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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Ich habe noch nie eine
Duchess kennengelernt ...«
    »Ja.«
    Christal
verstummte. Sie betrachtete Cains Profil im schummrigen Licht der
Straßenlaternen. Er wirkte angespannt, doch nicht einen Hauch mißbilligend. Sie
holte tief Atem. »Warum bist du so unglücklich? Schon seit wir hier angekommen
sind, wirkst du auf mich wie ein wilder Stier im Korral.«
    Cain fuhr
sich durchs Haar. Er hatte es zurückgebunden, doch ein paar Strähnchen hatten
sich gelöst und gaben ihm ein betont ungezähmtes Aussehen. »Ich werde
fortgehen, Christal. Ich gehöre nicht hierher. Es wird Zeit, daß ich nach
Wyoming zurückkehre.«
    Sie war
entsetzt, aber irgendwie hatte sie seine Worte bereits erwartet. Er wirkte so
fehl am Platz in New York und zeigte sein Unbehagen offen. Ruhig stellte sie
ihre nächste Frage. »Wann reisen wir ab?«
    Er sah sie
an. Die Dunkelheit verbarg seine Augen. »Wir?«
    »Ich gehe
mit dir.«
    Er griff
nach ihren Armen. »Bist du verrückt? Du bist doch gerade erst zurückgekehrt. Du
hast deine Schwester seit Jahren nicht gesehen. Warum solltest du mit mir
abreisen?«
    »Weil ich
dich liebe. Ich will bei dir sein.«
    Er ließ
ihre Arme los, als würde ihn die Berührung verbrennen. »Hier ist dein Leben,
daß du wieder aufnehmen kannst.« Er musterte sie genau. Sie war eine Frau, die
geradewegs aus dem Kalender, der in dem Gefängnis in Noble hing, entsprungen zu
sein schien. Sie hatte sich ihr Abendkleid, ein tiefblaues Satinkleid mit
Kaskaden von Spitze an der Tournüre, von ihrer Schwester geliehen.
Widerstrebend berührte er das schwere Saphir- und Diamantenhalsband, daß Alana
ihr geschenkt hatte. »Sieh dich nur an, Christal. Wo ist das Mädchen aus Noble
mit dem verschlissenen Baumwollkleid und den Glöckchen an ihrem Fußgelenk? Sie
ist fort, so wie es auch sein soll. Denn du bist dazu geboren, so wie jetzt
auszusehen, um diese kostbaren Juwelen zu tragen, um dich in Spitze und Seide
zu hüllen. Begreifst du denn nicht? Meine Liebe kann dir all das nicht bieten.
Das Beste, was ich jemals erreichen könnte, ist Washington. Dennoch werde ich
dir von meinem Gehalt beim Geheimdienst keine Villa kaufen können.«
    »Ich
brauche keine Villa.« Seine Rede verwirrte sie. Er sprach, als wäre ihr Zuhause
der Sinn ihres Lebens, und tatsächlich war es das in all den Jahren ihrer
Einsamkeit auch gewesen. Doch dann hatte sie sich in ihn verliebt, und nun war
er ihr Ziel und ihr Lebensinhalt. Wieso konnte er das nur nicht begreifen?
    »Du weißt
nicht, was du brauchst. Oder was du willst.« Er stieß einen Seufzer aus. »Sieh
dich nur an, Mädchen. Vor einer Minute bist du ganz benebelt von dem Gedanken
gewesen, daß Sheridans Schwester eine Adelige ist. Du mußt doch die Chance
ergreifen, das Leben zu erforschen, daß man dir solange vorenthalten hat. Ich
will dich davon nicht abhalten.«
    Plötzlich
durchschoß sie Panik. Er konnte sie doch nicht wirklich verlassen wollen? »Aber
du hältst mich doch gar nicht davon ab. Ich muß es selbst entscheiden. Und ich
will mit dir gehen!«
    »Ich gehe
noch heute abend.«
    »Ich will
doch nur, daß du noch eine Weile hierbleibst ...«
    »Nein.« Er
blickte über die Fifth Avenue. Leichter Regen fiel, der das Straßenpflaster im
Gaslicht rabenschwarz glänzen ließ. Keiner von beiden machte Anstalten
hineinzugehen. Er sprach mit einem tiefen, rauhen Flüstern. »Es kommt mir so
falsch vor, dich hier so zu sehen, wie du einmal warst, nicht so, wie ich dich
kennengelernt habe. Ich muß nach Noble zurückkehren, meinen Job zu Ende
machen, und dann werde ich nach Washington gehen. Du kannst jeder Zeit zu mir kommen, Mädchen, das weißt du, aber bleib einfach noch eine Weile
hier und probiere aus, ob du nicht doch lieber dieses Leben willst.« Seine
Stimme klang plötzlich seltsam bedrückt. »Vielleicht gefällt es dir,
Christabel.«
    Sie starrte
ihn an und empfand ihren echten Namen von seinen Lippen gesprochen unvertraut
und falsch. Mit aller Macht die Tränen zurückhaltend, flüsterte sie: »Gib mir
Bescheid, wenn du abreisen willst. Ich werde mit dir kommen.«
    Er warf
einen Blick zurück durch die Flügeltüren ins Innere des Salons. Alana sah sich
darin suchend um. »Ich glaube, deine Schwester möchte etwas von dir.«
    Christal
wandte den Kopf. Alana winkte.
    »Sag mir
nur, wenn es Zeit zu gehen ist. Ich werde bei dir sein, Cain. Das schwöre ich«,
sagte sie.
    »Natürlich«,
flüsterte er, während er ihr hinterhersah und beobachtete, wie Alana ihre
Schwester am

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