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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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die Häuser tatsächlich aus Stein gebaut. Manche hatten auch eine weiße Außenfläche. Alle waren sie sehr, sehr niedrig. Das höchste der Gebäude schätzte Mayra auf kaum mehr als vier Stockwerke. Einzige Ausnahme war der Turm eines von Mauern geschützten Anwesens auf der Kuppe des Hügels, an dem die Stadt lag. Westlich der Ansiedlung konnte Mayra die einzigen für sie vertrauten Architekturformen nun deutlicher erkennen. Dort standen ein Raumhafen in Miniaturformat sowie die Unterkünfte der nach Terrestra entsandten Diplomaten. Mayra war froh, bald aus dem Schiff herauszukommen. Obwohl sie auf interstellaren Flügen nicht wirklich Platzangst bekam, war ihr frische Luft und fester Boden unter den Füßen doch lieber. Raumpilotin würde sie später jedenfalls nicht werden.
    Das Schiff sank langsam tiefer und dockte außerhalb der Sichtkuppel der Hafenanlage an einem der vier Gates an. Die Gebäude der Föderation waren durch zwei Sichtkuppeln geschützt, eine größere für den Raumhafen und damit verbunden eine kleinere, unter der Mayra die diplomatische Mission vermutete. Mayra war ein bisschen enttäuscht. Sie hatte gehofft, wie eine Terrestranerin leben zu können. Die Sichtkuppeln schützten zwar vor eventuell auftretender Strahlung und sorgten für ein kontrolliertes Klima – aber genau das hatte Mayra auch zu Hause auf Unionia. Sie stand auf, sah sich um, wusste nicht recht, was sie tun sollte. Das Schiff stand schon eine Weile, da kam Kapitänsleutnant Freiman, um sie zu holen. Schnell folgte sie ihm runter zur Schiffsschleuse.

Kapitel 21
    Auf der anderen Seite der Schleuse, innerhalb der Sichtkuppel des Raumhafens, warteten schon ihr Großvater und seine neue Frau Ursula auf sie. Freiman salutierte knapp vor dem Admiral. „Keine besonderen Vorkommnisse!“
    Rogers erwiderte den Gruß. „Danke, Kapitänsleutnant.“ Dann wandte er sich seiner Enkelin zu und sah sie freundlich an: „Willkommen auf Terrestra, Mayra!“ Freiman verschwand wieder im Schiff.
    „Danke. Hallo da!“ Mayra war zu verwirrt, um sich von Freiman zu verabschieden, und wusste auch nicht genau, was sie ihrem Großvater sagen sollte. Sie hätte ihn gerne umarmt. Aber ihr Großvater trug Uniform. Seine Haltung war militärisch stramm, und überhaupt war der Raumhafen mit seiner Nüchternheit nicht für Gefühlsausbrüche gemacht. Außerdem war da ja noch Ursula. Die hatte sie von 3-D-Bildern her sofort erkannt. Mayra wandte sich Ursula zu und entdeckte, dass sie sie mit einem warmen Lächeln anschaute.
    „Hallo auch von mir, Mayra. Ich bin Ursula. Aber das hast du dir sicher schon gedacht.“
    Mayra musste lachen und nickte. „Hallo da!“ Ursula war fast einen Kopf kleiner als ihr langer und schlanker Ehemann. Anders als auch Cassiopeia und deren Mutter, war sie weich und rundlich gebaut. Ihre leicht gewellten Haare waren schon grau. Sie trug sie in einem losen Knoten im Nacken. Angezogen hatte sie ein schilfgrünes, weites Kleid, dessen Stoff Mayra als Leinen erkannte. Das war ein Naturmaterial, das auf Uniona eigentlich nur noch bei historischen Aufführungen verwendet wurde. Plötzlich merkte Mayra, dass sie Ursula eine ganze Zeit lang angestarrt hatte. Sie wurde knallrot. „Entschuldigung!“, stotterte sie.
    Schmunzelnd erwiderte Ursula ihren Blick und beruhigte sie mit einem: „Alles in Ordnung.“
    „Nun, können wir?“, fragte ihr Großvater leicht ungeduldig und ging los.
    Die drei gingen an einigen Gebäuden vorbei, die alle gleich konstruiert waren, ebenerdig, mit einer Außenhaut aus Titan, fensterlos, sicher vor Umwelteinflüssen und einfach zu bauen. Ursula erklärte ihr: „Das ist das Verwaltungsgebäude des Hafens. Dort ist die Unterkunft für die Hafenmitarbeiter. Außer der diplomatischen Mission sind auf Terrestra fünf Leute fest stationiert.“
    „Unterbesetzt, wir sind hier eindeutig unterbesetzt!“, knurrte Rogers.
    Ursula nickte, ging aber nicht weiter auf ihren Mann ein und erklärte weiter: „Dort hinten das sind alles Vorratshäuser, für Lebensmittel und Ersatzgeräte.“
    Inzwischen waren sie an der Schleuse angekommen, die den Raumhafen mit einer kleineren Kuppel verband. Mayra hatte richtig vermutet, dass dort die diplomatische Mission untergebracht war. Auch diese hatte einen quadratischen Grundriss, war ebenerdig und aus Titan gebaut. An der Eintrittsschleuse des Hauses gegenüber dem Raumhafen machte sich eine schon etwas ältere Frau in Arbeitsuniform zu schaffen. „Was gibt es, Maat

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