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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Aus einem Impuls heraus beugte sie sich
hinunter und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. Wie eine Ehefrau streichelte
sie ihm zärtlich über die Stirn.
    Dann
schlich sie sich mit schwerem Herzen aus seinem Zimmer.
    She
placed her hand upon my toe
    Mark
well what I do say!
    She
placed her hand upon my toe,
    I
said »Young miss, you're rather low!«
    I'll
go no more a-rovin' with you, fair maid.
    (Sie
legte die Hand auf meinen Zeh,
    Hör zu,
was ich dir sag'!
    Sie
legte die Hand auf meinen Zeh,
    Ich
sagte: »Miss, Sie sind ziemlich niedrig!«
    Mit dir
will ich nicht mehr herumziehen, edle Maid.)
    Cain
stöhnte und warf
sich auf der Pritsche hin und her. Er träumte, und er konnte das mit Gewißheit
sagen, weil sein Kopf ganz sicher wild hämmern würde, wenn er aufwachte. Er
trank normalerweise nicht so wie am Abend zuvor, aber das Fehlen des Katers
machte sie nicht weniger real für ihn.
    Es nahm ihm
nicht die Angst, die er empfand.
    Er setzte
sich nackt auf seiner Pritsche auf. Sie stand im Türrahmen, von Kopf bis Fuß in
Schwarz gekleidet, der tiefschwarze Schleier vor ihrem Gesicht. Ein Engel in
Gewitterwolken.
    Er starrte
sie an, ohne seinen Blick abwenden zu können. Die Angst saß wie ein kalter
Klumpen in seinen Eingeweiden. Er wollte sie beschützen. Sie mußte beschützt
werden. Aber er wußte nicht wie.
    »Wer bist
du?« fragte er heiser, und der Wunsch nach einer Antwort brannte in ihm wie der
Whisky, den er getrunken hatte.
    Sie kam auf
ihn zu, ihr schwarzgekleideter Körper, schön geformt wie die Sünde, der Stoff
betonte, was er verbergen sollte, zeigte jede Kurve, jede Rundung – so
verboten und doch so verführerisch. Er hielt den Atem an.
    Vor seiner
Pritsche hielt sie an, und er griff zögernd mit der Hand nach dem Schleier.
Tod. Er haßte ihn. Er hatte ihn wie Bohnen und Zwieback während des Krieges
verzehrt. Gnadenlos riß er den Schleier – den Tod – von ihrem Gesicht. Ihre
Schönheit traf ihn wie ein Faustschlag in die Magengrube. Es waren die Augen.
So blau wie der Präriehimmel, so magisch wie eine Geisterbeschwörung der
Paiute.
    »Wer bist
du?« flüsterte er und sah den Kummer, der über ihre Gesichtszüge huschte. Sie
hatte Angst, sie lief vor etwas davon, das sie verschreckte. Sie war so einsam.
    Aber er war
derjenige, der hilflos war. Was konnte er nur für sie tun? Nichts – und das
verstärkte seine Angst. Er kannte nicht einmal ihren richtigen Namen. Er war
nicht einmal sicher, daß sie wirklich eine Witwe war. Sie hatte eine
entschlossene Kraft in sich, die ihn
verwirrte. Sie hatte mehr von der Welt gesehen, als sie wollte.
    Sie küßte
ihn.
    Ihre Lippen
nahmen die seinen wie eine Blume, die Blüte geöffnet, zart und duftend. Ihre
Zartheit erweckte das Gegenteil in ihm. Er wollte seine Gefühle kontrollieren,
aber er konnte es nicht. Sie beinflußte sein Denken, Tun und Fühlen. auch wenn
er sich dagegen sträubte.
    Noch etwas,
das seine Angst verstärkte.
    Ihr Mund
bewegte sich tiefer. Zu seinem Hals. Sie leckte seine Narbe. Ihre Zähne saugten
und zupften an seiner Haut. Es gefiel ihr, was sie mit ihm tat, sie mochte die
Macht. Frauen waren eben so. Doch sie war noch anders. Die Trauer schwand
niemals aus ihren Augen.
    »Wer bist
du?« brachte er keuchend heraus, als sie seine kleinen, flachen Brustwarzen
küßte. Ihr Mund wanderte seinen Brust hinunter bis zum Nabel. Er wühlte seine
Hände in ihr Haar. Goldene Seide. Er wollte ihr Gesicht sehen, ihre Miene.
Alles, nur nicht diese kleine, rosafarbene, feuchte Zunge, die seine Haut
verbrannte.
    »Sag mir,
wer du bist. Laß mich dir helfen. Ich bin das Gesetz ... ich bin das Gesetz
...«
    Ihr Mund
wanderte tiefer.
    »Himmel,
wer bist du?« preßte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Stöhnend
ließ er sich auf die Liege zurückfallen.
    Sie konnte
nicht antworten.
    »Sag es mir
...«, flüsterte er, doch seine Worte kamen nur noch undeutlich. seine Sicht
verschwamm. Die Erregung pulsierte in seinem Blut, so stark wie die Angst, die
er um sie hatte. Sie steckte in Schwierigkeiten.
Er wußte es. Und er konnte ihr helfen. Er war kein armer Südstaatenbengel mehr,
der um ein Almosen betteln mußte. Er war nun das Gesetz. Endlich hatte er die
Dinge unter seine Kontrolle gebracht, und nun konnte er ihr helfen. Wenn sie
ihm nur vertrauen würde. Warum vertraute sie ihm nicht?
    »Wer bist
du?« flüsterte er wieder und wollte eine Antwort erzwingen. Sein Atem
beschleunigte sich. »Wer bist du?« drängte er, während er

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