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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Also, hat er seine
Songs jemandem vorgespielt? Oder die Texte gezeigt?«
    »Na ja. Natürlich hat er sie
mir gezeigt. Aber wissen Sie, darum geht es vielleicht gerade. Weil, bei Rig ...
Sie kennen doch Rig, oder?«
    »RigMarole? Ich kenne Rig, ja.«
    »Also, auf Rig war so ein Typ,
und der meinte zu Seth: >Ich kenn dein schmutziges kleines Geheimnis<,
und Seth war wirklich total panisch. Also sind sie in nen privaten Chat rübergewechselt
und Seth sagt: >Wieso weißt du über meine Songs Bescheid?< Und der Typ:
>Du solltest das vielleicht nicht so sehr in aller Öffentlichkeit
herausposaunen.< Also hatte Seth offensichtlich ein- oder zweimal etwas
erwähnt, und der Typ hatte es mitbekommen, und dabei arbeitet er in der
Musikbranche.«
    Paula wurde immer trostloser
zumute. Sie begriff, wie es sich abgespielt hatte. Seth war geködert worden,
sein Geheimnis preiszugeben, und der Mörder hatte das gegen den Jungen
verwendet, um einen Traum zu fabrizieren, dem Seth Glauben schenken würde.
»Und er sagte, er könnte Seth zu einem Plattenvertrag verhelfen?«
    Lucie antwortete: »Ach, nee.
So blöd wäre ja niemand, so ne Masche zu glauben. Er sagte, er könnte Seth mit
zwei Bands zusammenbringen, die auf dem Weg nach oben sind, Bands, die Zeug
online haben, aber noch keinen Plattenvertrag. Bands, die vielleicht mit ihm
zusammenarbeiten möchten, auf dem Weg zum großen Erfolg. Er sagte, er würde
etwas für Seth arrangieren.«
    »Und ihn wollte Seth gestern
Abend treffen?« Sie wandte den Blick ab. »Vielleicht. Er sollte es mir
eigentlich sagen, hat er aber nicht. Er hat nur gemeint, er wollte zu Will
gehen, würde mich aber nicht anrufen, weil sie vielleicht zu tun hätten.«
    Paula ließ das eine Minute
wirken, dann fragte sie: »Was kannst du mir über diesen Typ sagen?«
    »Sein Name bei Rig ist JJ. Er
kennt sich super aus. Er ist wirklich ein Experte in der ganzen Grunge-Szene,
und das ist auch Seths großes Ding. Er sagt, JJ kennt Sachen, die nur ein richtiger
Insider kennen würde.«
    Nur - wie würdest du wohl
wissen, welche das sind? Er hätte alles erfinden können, und ihr Naivlinge wärt
darauf reingefallen. »Gibt es noch irgendetwas, was du über ihn weißt? Wo
er wohnt? Wo er arbeitet?«
    Zum ersten Mal sah Lucie
bekümmert aus. »Nein, ich kenn nur sein Pseudonym. Er hat nie über sich selbst
gesprochen. Er war online, um über Musik zu sprechen, nicht um über
Persönliches zu reden.«
    »Hast du mal seine Seite auf Rig
angeschaut?« Lucie runzelte die Stirn. »Ich nicht, nein, aber Seth schon. Er
sagte, sie wäre voll mit toller Musik.« Ihr Gesicht hellte sich auf.
»Natürlich. So findet man ihn, JJ, nur die Buchstaben, nicht ausgeschrieben.«
    »Moment mal«, sagte Paula und
hielt einen Finger hoch. Sie nahm ihr Handy heraus und rief Stacey an. »Hier
ist Paula«, meldete sie sich.
    »Das ist mir klar«, erwiderte
Stacey. »Dafür gibt's ja die Anruferkennung.«
    Lieber Gott, verschone mich
mit dem Humor von Fachidioten. »Seth Viner hat sich mit jemandem auf RigMarole über
Musik ausgetauscht. Der Typ benutzte den Namen JJ, nur die zwei Buchstaben. Es
ist möglich, dass JJ ihn zu einem Treffen gelockt hat. Kannst du mal nachsehen?«
    »Mach ich schon ...« Eine
Pause. »Hier finde ich nichts. Überlass es mir. Ich muss durch die Hintertür.«
    »Ob ich wissen will, was das
bedeutet?«, fragte Paula. »Nein.«
    Die Verbindung wurde getrennt.
»Danke, Lucie«, sagte Paula. »Ich glaube, das könnte uns weiterhelfen.« Und ich wünschte, du hättest
das gleich jemandem erzählt, als er vermisst wurde. »Fällt dir noch etwas ein, was
ich wissen sollte?« Lucie schüttelte den Kopf. »Seth ist einer von den netten
Jungs. Sie müssen ihn finden und nach Hause bringen. Es fühlt sich furchtbar an
ohne ihn. Ich habe Angst, dass ihm etwas Schlimmes zustößt.«
    »Das verstehe ich. Und es ist
in Ordnung, es zu zeigen, dass du Angst hast. Es scheint so, als wäre deine Mum
für dich da, weißt du?«
    Lucie schnaubte. »Sie arbeitet
für die BBC. Für den Rundfunk. Ich meine, Zeug wie Ratschläge für Verbraucher. Das ist ganz schön peinlich.
Spießiger geht's nicht.«
    »Gib ihr ne Chance«, sagte
Paula und erhob sich. »Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber sie war auch
mal so, wie du jetzt bist.«
    Lucie nickte. Ihre Augen waren
feucht. Sie wirkte wie jemand, der beim Versuch zu sprechen losheulen würde.
Paula wusste genau, wie sie sich fühlte. Es war noch nicht lange her, dass sie
mit dem Verlust

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