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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Einweginstrumenten aus einer Kombination von Kunststoff und Metall
entwickelte, die sich wiederverwenden ließen. Statt sie nach dem Gebrauch
wegzuwerfen, konnten die Materialien aufgearbeitet und wieder verwendet werden.
Frag mich nicht, was an diesem Prozess so Besonderes ist, aber er ist offenbar
einzigartig. Arthur hatte ein Patent darauf. Eines von mehreren, anscheinend,
die er hielt.« Ihr Lächeln ließ die Linien ihres Gesichts weicher erscheinen
und rief ihm ins Gedächtnis, warum ihre Zielstrebigkeit oft unterschätzt
wurde. »Da zeigt sich, dass du nicht der erste innovative Denker deiner
Familie bist.«
    Entgegen all seinen Vorsätzen
konnte Tony nicht anders, als sich über Carols Neuigkeiten freuen. »Bei all
ihren Fehlern ist das doch meine Mutter auch. Aber es ist gut zu wissen, dass
ich nicht all meine Kreativität von ihr habe.« Carols Züge verhärteten sich bei
der Erwähnung seiner Mutter. Tony überraschte das nicht. Die Feindseligkeit
zwischen den beiden Frauen war schon beim ersten Treffen aufgebrochen. Tony
hatte im Krankenhaus gelegen, um sich von einem brutalen Angriff durch einen
Patienten des Bradfield Moor Hospital zu erholen. Er war nicht in einem Zustand
gewesen, in dem er als Puffer zwischen den beiden Frauen hätte agieren können;
und die Tatsache, dass Carol sich eingemischt hatte, um zu verhindern, dass
Vanessa ihn um Arthur Blythes Anwesen betrog, hatte ihren gegenseitigen Abscheu
verfestigt.
    »Na, aber es gibt einen großen
Unterschied zwischen Arthur und Vanessa«, meinte sie. »Nach dem, was man hört,
war Arthur einer der Guten. Zusätzlich zu seiner Klugheit war er anscheinend
auch ein guter Arbeitgeber; in seiner Firma gab es sogar ein System zur
Gewinnbeteiligung der Arbeiter. Er war sehr kontaktfreudig, ein guter
Gesellschafter und großzügig. Er beschäftigte etwa fünfundzwanzig Leute und
wusste alles über ihre Familien. Nie vergaß er die Namen ihrer Kinder, solche
Dinge. Als er die Firma vor zwei Jahren verkaufte, lud er die ganze
Belegschaft und ihre Partner zu einem Wochenende in ein Landhotel ein. Er
scheute keine Kosten.« Carol hielt erwartungsvoll inne.
    Tony bot ihr eine neutrale
Antwort. »Kein Wunder, dass sie ihn mochten.«
    »Das eine, das niemand
verstehen konnte, war, warum er nicht heiratete. In all den Jahren, die diese
Angestellte für ihn arbeitete, kam er nie mit einer Frau am Arm zu einer Firmenfeier.
Der eine oder andere dachte, er sei schwul, aber die Frau, mit der ich
gesprochen habe, glaubte das nicht. Dafür schätzte er Frauen zu sehr, meinte
sie. Sie fragte sich, ob er vielleicht in jungen Jahren zum Witwer wurde oder
sich scheiden ließ. Ich sah also im Standesamt nach. Er war nie verheiratet.«
Tony lachte. »Klingt, als hätte er genauso viel Geschick gehabt mit
Beziehungen zu Frauen wie ich.« Und wahrscheinlich aus dem gleichen Grund. Wir sind
beide durch Vanessa verkorkst worden.
    Als hätte sie seine Gedanken
gelesen, antwortete Carol: »Na ja, einen gemeinsamen Faktor gibt es schon.«
Tony griff nach seinem Bier. »Vanessas Giftigkeit. Aber ich kann ihr nicht für
alles die Schuld geben.« Carol sah aus, als stimme sie nicht mit ihm überein.
»Also, eins können wir sagen: Nachdem Arthur ihren Dunstkreis verlassen hatte,
machte er wirklich etwas aus seinem Leben. Ich weiß, du kannst die Tatsache
nicht beiseitelassen, dass er deine Existenz nicht anerkannte, als er noch
lebte, aber nach dem, was ich über ihn erfahren habe ... Ich weiß nicht, ich
habe das Gefühl, dass es einen guten Grund für seine Abwesenheit gegeben haben
muss. Und wenn irgendjemand weiß, welcher das ist, dann ist es Vanessa.«
    »In dem Fall kann es von mir
aus ein Geheimnis bleiben. Ich habe nicht vor, in absehbarer Zukunft mit ihr zu
sprechen.« Tony schob seinen Teller zur Seite und gab dem Kellner ein Zeichen.
Er hoffte, dass Carol ihm seinen Wunsch, das Thema zu wechseln, ansehen werde.
»Willst du noch ein Bier?«
    »Warum nicht? Wann fährst du
runter nach Worcester?«
    »Wahrscheinlich morgen oder
übermorgen. Morgen früh muss ich noch mal mit DI Patterson sprechen, wenn ich
die Sachen, die er mir geschickt hat, erneut durchgesehen habe. Ich glaube
nicht, dass ich länger als zwei Tage weg sein werde. Niemand hat noch Geld für
einen Luxus wie mich«, fügte er trocken hinzu.
    »Es geht um dieses Mädchen,
diesen Teenager, oder? Ich habe es in den Nachrichten gesehen. Wie weit sind
sie denn damit?«
    Er bestellte das Bier und warf
ihr ein schiefes

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