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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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boten auf den Absätzen und an den Rändern der Abbrüche einem Mann ausreichend Schutz vor unliebsamen Blicken. Und neben einem mannshohen Felsen wuchs plötzlich Strother Bradys Gestalt in die Höhe. Seine Hände waren noch immer gefesselt. Sein Gesicht war verkniffen und in seinen Augen glomm der hemmungslose Vernichtungswille. Lautlos stürzte er sich auf den Reiter, der mit dem Erkennen der Gefahr sein Pferd zurückgerissen hatte und versuchte, das Gewehr in Anschlag zu bringen.
    Der Anprall des schweren Körpers warf McQuade vom Pferd. Hart prallte er am Boden auf, das Gewehr entglitt seinen Händen, stechender Schmerz zuckte von seiner linken Schulter bis unter seine Schädeldecke. Ein gepresster Laut entrang sich ihm, er rollte auf den Bauch und –
    - auf ihn fiel der Schatten des Banditen. Strother Brady hatte mit den gefesselten Händen einen kopfgroßen Stein in die Höhe gerissen und über seinen Kopf erhoben, um ihn nach unten zu schmettern und McQuade damit den Schädel zu zertrümmern. Glühender Hass verzerrte sein Gesicht.
    McQuade warf sich herum. Der Stein krachte dicht neben seinem Kopf auf den Boden. Ein Laut – dem Zischen einer Schlange nicht unähnlich -, kam aus Bradys Mund. Er warf sich auf den Kopfgeldjäger und versuchte, seine Hände um seinen Hals zu legen, um ihn zu erwürgen.
    McQuade zog das rechte Bein an und brachte es zwischen sich und den Banditen, seine Linke verkrallte sich in Bradys Haaren, mit einem Ruck riss er den Schädel des Banditen in den Nacken, und es gelang ihm mit einem Kniestoß seinen Gegner von sich abzuwerfen.
    Strother Brady brüllte wie am Spieß.
    McQuade kam auf die Knie und schmetterte dem Sheriffmörder die Faust von der Seite her gegen das Kinn. Mit einem Ruck kam er hoch. Seine Linke hatte sich aus Bradys Haaren gelöst. Der Kopfgeldjäger wollte den Revolver ziehen, um mit der Waffe in der Faust dem Banditen Einhalt zu gebieten. Aber der Sechsschüsser war ihm beim Sturz vom Pferd aus dem Holster geglitten. McQuades Blick tastete den Boden ab.
    Strother Brady begann zu kriechen. Er hatte den 45er entdeckt. Die Waffe war sein Ziel. Den Blick starr auf das Schießeisen gerichtet kroch er auf allen vieren über den Boden.
    McQuade setzte sich in Bewegung. Und als Strother Brady die Hand nach dem Revolver ausstreckte, stellte er seinen staubigen Stiefel darauf. »Das war's, Brady. Ein Mann sollte es einsehen und akzeptieren, wenn er verloren hat.«
    »Du dreckiger Bluthund!«, heulte Brady enttäuscht auf. Er zeigte McQuade die Zähne und es erinnerte an das Zähnefletschen einer wütenden Dogge. »Du scheinst mit dem Satan im Bunde zu stehen.«
    »Frag ihn, wenn du mit einem Strick um den Hals in die Hölle fährst, Brady«, versetzte McQuade hart und mitleidlos. Für diese Sorte empfand er nichts – gar nichts. In McQuades Augen waren Kerle wie Strother Brady hässliche Furunkel im Angesicht der Erde.
    Nach seinen Worten bückte sich der Kopfgeldjäger nach dem Colt, versenkte ihn im Holster und ging zu seinem Gewehr, hob es auf und kommandierte: »Hoch mit dir, Bandit. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
     
    *
     
    Gegen Abend lag eine kleine Ortschaft vor ihnen. Die Wände der Häuser waren aus Adobe und weiß getüncht. Die Dachsparren ragten aus den Fassaden. Die Fenster waren klein, auf den Fensterbänken standen hier und dort Blumenkästen mit blühenden Geranien. Zwischen den Wohnhäusern standen windschiefe Schuppen. Das alles gruppierte sich um eine sandige Plaza, in deren Mitte zwischen einigen Pappeln ein Brunnen mit gemauertem Rand zu sehen war.
    Der rote Abendsonnenschein legte einen rötlichen Schimmer auf das Land und die Schatten wuchsen schnell. Menschen waren nicht zu sehen. Lediglich vor einem flachen Gebäude standen am Holm drei Pferde mit hängenden Köpfen, die mit den Schweifen nach den blutsaugenden Bremsen an ihren Flanken schlugen und hin und wieder prusteten. Ein verwittertes Schild über der Tür verriet, dass es sich um eine Pulqueria handelte.
    McQuade und sein Gefangener ritten in den Ort und saßen beim Brunnen ab. An einem Seil hing ein Eimer aus Leder von einem Balken. McQuade ließ ihn in die Tiefe. Als er ihn wieder nach oben hievte, verursachte die Winde ein durchdringendes Quietschen. Zuerst ließ McQuade die Pferde saufen. Währenddessen saß Strother Brady auf dem Brunnenrand und rauchte. Unter halb gesenkten Lidern hervor beobachtete er den Kopfgeldjäger. Schweiß und Staub hatten im Gesicht des Banditen eine

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