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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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hatte, stand immer noch
gegenüber. Er stellte sich vor, dass Arthur dort säße, und drückte die
Play-Taste.
    »Hallo, Tony. Hier spricht
Arthur. Oder Eddie, als der ich damals bekannt war, als ich mit deiner Mutter
in Halifax spazieren ging«, begann er. Seine Stimme klang hell und melodiös,
immer noch mit einem Anklang an den Dialekt seiner Jugend in Yorkshire. »Danke,
dass du bereit bist, dir anzuhören, was ich zu sagen habe.
    Ich kann nichts sagen oder
tun, was es in irgendeiner Form wiedergutmachen würde, dass ich nicht an deinem
Leben teilgenommen habe. Anfangs wusste ich nicht, dass es dich gibt. Als ich
Halifax verließ, brach ich alle Verbindungen ab. Ich werde dir gleich erklären,
warum. Ich wusste also nichts von deiner Geburt. Vierzehn Jahre später war ich
im Urlaub auf Rhodos und traf ganz zufällig ein Ehepaar, das früher in meiner
Fabrik in Halifax gearbeitet hatte. Natürlich erkannten sie mich sofort. Es
hätte nichts gebracht zu leugnen, wer ich war. Sie bestanden darauf, mich zu
einem Drink einzuladen und mir alles über meine ehemaligen Angestellten zu berichten.
    Sie waren mit der neuen Firma
nach Sheffield gezogen, hatten aber Verwandte in Halifax und waren deshalb auch
noch über die Dinge dort auf dem Laufenden. Sie erinnerten sich, dass ich mit
Vanessa verlobt gewesen war, und sprachen darüber, zu welch höflichem Jungen
ihr Sohn sich entwickelt hätte. Nicht so wie die meisten Teenager, meinten sie.
Wenn Vanessas Sohn schon im Teenageralter war, brauchte ich nicht lange
nachzurechnen; ich begriff, dass du sehr wahrscheinlich mein Sohn warst.
    Aber ich war noch nie jemand,
der vorschnelle Schlussfolgerungen zog. Deshalb gestattete ich mir nicht
wirklich, diese Hoffnung zu nähren. Als ich aus dem Urlaub zurückkam, beauftragte
ich einen Privatdetektiv, alles über dich herauszufinden, was er konnte. Er
fand deine Geburtsurkunde und machte Fotos von dir. Der Zeitrahmen stimmte,
und du sahst fast genauso aus wie ich in deinem Alter. Ich war verblüfft. Und
überglücklich. Für mich gab es keinen Zweifel, dass du mein Sohn warst.«
Arthurs Stimme zitterte, und Tony drückte auf Pause. Seine Augen waren feucht,
und er musste mühsam schlucken. Er zwang sich, einen Schluck Bier zu trinken,
und hörte dann weiter zu.
    »Dann begriff ich, dass ich
nichts tun konnte. Vanessa hatte eindeutig entschieden, dass wir uns nicht
kennenlernen sollten. Ich fürchtete, dass sie es irgendwie an dir auslassen
würde, wenn ich versuchte, in dein Leben zu treten. Und ich wusste, dass sie
dazu imstande war.« Er räusperte sich. »Außerdem hatte ich Angst vor der
Auswirkung, die das auf dich haben könnte. Du warst gut in der Schule, und ich
wollte mich nicht einmischen. Vierzehn ist ein schwieriges Alter. Ich wäre dir
in deinem Leben vielleicht nicht willkommen gewesen. Und du hättest durchaus
Grund gehabt, auf den Mann böse zu sein, der dich Vanessas Obhut überlassen
hatte. Also hielt ich mich zurück. Ich sehe es gern so, dass ich es deinetwegen
tat, aber wahrscheinlich hatte es auch mit Feigheit zu tun. Und ich will
erklären, warum ich auch dafür Gründe hatte.
    Das ist etwas schwierig für
mich. Du magst denken, dass ich mir das ausgedacht habe, was ich dir jetzt
erzählen werde. Du magst denken, ich sei nicht bei Trost. Aber es ist die
Wahrheit, das schwöre ich. Du kannst es glauben oder nicht, das ist deine
Sache. Du kennst deine Mutter mindestens so gut, wie ich sie kannte. Du kannst
beurteilen, ob sich meine Geschichte für dich wahr anhört oder nicht.
    Damals war ich ein
aufgeweckter junger Mann, der es noch weit bringen konnte. Ich hatte immer schon eine
Begabung für das Erfinden. Aus den meisten Ideen wurde nichts, aber einige
setzten sich durch. Meine erste Firma war erfolgreich, weil ich einen neuen
Prozess für die elektrolytische Beschichtung von chirurgischen
Präzisionsinstrumenten entwickelt hatte. Es lief gut für mich, und zwei
Unternehmen wollten mir für mein Patent eine Menge Geld zahlen. Ich war ziemlich
erfreut, denn ich wusste, ich war auf dem Weg zu Reichtum und Erfolg, was für
einen Jungen aus der Arbeiterklasse aus Sowerby Bridge schon etwas hieß.
    Damals ging ich mit deiner
Mutter. Ich war wahnsinnig verliebt in Vanessa. Nie zuvor hatte ich eine Frau
wie sie gekannt. Sie sah aus wie ein Star. Neben ihr wirkte jedes andere Mädchen
in Halifax farblos. Ich wusste, dass sie taff war. Deine Großmutter war
knallhart und hatte Vanessa nach ihrem eigenen Vorbild

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