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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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McQuade an, als hätte er etwas völlig Unsinniges von sich gegeben. Fassungslosigkeit prägte ihre Mienen. In ihren Gesichtern arbeitete es. Einer sagte schließlich: »Dann hast du ihn also entführt, McQuade.« Der Mann nickte wiederholt, als wollte er damit seine weiteren Worte bestätigen. »Nun, wir haben uns schon gedacht, dass etwas nicht stimmt. Denn freiwillig hätte Stewart niemals seine Unterkunft ohne sein Schießeisen verlassen.« Der Sprecher kratzte sich hinter dem Ohr und pfiff zwischen den Zähnen. »Du bist dir sicher, dass es sich bei ihm um Abel Nelson handelt?«, fragte er dann und musterte McQuade herausfordernd.
    Der Kopfgeldjäger wies mit dem Kinn auf einige Papierfetzen, die verstreut am Flussufer auf dem Boden lagen. »Das sind die Reste seines Steckbriefes. Nelson hat ihn wohl zerrissen, nachdem er ihn bei mir fand. Wollt ihr mich nicht losschneiden?«
    Einer der Weidereiter holte aus der Satteltasche ein Messer und durchtrennte die Lederschnur, mit der McQuades Hände gefesselt waren. Mit Vehemenz zirkulierte das Blut in seine Hände und löste in den Fingerkuppen ein schmerzhaftes Stechen aus. McQuade erhob sich und massierte seine Hände und die Handgelenke.
    Einer der Cowboys ergriff das Wort. »Was ist geschehen? Du hast eine ziemliche Beule und eine Platzwunde an der Stirn. Du warst gefesselt und dein Holster ist leer. Hast du Stewart – ich meine Nelson - am Ende unterschätzt?«
    »Ein Strauchdieb namens Butch Sloane hat ihn befreit. Ich habe ihn und seine Kumpane vor einigen Tagen ziemlich übel auflaufen lassen, und er ist mir gefolgt. Ich weiß nicht, ob er sich mit Nelson verbündet hat. Vielleicht will er sich auch die Prämie verdienen, die für Nelsons Ergreifung ausgesetzt worden ist.«
    »Und nun?«
    »Ich brauche ein Pferd, einen Revolver und ein Gewehr«, antwortete McQuade. »Natürlich nur leihweise. Ich werde alles zurückgeben.«
    Der Weidereiter, der soeben die Frage gestellt hatte, blickte skeptisch drein. »Pferde und Waffen sind Eigentum der Southern Star. John Bellow wird nicht begeistert sein, wenn wir sein Eigentum einfach aus der Hand geben.«
    »Er bekommt alles wieder!«, versicherte McQuade mit Nachdruck im Tonfall.
    Die Männer wechselten fragende Blicke. Schließlich sagte einer: »In Ordnung, McQuade. Ich gebe dir den Gaul, den ich reite, außerdem kannst du meine Kanone und die Henrygun haben. Der Teufel hole dich, wenn du mir das Zeug nicht zurückbringst. Bellow wird Ersatz von mir verlangen. Und er wird mich von der Ranch jagen.«
    »Du hast mein Wort«, erklärte McQuade mit fester, präziser Stimme. »Ich bringe das Pferd und die Waffen zurück.«
    Der Cowboy zog den Revolver aus dem Futteral und reichte ihn dem Kopfgeldjäger. »Geh sorgsam damit um«, murmelte der Mann. »Es ist eine gute Waffe.«
     
    *
     
    Die Spur führte am Fluss entlang nach Norden. Es war die Fährte dreier Pferde. Sie zeichnete sich deutlich im hohen, verstaubten Gras ab. Die beiden Banditen rechneten wohl nicht mit Verfolgung, denn sie hatten nicht versucht, ihre Spur zu verwischen.
    Das Land, durch das McQuade ritt, war hügelig und karg.
    Als der Fluss einen leichten Knick nach Nordosten machte, führte die Fährte von ihm weg. Die Sonne näherte sich dem Ende ihrer Umlaufbahn. Die Schatten waren lang. Plötzlich parierte McQuade das Pferd. Weit vor ihm waren am Himmel schwarze Punkte zu sehen. Kreisend zogen sie ihre lautlosen Bahnen über einer bestimmten Stelle.
    »Aasgeier«, murmelte McQuade. »Todesvögel. Was mag sie angezogen haben?«
    Er trieb das Pferd an und ließ es traben, folgte den Windungen zwischen den Hügeln und konnte die Aasfresser am Himmel immer deutlicher ausmachen. Schließlich sickerte ihr Krächzen an sein Gehör. Und dann sah er, was die Geier angelockt hatte. Ein Mann lag reglos im Gras. Einige der Geier hatten sich in seiner Nähe niedergelassen. McQuade zog mit einem Ruck das Gewehr aus dem Scabbard und hebelte eine Patrone in die Kammer. Ein leichter Schenkeldruck, und das Pferd unter ihm setzte sich in Bewegung.
    Die Geier wurden auf den Reiter aufmerksam. Sie drehten die hässlichen Köpfe auf den nackten Hälsen und beobachteten ihn mit starren Augen. Der Kopfgeldjäger jagte eine Kugel über sie hinweg. Einige der großen Vögel erhoben sich flügelschlagend in die Luft.
    Bei dem Reglosen sprang McQuade vom Pferd und ging auf das linke Knie nieder. Er drehte ihn auf den Rücken und – schaute in das Gesicht Butch Sloanes. Der

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