Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
Ablenkung nutzte Danato. Blitzschnell kniete er sich neben Adlan, zückte sein Messer und setzte es Adlan an die Kehle. „Dieser Mann heiratet meine Tochter oder er stirbt!“
„Nein!“, schrie Doreena. Sie wollte sich auf Adlan werfen, doch Mayra hielt sie zurück.
„Adlan hat Danatos Tochter geschwängert, Großvater!“, rief Mayra dem Admiral zu.
„Sie haben was?“ rief der seinem Adjutanten zu, völlig entsetzt.
„Ich konnte ja nicht wissen, dass die Terrestranerinnen nichts von Verhütung verstehen!“, sagte der, so als ob das alles erklärte.
Danatos Gesicht wurde weiß. Seine Hände zitterten. Die Klinge grub sich in Adlans Hals und ein feiner Blutfaden rann an seiner Kehle hinunter.
„Edler Danato, lassen Sie uns reden. Wir finden eine Lösung!“, versuchte der Admiral nun, den aufgebrachten Vater zu beruhigen.
Statt sich zu beruhigen, fing Danato vor Wut an zu zittern. Mayras Gedanken überschlugen sich. Etwas musste passieren und zwar schnell! Sie selbst konnte Adlan nicht schützen. Danato würde ihm die Kehle durchschneiden, bevor Mayra noch bei ihm war. Egal was sie sagte, er würde nicht auf sie hören. Ihr fiel ein, auf wen Danato hören würde.
Djuma entstand vor ihrem inneren Auge. Sie sah ihn im Gespräch mit seinem Vater, dem König. Philippus hielt seinen Statthaltern und einigen anderen Offiziellen einen Vortrag. „Mayra?“, fragte Djuma lautlos in Gedanken. Mayra machte unwillkürlich einen kleinen Hüpfer auf ihrer Bank. Er hatte ihre Anwesenheit bemerkt? Djuma bejahte innerlich diese Frage, obwohl Mayra sie sich eigentlich selbst gestellt hatte. „Beruhig dich!“, gab er ihr zu verstehen. „Wir sind in gedanklicher Verbindung. Nein, du bist nicht verrückt und ja, ich bin wirklich im Audienzraum des Königs.“
Mayra war sich immer noch nicht sicher, ob die Stimme Djumas, die sie hörte, eine Halluzination war. Aber sich darüber Gedanken zu machen, hatte sie keine Zeit. Sie ließ Djuma an ihrem Erleben teilhaben, zeigte ihm innerlich Danato, wie er Adlan mit dem Messer bedrohte. Sie zeigte ihm die Föderationssoldaten mit ihren gezückten Laserwaffen, zeigte ihm ihren Großvater, der auf Donato einredete. Djumas Antwort kam sofort. „Mayra, sag ihnen, dass ich komme. Sag Danato, er soll seinen Gefangenen bis zu meiner Ankunft am Leben lassen. Tut er das nicht, wird es schlimm für ihn enden!“
Djuma stieg aus ihrer Gedankenverbindung aus. Mayra verlor die Sicht auf den Audienzraum und befand sich plötzlich wieder mit ihrem ganzen Bewusstsein in Danatos Haus. Mit zitternden Knien stand sie auf und sagte: „Stopp!“ Keiner der Männer reagierte. Ihre leise Stimme hatten sie gar nicht wahrgenommen. Mayra trat einen Schritt vor und brüllte so laut sie konnte: „Halt!“ Diesmal drehte sich Danato zu ihr hin. Er schaute sie an mit einem Blick, als ob er sie zum ersten Mal sah und als ob sie ein widerliches Insekt sei. „H-h-halt!“, wiederholte Mayra leicht stotternd, aber immer noch laut. „Prinz Ragnar ist unterwegs. In wenigen Minuten ist er hier. U-u-und Sie, ähm, Herr Danato sollen ihren Gefangenen bis dahin bitte am Leben lassen.“ Von bitte hatte Djuma nichts gesagt. Es klang in Mayras Augen auch ganz falsch.
„Wann hätte er, der Prinz, das denn sagen sollen? Du lügst!“ Danato starrte sie an, als ob er sie am liebsten sofort ermordet hätte.
Trotzdem nahm Mayra ihren ganzen Mut zusammen, streckte ihr Kinn hoch und entgegnete: „Ich habe ihm eine Nachricht geschickt, bevor wir in Ihr Haus gekommen sind!“, log Mayra tapfer. Doreena guckte erstaunt, sagte aber zum Glück nichts.
Danato kam langsam auf Mayra zu. „Was willst du kleine Kröte mir sagen?“ Seine Stimmung klang leise, aber drohend.
„Erstens bin ich keine Kröte, ich heiße Mayra, und zweitens will ich damit sagen, was ich gesagt habe!“ Mayra merkte selbst, dass sie sich verheddert hatte und albern klang. Sie gab sich einen Ruck und sagte mit mehr Entschiedenheit in der Stimme: „Wollen Sie es wirklich darauf ankommen lassen, dass der Zorn des Statthalters Sie trifft?“
Zu Mayras Überraschung schien das Danato wirklich zum Nachdenken zu bringen. Er blieb stehen. Ihr Großvater unterstütze sie nun. „Meine Enkelin hat Recht, Danato. Was glauben Sie wohl, was der Prinz oder auch der König selbst mit Ihnen machen wird, wenn Sie meinen Adjutanten töten?“ Danato wirkte zum ersten Mal leicht verunsichert. Bestimmt fuhr Rogers fort: „Ich bin der Gesandte der
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