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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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sprechen. DCI
Andy Millwood, der diensthabende höhere Kripobeamte des Referats für
Kapitalverbrechen, bildete einen deutlichen Kontrast zu den anderen Kollegen,
mit denen Patterson bislang gesprochen hatte. »Ich helfe gern«, hatte er
versichert. »Es ist ein Elend mit diesen Fällen. Jeder will Ergebnisse sehen
und bitteschön gestern. Man könnte die Wände hochgehen.«
    Wem sagen Sie das. Jedes Mal, wenn Patterson seine
Tochter anschaute, fühlte er eine Woge der Schuldgefühle und Hilflosigkeit
über sich hereinbrechen. Jedes Mal, wenn er in einem Schaufenster eines dieser
Poster aus dem Lokalblatt mit Jennifers Konterfei sah, kam es ihm wie eine
Anklage vor. Er wusste, wenn er das Verbrechen nicht aufklärte, würde daraus
einer dieser Fälle werden, die einen nicht losließen, die an der
Selbstsicherheit nagten und einen der Bruderschaft jener Ex-Polizisten immer
näher brachte, die sich mit der Welt lieber mit Hilfe einer Flasche
auseinandersetzten. Er verstand auch Dr. Hills Überzeugung, dass dieser Täter
weitermorden würde, wenn sie ihn nicht daran hinderten. Und er wollte keine
zusätzliche Schuld auf sich laden. »Ich danke Ihnen«, sagte er.
    »Sie meinen, es gibt Gründe
anzunehmen, dass Ihr Mörder aus unserem Gebiet kommen könnte?«
    »Stimmt. Er hatte Jennifer
online beobachtet, und wir haben fast zwanzig öffentlich zugängliche Computer
aufgespürt, die er dazu nutzte. Als die Eierköpfe die Details durch ihre Software
für geographisches Profiling laufen ließen, kam Südmanchester als sein
Standort heraus. Ich kann Ihnen die Karte mit dem entsprechenden Gebiet per
E-Mail schicken.«
    »Das wäre ein Anfang«, meinte Millwood.
»Haben Sie noch etwas anderes? Beschreibung durch Zeugen? Irgend so was?« Patterson
erklärte, was er wegen der Nummernschilderken nung in die Wege geleitet
hatte. »Außerdem haben wir einen Profiler hinzugezogen. Er meint, der Mörder
arbeitet wahrscheinlich in der Kommunikationstechnologie. Ein selbständiger
Berater, vermutet er. Wenn wir also nach der Überprüfung der Fahrzeuge unsere
Resultate haben, könnten Sie uns dann vielleicht beim Eingrenzen beistehen? Ich
kann gerne zwei von unseren Leuten schicken, um auszuhelfen.«
    »Ich will nicht bestreiten,
dass das ganz hilfreich wäre«, gab Millwood zu. »Es ist allerdings ein bisschen
dünn. Ich werde mal mit dem Informationsdienst reden, ob sie Sexverbrecher mit
Verbindung zur Kommunikationstechnologie haben.«
    »Ah ...«, unterbrach ihn Patterson.
»Der Profiler meint, es ist kein Sexualtäter. Er sagt, es ist nichts Sexuelles.
Obwohl er ihre Vagina mit einem Messer bearbeitet hat.«
    »Nichts Sexuelles? Wie kommt
er darauf?«
    »Es hat etwas damit zu tun,
dass der Mörder nicht genug Zeit mit ihr verbrachte. Und dass er nicht ... na
ja, nicht wirklich ihre Klitoris weggeschnitten hat.« Es war peinlich, dieses
Gespräch. Nicht, weil es ihm unangenehm war, über die Genitalien eines Opfers
zu sprechen, sondern weil ihm klar war, wie bescheuert es klang. Er wusste,
dass es bescheuert klang, denn das hatte er selbst gedacht, als Tony Hill mit
seiner Schlussfolgerung herausgerückt war. Aber als er sich die Erklärung
anhörte, hatte es irgendwie Hand und Fuß. Millwood platzte mit einem seltsamen
Geräusch heraus, für Patterson klang es wie »Tscha«. »Und Sie stimmen dem zu?«
Offenbar war er sehr skeptisch.
    »Na ja, so wie er es erklärte,
war mir klar, was er meinte. Das Problem ist eben, wir haben kein anderes
Motiv, von dem wir ausgehen können. Sie hat sich schließlich nicht mit einer
wilden Bande herumgetrieben oder so.«
    »Ich sollte also nicht die
Sexualstraftäter einbestellen?«
    »Nur falls sie bei unserer
Nummernschildsuche auftauchen.«
    Millwood brummte. »Da brauche
ich mich um eine Sache weniger zu kümmern. Also, dann. Wenn die
Zulassungsstelle Ihnen die Liste gegeben hat, schicken Sie Ihre Leute damit
hoch. Wir werden ihnen unter die Arme greifen.« Eigentlich hatte Patterson das
so nicht vorgehabt. Er hatte gedacht, dass seine Beamten Millwoods Mitarbeitern
helfen würden, nicht umgekehrt. Aber zumindest kam es ihm wie ein kleiner
Schritt in die richtige Richtung vor.
     
    Tony war erstaunt, dass Carol tatsächlich
einem späten Lunch mit ihm zugestimmt hatte. Normalerweise nahm sie sich mitten
in der Hektik einer Morduntersuchung kaum die Zeit, um an ihrem Schreibtisch
schnell ein Sandwich hinunterzuschlingen. Aber nachdem Sam gegangen war und
ihm nichts Brauchbares über den

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