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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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daß es einer von Lubschs Männern war, der sie überprüfen sollte. Sicher würde er sich bald zu erkennen geben.
    Als die Kellnerin in die winzige Küche ging, stand der Mann sofort auf und schlenderte an ihren Tisch. Eine Hand hielt er in der Tasche seiner Jacke.
    Er sah Erika an. »Sind Sie Erika Kranz?« fragte er scharf.
    »Ja.«
    Volkmann sah, wie der Mann ihn musterte. »Sie sind Volkmann?«
    Volkmann nickte, und der Mann zögerte einen Augenblick.
    »Wolfgang will, daß ich Sie beide überprüfe.« Er lächelte schief. »Sie müssen verstehen, es ist einfach nur eine Vorsichtsmaßnahme.«
    Er blickte kurz zu dem Kücheneingang herüber, durch den die Kellnerin verschwunden war.
    »Hinter der Kneipe geht rechts eine Gasse ab. Trinken Sie aus und kommen Sie in zwei Minuten dorthin. Wenn Sie sich mir nähern, nehmen Sie die Hände aus den Taschen und halten Sie sie an der Seite. Ich will nur Ihre Ausweise darin sehen. Wenn jemand anders kommt, tun Sie so, als kennen Sie mich, und sagen kein Wort. Aber versuchen Sie nicht, Ihre Hände in die Taschen zu stecken oder sonst etwas Dämliches zu tun. Klar?«
    Erika wollte etwas sagen, aber der Mann hob nur unmerklich die Hand. »Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage. Sonst ist das Treffen geplatzt.«
    Der Mann ging wieder zur Bar zurück, trank sein Bier aus, faltete die Zeitung zusammen, und verabschiedete sich von der Kellnerin, als sie aus der Küche kam. Volkmann sah ihm nach, wie er herausging, nach rechts abbog und verschwand. Dann blickte er Erika an. Sie wirkte nicht verängstigt.
    »Gut, trinken Sie aus, dann tun wir, was der Mann gesagt hat.
    Haben Sie einen Ausweis dabei?«
    Erika nickte, wühlte in ihrer Manteltasche und zog ihren Führerschein heraus.
    »Halten Sie ihn in der Hand, wie der Mann es gesagt hat.«
    Sie tranken aus und Volkmann ging voraus.
    Die Gasse hinter dem Bierkeller war lang, schmal und finster.
    Sie gelangten auf einen kleinen, gepflasterten Hof, der von einer Laterne erleuchtet wurde. Fünf Meter weiter sah Volkmann eine weitere schmale Gasse, die auf eine Straße führte. An der Einmündung der zweiten Gasse wartete der Mann. Die Hände steckten in den Taschen seiner Windjacke.
    Sie gingen auf ihn zu. »Nach rechts«, sagte er ruhig.
    »Schnell. Hände an die Wand. Und sagen Sie kein Wort. – Ich muß Sie jetzt durchsuchen«, wandte er sich an Erika.
    Er durchsuchte sie grob, aber geschickt nach verborgenen Waffen. Als er fertig war, befahl er ihnen, sich wieder umzudrehen.
    »Ihre Ausweise.«
    Sie reichten sie ihm, und der Mann prüfte sie genau, hielt sie ins Licht und blickte von den Fotos in ihre Gesichter. Er gab sie ihnen zurück und sah Volkmann an.
    »Sind Sie mit dem Wagen gekommen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie gesehen, ob Ihnen jemand gefolgt ist?«
    »Nein, da war keiner.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich glaube schon.«
    »Ich habe gefragt, ob Sie sich sicher sind, Volkmann.«
    »So weit wir das sagen können, ist uns niemand gefolgt.«
    »Na gut«, sagte der Mann. »Folgen Sie mir. Und stellen Sie keine Fragen.« Er drehte sich ungeduldig herum und ging in die Gasse hinter ihm.
    Als sie auf eine verlassene schmale Straße traten, sah sich der Mann nach rechts und links um. Dann hob er die Hand, und ein Motor heulte auf.
    Ein großer, grauer Mercedes-Transporter tauchte plötzlich wie aus dem Nichts auf und hielt unmittelbar vor ihnen. Ein Mann mit pockennarbiger Haut in einem grünen Overall saß hinter dem Steuer und spielte nervös mit dem Gas.
    Die Seitentüren des Wagens öffneten sich mit metallischem Dröhnen, und zwei junge Männer sprangen heraus. Einer hielt eine Walther in der Hand und bedeutete Erika und Volkmann mit einem Winken, einzusteigen.
    Die Männer schoben sie in den Mercedes. Kaum waren sie hineingeklettert, wurden sie auch schon auf den Boden geworfen und festgehalten. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloß.
    »Überziehen!«
    Einer der Männer warf Volkmann und Erika zwei schwarze Kapuzen zu. Sie hatten keine Augenöffnungen, nur schmale Schlitze, wo der Mund saß, damit man Luft holen konnte.
    Als Volkmann zögerte, verlor der Mann seine Geduld und trat Volkmann heftig gegen das Bein.
    »Na los! Mach schon!«
    Als Volkmann die Kapuze überzog, sah er noch, daß Erika dasselbe tat. Es wurde dunkel.
    »Wenn sich einer von euch bewegt oder redet, seid ihr beide tot!« sagte die Stimme des Mannes.
    Der Diesel brummte laut auf, und der Mercedes schoß mit einem mächtigen Satz vorwärts.
    21.

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