das Zimmer war wie fast alle Räume in der Mission quadratisch geschnitten und funktional eingerichtet. Ein Bett war in einer Nische rechts angebracht. Darüber befand sich ein Hängeschrank. Eine Computerkonsole stand links und gegenüber der Tür ging es zu einem kleinen Badezimmer. „Es ist ein bisschen lieblos eingerichtet“, entschuldigte sich Ursula. „Aber morgen fliegen wir in die Stadt. Vielleicht findest du da etwas, was dir gefällt, damit du es persönlicher einrichten kannst.“
    Mayra war begeistert. „Du nimmst mich mit in die Stadt, echt?“
    Ursula lachte. „Ja, wenn du magst!“ Sie zeigte Mayra noch den Wandschrank links neben der Tür. Dort hatten die Hausroboter ihre Sachen schon hineingehängt. „Komm einfach rüber ins Wohnzimmer, wenn du hier fertig bist!“ Mayra bedankte sich, und Ursula ging.
    Mayra schaute sich in dem Zimmer um. Fensterlose Räume konnte sie gar nicht leiden. Aber sie war ja auch nicht nach Terrestra gekommen, um hübsch zu wohnen. Mayra beschloss, so wenig Zeit wie möglich in der Mission zu verbringen.

Kapitel 22
    Zur angegebenen Zeit kam Mayra in den Wohn-Essbereich. Der Raum war schmal und vollgestellt. Zum Gang hin befanden sich ein rechteckiger Tisch mit acht Stühlen, robust aussehende Metallkonstruktionen. Dahinter standen sechs Sessel um einen niedrigen Tisch. Die Sessel wie auch der Tisch waren mit einem bunten Stoff bezogen, was aber auch nicht viel half, den Raum wohnlicher zu machen. Hinter den Sesseln hingen Monitore an der Wand, die wechselnde Landschaften zeigten von touristischen Highlights aus allen Zonen des Universums. Mayra kannte diese Show schon. Bei ihrem Onkel Ryan lief die gleiche.
    Ihr Großvater kam herein, zusammen mit seiner Frau. Ihm folgte ein langer, dünner Mann, den Mayra Ende 20 schätzte. Seine rotblonden Haare betonten zusammen mit den grüngrauen Augen die Blässe seines Gesichts. Mayra fand, dass er ungesund aussah, magenkrank. Die dunkelgraue Uniform schlotterte an seinem Körper. „Kapitän zweiter Klasse, Tio Adlan, mein Assistent. Meine Enkelin Mayra!“, stellte

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