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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Geräusche. Das macht ihn nur wütend.«
    Christal
überlegte, ob Macaulay verrückt geworden war. »Erschieß ihn!« wisperte sie
rauh.
    »Verschwinde,
Mädchen, geh in die Hütte zurück. Mach schon!« Er zwang das Pferd nieder
und sah sie an.
    Sie warf
dem gewaltigen Bären eine Blick zu und unterdrückte wieder einen Schrei. »Er
wird dich angreifen. Ich kann dich doch nicht alleinlassen ...«
    »Er wittert
mich nur, das ist alles. Wenn er angreifen wollte, würdest du es merken. Er
würde knurren wie ein wütender Hund. Jetzt will er nur herausbekommen, was wir
sind, also geh in die gottverdammte Hütte zurück. Es muß sein!«
    Sie zog
sich langsam zurück, und ihre nackten Füße rutschten auf dem Schnee und Eis
aus. Plötzlich sah sie, daß der Bär tatsächlich versuchte, Cains Witterung
auszumachen. Seine riesige Nase bewegte sich in der Luft, seine
Vorderbeine baumelten nutzlos im Freien herum. Das Pferd stieß ein ängstliches
Wimmern aus, das Cain an seiner Brust zu dämpfen versuchte.
    Sie stand
auf der Schwelle, als der Bär sich schließlich auf alle Viere niederließ,
Seine Augen waren zu klein, als daß man etwas daraus lesen konnte, aber sein
Gesicht schien in heftigem Abscheu verzogen, als hätte er einen höllischen,
ekelhaften Gestank ausgemacht.
    Dann wandte
sich der Bär plötzlich um. Er verschwand in die andere Richtung des
Ufers. Macaulay und Christal standen reglos und schweigend da, während sie
beobachteten, wie das Tier sich an den Aufstieg zum Warrior Peak machte.
    Christal
lehnte sich schwach vor Erleichterung an den Türrahmen. Cain blieb reglos am
See stehen, bis der Bär sich weit genug entfernt hatte, um das Pferd nicht mehr
aufregen zu können. Sie hätte fast laut aufgelacht, als sie wieder das
schwache Wiehern des immer noch nervösen Pferdes hörte.
    Dann
stürzte der Himmel auf ihren Kopf. Zumindest dachte sie, es wäre der Himmel.
Etwas Schweres fiel vom Dach der Hütte und riß sie herum. Als nächstes fand sie
sich nach Luft schnappend auf dem Boden wieder und starrte auf die große
Gestalt des Halbbluts.
    Mit
gezogener Waffe stieß er sie in die Hütte und verriegelte die Tür. Sie
krabbelte hastig in eine Ecke, wobei ihr Cains Mantel von den Schultern
rutschte und in der Mitte des Raumes liegenblieb.
    »Was ...
was wollen Sie hier?« keuchte sie voller Angst und Entsetzen, das sich mit
jedem Atemzug steigerte. »Was wollen Sie?«
    »Noch einen
Tanz.«
    Er lachte,
und das Geräusch ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Sein
Schatten fiel über sie. Sie kauerte sich zusammen. Sie wußte, was er sagen
würde, bevor er es ausgesprochen hatte.
    »Ein Mann
in St. Louis hat mich auf die Suche nach dir geschickt! Er hat mich in Gold
bezahlt!« Er kniete sich vor sie und berührte ihr Haar, als hätte er sehr lange
auf diesen Augenblick gewartet.
    »Mein
Onkel.« Die zwei Worte waren ein kaum hörbares Wimmern. Nackte Angst drückte
ihr die Kehle zu.
    »Ich weiß
nicht, wer er ist, aber er hat mich bezahlt, damit ich dich töte. Also töte
ich dich.«
    »Sie werden umgebracht werden«, stieß sie
hervor, wobei sie nicht wußte, woher sie den Mut nahm. Sie konnte doch nicht
zulassen, daß dieser Mann sie tötete und all das Glück zerstörte, daß sie
vielleicht mit Cain finden konnte. »Der Mann da draußen wird Sie umbringen,
wenn Sie mir etwas tun. Ich weiß, daß er es kann. Er wird Sie nicht leben
lassen.«
    »Er hat
nicht mal den Bären erschossen.«
    Sein
Gesichtsausdruck, oder besser, der Mangel an Ausdruck in seinem Gesicht. ließ
sie erstarren. Er war nicht menschlicher als der Bär. Sie wußte nun, daß dieser
Mann an nichts anderes dachte als an sein Ziel, wie absurd und pervers dieses
auch sein mochte.
    »Der ...
der Bär ist ja von allein fortgegangen«, stammelte sie. »Wenn Sie jetzt gehen
und mir nichts tun, dann wird Cain Sie verschonen.« Sie starrte ihn an in der
Hoffnung, Mitgefühl in seinen Augen zu finden.
    »Ich habe
die ganze Nacht darauf gewartet, daß sich die Tür öffnet. Als ich den Bär
entdeckte, war ich zufrieden. Ich habe keine Angst vor dem Bär. Und auch nicht
vor ihm.« Er machte eine Kopfbewegung zur Tür hin.
    In ihrer
Ecke zusammengekauert sah sie ihn an. Sie hatte vergessen, wie groß er war. Und
wie muskulös. Er war in jeder Hinsicht wie der Grizzly, doch da war eine
Bösartigkeit in seinen Augen, die kein Tier besaß.
    »Der Bär
ist umgekehrt. Sie müssen auch gehen. Retten Sie sich selbst«, flüsterte sie,
während ihr Herz

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