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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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seinen Stock, daß die Knöchel weiß hervortraten.
    »Was tust
du denn hier, Eagan?« fragte er mit tiefer und mißbilligender Stimme.
    »Mara,
Schätzchen, wie schön, dein niedliches Gesicht mal wiederzusehen«, erwiderte
Eagan in breitestem Straßenirisch.
    »Was tust
du hier?« wiederholte Trevor, der langsam die Geduld verlor.
    »Mein
geliebter Bruder!« Eagan nahm Trevor das Glas aus der Hand und kippte sich den
Inhalt in einem Zug in die Kehle. Er schluckte, preßte sich die Hand auf die
Brust und taumelte mit verschmitztem Gesichtsausdruck ein paar Schritte zurück.
»Ich schwöre dir, Bruder, der Fusel muß aus dem Höllenfeuer gebrannt sein. Das
Zeug würde den Teufel persönlich umhauen!«
    Trevor fand
Eagans Benehmen weniger komisch. Grimmig fragte er noch einmal: »Warum bist du
hergekommen? Wußtest du nicht, daß ich meine Flitterwochen hier verbringe?«
    »Ah, na ja,
du hast mir gesagt, daß du hier auf Flitterwochen bist, aber da Mara auch
schon hier ist, dachte ich bei mir > Was sollen das bloß für Flitterwochen
für Brüderchens feine Frau werden?« < Eagan warf Alana einen verstohlenen Blick
zu und zwinkerte.
    Trevor
griff, durch und durch verärgert, nach Alanas Arm. Sie wollte ihn ihm fast
entziehen, doch ein Blick in seine Augen genügte, um ihr zu sagen, daß dies der
falsche Moment dafür war.
    »Es ist
Zeit, meine > feine Frau < in ihr Zimmer zu bringen«, sagte Trevor mit
unverhohlenem Sarkasmus. »Wir wünschen dir eine gute Nacht, aber wenn du ein
bißchen von der > feinen < Columbia-Erziehung zurückbehalten hast, dann
nimmst du den nächstbesten Zug zurück nach Manhattan.«
    »Wunderbar.
Ich sehe euch also beide beim Frühstück?«
    Alana mußte
sich auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. Mara konnte sich nicht so gut
beherrschen und kicherte hinter vorgehaltener Hand. Trevor dagegen sah aus,
als würde ihm gleich der Kragen platzen. Als er auf sie hinunterblickte und
bemerkte, daß ihre Augen vor Vergnügen funkelten, wurde seine Miene so zornig,
daß Alana hastig versuchte, sich zusammenzureißen.
    »Trevor,
mein Bruder, du gefällst mir nicht. Dieses Dunkelrot in deinem Gesicht sieht
ziemlich ungesund aus.«
    Der Spott,
mit dem Eagan seine dialektgefärbten Worte vorgebracht hatte, war zuviel für
Alana. Sie brach in hysterisches Lachen aus. Trevor, der sich vor Zorn kaum
noch beherrschen konnte, packte sie am Arm und zerrte sie hinaus, die Stufen
hinauf und zu ihrem Zimmer. Alana lachte den ganzen Weg.
    »Wie
läuft es hier,
Mara?« fragte Eagan fast vollkommen nüchtern, als die beiden den Salon
verlassen hatten.
    Mara stieß
einen lauten Seufzer aus und ließ sich aufs Sofa
fallen. »Ich nehme an, du hast meinen letzten Brief nicht mehr bekommen. Ich
habe sie draußen auf den Docks festgesetzt... du weißt doch, am Pavillon. «
    »Tatsächlich?«
fragte Eagan mit unverhohlener Bewunderung.
    »Ja.« Maras
Miene nahm einen dramatischen Ausdruck an. »Aber es hat nichts genutzt. Sie
hassen sich, Eagan. Ich weiß, es kann eigentlich nicht sein, aber ich schwöre,
es ist so. Und Trevor ist überhaupt nicht schüchtern. Ich glaube eher,
daß irgendwas anderes hier vorgeht.«
    »Die Grenze
zwischen Liebe und Haß ist schmal. Wir müssen sie nur dazu bringen, zur anderen
Seite zu wechseln, das ist alles.«
    »Ich glaube
aber nicht, daß wir das schaffen, Eagan. Ich denke, so etwas muß von innen
kommen.«
    Eagan sah seine Schwester zärtlich an. »Wie scharfsinnig du bist, meine Kleine.
Manchmal frage ich mich, woher du das alles weißt.«
    »Einfach
durch gesunden Menschenverstand.«
    »Nun, dann bist du die einzige der Sheridans,
die überhaupt etwas davon besitzt.«
    »Bin ich
denn so anders als du und Trevor?«
    Eagan gefiel die Richtung, die das Gespräch nahm, plötzlich gar nicht
mehr. Also kniff er seiner Schwester in die Nase und wechselte schnell das
Thema. »Genug davon. Was machen wir jetzt mit Trevor? Wenn wir die beiden nicht
zu ihrem Glück zwingen können, dann fällt mir leider nichts mehr ein, und ich
will, daß diese Ehe funktioniert.«
    »Vielleicht
hätten sie eine Chance gehabt, wenn wir nicht zu dem Ball der
Varicks gegangen wären. Ich brachte sie eines Abends zum Händchenhalten, so wie
du es mir gesagt hast, und am Ende des Abends schien es ihnen fast zu gefallen.
Aber nachdem Trevor Mr. Stevens gesehen hat, war alles aus.«
    »Wer ist Mr. Stevens?«
    »Alanas
ehemaliger Verehrer. Er marschierte direkt auf Trevor zu und schleppte Alana
zur Tanzfläche.

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