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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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stand auf. Mit so viel Höflichkeit, wie sie
aufbringen konnte, antwortete sie: »Verzeih mir, aber ich fand das Warten
ermüdend.«
    Eagan
lachte laut auf. »Da hast du's, Trevor. Alana ist wirklich ein Glückstreffer.
Wie geschickt von dir, eine Frau mit eigenem Willen zu heiraten.«
    Trevor warf
seinem Bruder einen Blick zu, der hätte töten können. »Alana«, sagte er
düster. »Ich muß mit dir reden. Kannst du dir meine Überraschung vorstellen,
als ich zurück nach Newport kam und meine Frau verschwunden war?«
    Alana
sammelte sich und gab ruhig zurück: »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
Tatsächlich wundere ich mich, daß du es überhaupt bemerkt hast.«
    Sie sah,
wie Trevors Blick zu Mara hinüberglitt und die Spannung in seiner Haltung noch
stärker wurde. Er wollte nicht, daß Mara einen Streit mitbekam, und dieses
eine Mal war sie absolut seiner Meinung. Während sie Eagan und Mara
zulächelte, beschloß sie, die Unterhaltung abzubrechen. »Ich fühle mich
plötzlich sehr müde. Ich denke, ich gehe jetzt schlafen.«
    »Gute
Nacht«, sagte Mara, der Blick sorgenvoll. Eagan verbeugte sich mit einem
kleinen, verschmitzten Lächeln auf seinen Lippen.
    Alana
nickte ihrem Mann im Vorbeigehen zu. Sie trat in die Halle hinaus, und er
folgte ihr. Erst als sie von der Bibliothek aus nicht mehr zu sehen waren,
hielt er sie fest. »Alana, ich sagte, ich will mit dir reden.«
    All die
Gefühle, die sie unbedingt verbergen wollte, stiegen in ihr hoch. Der Schmerz
darüber, daß er sie allein gelassen hatte, war noch so stark, daß sie ihn nicht
ansehen konnte. »Dann tun Sie, was jeder andere Gentleman auch tun würde, Mr.
Sheridan. Geben Sie dem Butler Ihre Karte, und morgen früh denke ich darüber
nach.«
    Verdutzt
sah er ihr nach, als sie die Treppe hinaufstieg, und stieß plötzlich etwas auf
Gälisch aus. Diesmal brauchte Alana keinen Übersetzer. Sie wußte, daß es ein
Fluch war.
    Whittaker stand mit einem silbernen
Frühstückstablett vor den Schlafzimmertüren seines Herrn und wartete
ungerührt, bis von innen das ruppige »Herein« ertönte.
    Er trat
ein, stellte das Tablett auf den Schreibtisch und breitete ein Leinentuch aus.
Trevor beobachtete ihn in seinem Rasierspiegel, der auf dem Schreibtisch
aufgestellt war.
    Als
Whittaker innehielt, legte Trevor sein Rasiermesser zur Seite und trocknete
sich das Gesicht mit einem heißen Handtuch ab. »Also, was gibt es?« fragte er
in einem Tonfall, der bewies, daß er nicht mit guten Nachrichten rechnete.
    »Sie haben
zwei Briefe bekommen, Sir. Soll ich sie hier auf den Tisch legen?«
    Trevor
verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust und nickte. Whittaker tat, wie
geheißen, wandte sich aber nicht zum Gehen.
    Trevor hob
eine Augenbraue, als wollte er sagen: Also, was gibt es jetzt wirklich?
    Sein Butler
antwortete promt. »Sie will ausgehen, Sir. Ich dachte, es würde Sie
interessieren. Sie nimmt soeben eine Kutsche.«
    Sofort
sprang Trevor auf, ohne auf seine Behinderung zu achten, und riß die
gewaltigen Fensterläden auf. Zwei Stockwerke tiefer ließ sich Alana gerade in
die Kutsche helfen.
    »Soll ich
ihr eine Begleitung mitgeben?«
    Trevor
drehte sich zu ihm um. Der Wind vom Fenster wehte durch seine Haare und seine
Augen sprühten vor Zorn. Auf seinem Gesicht spiegelten sich widerstreitende
Gefühle, während er seine Antwort überlegte.
    »Soll ich?«
fragte Whittaker erneut.
    »Nein«,
sagte Trevor und drehte sich wieder zum Fenster um. Wütend sah er der
Sheridan-Kutsche nach und knallte dann die Fensterflügel zu.
    »Kann ich
noch etwas für Sie tun, Sir?«
    »Warte
einen Moment. Vielleicht muß ich eine Antwort abschicken.«
    Trevor
schnappte sich den ersten Brief und riß ihn auf.
    Mr. Sheridan,
    ich gehe
heute abend mit Mara in die Academy of Music. Es gibt Strauss' Indigo und
die vierzig Räuber. Deswegen werden wir nicht zum Essen da sein. Ich hoffe
inständig, daß es keine Unannehmlichkeiten bereitet.
    Mrs.
Sheridan
    Zornig verzog er den Mund, zerknüllte das
Papier und warf es auf die lederbezogene Tischoberfläche. Beim zweiten Brief
genügte ein Blick auf die Handschrift, und er wußte, von wem er stammte. Ohne
ihn zu lesen, legte er ihn zu der anderen Korrespondenz auf seinem Tisch und
wandte sich an Whittaker. »Ich muß zu Miss Dumonts Hotel. Bitte laß eine
Kutsche vorfahren.«
    Die
makellose britische Haltung des Butlers schien zu bröckeln. Einen kurzen Moment
war in seinen Gesichtszügen deutliches Mißfallen zu

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