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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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Reaktion.
    Mayra nickte. „Danke! Aber dass es jetzt noch vier Tage sind, vier Tage, bis ich Djuma wiedersehe, ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll!“
    „Das verstehe ich!“ Fredi legte den Kopf schief. „Jedenfalls bist du mit deinem Prinzen weiter, als ich mit meiner Prinzessin je sein werde!“ Er verdrehte verträumt die Augen.
    „Cynthie?“, fragte Mayra.
    „Nicht gesehen, nicht gehört, weder persönlich, noch als Avatar, seit die Schule aus ist. Mayra, es ist gruselig!“
    Die glaubte ihm nicht ganz. Fredi wusste zu genau, dass Cynthie kein Interesse an ihm hatte, und sein Ton war zu leicht. „Du willst mich nur aufbauen!“, warf sie ihm deswegen vor.
    „Und wenn schon. Wozu sind Freunde da?“ Mayra brummte nur. „Wie war das?“, erkundigte sich Fredi trotzdem.
    „Ich halte dich auf dem Laufenden in Sachen, hm, Liebe!“
    „Das freut mein Männerherz, Mayra, und immer die Öhrchen steif halten.“
    „Haha!“, gelang es Mayra noch zu sagen, bevor Fredi die Übertragung, breit grinsend, ausgeschaltet hatte.

Kapitel 45
    Mayra hörte an diesem Tag nichts und sie hörte auch am folgenden Tag nichts von Djuma. Mühsam schlug sie die Zeit tot. Für eine Viertelstunde versuchte sie sich sogar daran, das Sticken doch noch zu erlernen. Ständig hoffte sie, dass ein Bote käme oder ihr Großvater ihr eine kryptische Nachricht übermittelte. Aber das war nicht der Fall. Den Tag darauf hatte sie genug. Sie sattelte Halda und ritt hoch zur Stadt. Mittlerweile kannte sie den kürzesten Weg durch die Gassen zum Palast.
    Vor dem Tor hatte sich eine lange Schlange mit Menschen gebildet, die ins Gebäude drängten. Einige der Leute wurden von den Wachen eingelassen. Andere wiesen sie zurück und die gingen leise schimpfend an den Wartenden zurück. „Edler müsste man sein. Edle Kleidung müsste man tragen. Unverschämtheit, mich nicht einzulassen!“, grummelte ein alter Mann vor sich hin, als er an Mayra vorbeikam. Die fand, dass er nicht sehr vertrauenserweckend aussah, der Bart verfilzt, das Hemd am Ärmel zerrissen. Sie schaute nach vorne und ihr war bange, dass auch sie zurück gewiesen würde. Die Wachen schienen die durch zu lassen, die auf einer Liste standen, und sie schienen die durchzulassen, die sie kannten, denen nickten sie wortlos zu und ließen sie vorbei. Vielleicht ließen sie auch die durch, die so aussahen, als ob sie keinen Ärger machten. Bei den Wachen am Eingang erkannte Mayra Liam, den gemütlichen Krieger mit Glatze, der Halda das Springen beigebracht hatte, als sie auf dem Reitplatz waren. Langsam rückte Mayra vor, bis sie die erste in der Reihe war. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie kaum etwas anderes hörte, so nervös war sie. Doch Liam grüßte sie nur freundlich und winkte sie durch. Halda schritt unbeirrt an ihm vorbei und trug Mayra durch das Tor.
    Im Innenhof schaute sie sich um. Niemand beachtete sie. Halda band sie an einen der dafür vorgesehenen Ringe in der Stallwand und schaute sich um. Mayra wusste nicht, wo die Prozesse stattfanden. Aber da sie vermutete, dass auch all die anderen Besucher zum Gericht drängten, folgte sie einfach der Masse. Sie überquerten den Innenhof, den Mayra von der Tributzeremonie her kannte, und kamen an einen großen Saal. Mayra blieb innen an der Tür stehen und sah hinein. Ein Thronsessel stand an der Stirnseite auf einem Podest. Er war sehr groß und mit prächtigen Schnitzereien verziert. Die Kissen darauf strotzten vor Gold, und darüber war ein blaugoldener Baldachin angebracht. Eine Holzschranke ein paar Meter vor dem Thron trennte den königlichen Bereich vom Rest des Saales ab, in dem die Leute um die besten Plätze rangelten.
    Mayra blieb stehen, wo sie war. An der Tür hatte sie einen guten Blick auf das Podium mit dem Thron. Gleichzeitig standen genug Menschen vor ihr, sodass sie abtauchen konnte, um nicht selbst gesehen zu werden. Sie war sich nicht sicher, was Djuma davon halten würde, wenn sie einfach so in seinem Gerichtssaal auftauchte. Er hatte sie dazu nicht eingeladen. Aber Mayra hielt es nicht mehr aus. Sie wollte Djuma unbedingt sehen und sei es unerkannt und von Weitem.
    Noch war der Thron leer, Djuma nicht anwesend. Manche der Besucher tuschelten leise. Die meisten waren still. Mayra kam das ein bisschen seltsam vor. Denn unten in der Stadt ging es meistens ziemlich laut zu, wurde sich über die Straße hinweg zugebrüllt, gescherzt und gelacht. Zwei Diener in Schwarz brachten aus der Tür links neben dem

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