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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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»Nein, ich ...«
    »Dann noch
einen Tanz.« Er stand auf und drückte ihr einen Nickel in die Hand. Sie hatte
keine Möglichkeit, ihn abzulehnen, ohne daß Faulty Streit mit ihm anfing.
Widerwillig ließ sie ihn seine Hand um ihre Taille legen, während Joe »Devilish
Mary« anstimmte.
    »Wie heißt
du?« knurrte er.
    »Christal«,
flüsterte sie, wobei ihre Angst vor seinem brennenden Blick von einer Sekunde
zur anderen wuchs.
    Der
Ausdruck auf seinem Gesicht zeugte von tiefer Befriedigung.
    »Wo kommen
Sie her?« Christal empfand plötzlich das dringende Bedürfnis, mehr über ihn zu
erfahren. Ihr Gefühl sagte er, daß es wichtig sein könnte.
    »Ich bin
gerade aus Laramie gekommen. Davor St. Louis. Warst du mal in St. Loius? Die
Frauen dort sind nicht annähernd so schön wie du.«
    Sein Daumen
strich wieder über ihre vernarbte Handfläche, und Christal spürte, wie ihre
Knie nachgaben. Sie hatte keine Ahnung, warum, aber nacktes Entsetzen strömte
auf einmal durch ihre Adern. Nun wünschte sie sich sehnlichst, daß Macaulay
durch die Tür kommen würde.
    »Bitte ...
ich gebe Ihnen auch den Nickel zurück. Ich ... ich fühle mich auf einmal nicht
besonders gut.«
    »Ich will
aber weitertanzen. Ich habe sonst nie Gelegenheit, mit Frauen wie dir zu
tanzen ... also wird es höchste Zeit.«
    Sie
stolperte. Er hielt sie im eisernen Griff um die Taille. Er drehte sie herum,
und seine unerfahreren Füße, traten immer wieder auf die ihren, als kümmerte
er sich überhaupt nicht darum, daß er ihr damit weh tat.
    »Nein ...
bitte ... wir müssen aufhören ...«
    »Mir
gefällt es aber.« Das Halbblut gab die Antwort, als würde er eher zu sich
selbst als zu ihr sprechen.
    »Nein, nein
...« Sie versuchte, stehenzubleiben und sich würdevoll aus seinen Armen zu
winden, doch er war groß und kräftig und sie nur eine zierliche Frau. Die
einzige Möglichkeit, ihn loszuwerden, war, eine Szene zu veranstalten.
    »Wir müssen
jetzt sofort aufhören. Ich fühle mich nicht gut.« Sie sah ihn an, aber er
erwiderte den Blick nicht. Immer wieder strich er mit dem Daumen über die Narbe
in ihrer Hand.
    Sie
erstarrte voller unerklärlichem Entsetzen, jeder Muskel in ihrem Körper
spannte sich an. Er begann wieder, sie im Walzertakt herumzuwirbeln, aber sie
schleuderte den Nickel auf ihn, der an seiner Schulter abprallte und klappernd
zu Boden fiel – eine geräuschvolle, demütigende Zurückweisung. Es schien ihn
noch nicht einmal zu reizen. Er tanzte einfach weiter und zog sie mit sich
über die Tanzfläche wie ein Raubtier seine halbtote Beute.
    Bis eine
Stimme hinter ihr erklang.
    »Was zum
Teufel machst du da, Mädchen?«
    Ein Kopf
nach dem anderen wandte sich zu ihnen, bis selbst der alte, taube Joe zu
spielen aufhörte, und sich auf seinem Drehhocker umwandte, um zu sehen, was es
gab. Aus dem Augenwinkel warf Christal Faulty einen Blick zu, der so aussah,
als würde er gleich ohnmächtig hintenüber kippen. Sie sah, wie er einen starken
Schluck Feuerwasser nahm und hinter der Theke hervortaumelte.
    Das
Halbblut ließ sie los, hob die Münze auf und zog sich an seinen Tisch zurück
wie ein getretener Hund. Christal wurde schwach vor Erleichterung. Doch dann blickte
sie in Cains Gesicht.
    Er stand an
der Tür und hatte die Arme drohend vor der Brust gekreuzt. Obwohl sie seinen
Zorn erwartet hatte, machte er sie doch betroffen.
    »Ich habe
gesagt, du sollst nicht mehr tanzen«, sagte er mit tödlich ruhiger Stimme.
    »Ich habe
nur Faulty helfen wollen«, erwiderte sie so trotzig es ihr unter seinem
eiskalten Blick möglich war.
    »Faulty
soll zur Hölle gehen.«
    »Zwei
Liebende streiten sich. Also, das schlägt doch alles.« Faulty rannte herbei und
stieß ein quiekendes, nervöses Lachen aus. »Christal, du mußt nett zu unserem
Sheriff Cain sein. Wenn er nicht will, daß du tanzt, dann ...«
    Macaulay
wandte seinen Blick nur ein einziges Mal Faulty zu. Doch es reichte, um Faulty
sofort verstummen zu lassen, als hätte Cain ihn an der Gurgel gepackt und
zugedrückt.
    Er sah
wieder Christal an. »Ich schlage vor, wir tragen diese Sache woanders aus. Mir
wäre am liebsten oben.«
    Aus dem
Augenwinkel sah sie, daß das Halbblut sie beide anstarrte. Besonders Macaulay
schien sein ganzes Interesse zu besitzen.
    Faulty
wieselte wieder in den Schutz seiner Theke. Es schien, als würde sich jeder im
Saloon auf eine Schießerei vorbereiten. Doch das Finale würde hier unten
geschehen, und nicht oben auf ihrer Matratze. Dafür wollte

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