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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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erkennen, doch schnell
besann er sich wieder auf seine Butler-Ausbildung. »Sehr wohl, Sir. «
    Nachdenklich
rieb sich Trevor das Kinn, wobei er bei jeder Stelle, die er beim Rasieren
ausgelassen hatte, das Gesicht schmerzvoll verzog. »Und laß Ebel's Blumenladen
eine Nachricht zukommen. Ein Dutzend roter
Rosen sollen ins Hotel geliefert werden, bevor ich das Haus verlasse.«
    »Wird
sofort erledigt, Sir.«
    Einen
langen Moment herrschte Stille. Trevor explodierte förmlich vor Zorn, als er
schließlich sagte: »Ich kann nicht sehen, daß sich deine Füße bewegen,
Whittaker. «
    »Nein,
Sir.«
    »Und warum
nicht?«
    »Verzeihen
Sie mir, Sir. Sie sind plötzlich wie gelähmt. Ich kann mich erinnern, daß dies
schon einmal geschehen ist. Es tut mir leid.«
    »Ja, es ist
schon mal passiert, und zwar,als du eine Nachricht zur Tammany Hall 10 schicken solltest. Wenn ich mich recht erinnere, hat Tweed sie niemals
erhalten.«
    »Und es war
aus mit dem irischen Votum.«
    Trevor
bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Wir wollen doch nicht meine
politischen Ansichten diskutieren.«
    »Nein, Sir.
Natürlich nicht.Der Name der Sheridans tauchte nicht bei Thomas Nast 11 in der New York Times auf.«
    Trevor
verschluckte sich fast. »Willst du mich erpressen, Whittaker?«
    »Natürlich
nicht, . Sir. Ich kannte Ihren Vater. Er war ein braver Mann. Wir haben einige
Humpen gemeinsam damals im alten Pub in Connacht geleert.«
    »Das ist
wohl wahr«, sagte Sheridan grimmig. »Und natürlich, Sir, ist Ihre politische
Ansicht Ihre eigene Angelegenheit.«
    »Was willst
du, Whittaker? Nenn deinen Preis, wenn du darauf abzielst.«
    »O nein,
Sir. Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Dann sieh
zu, daß die Nachricht ankommt.«
    »Ich tue
mein Bestes, Sir. Dennoch fürchte ich, das Leiden ist schlimmer als beim
letzten Mal.«
    Trevor
baute sich vor dem kleinen alten Mann auf und sagte laut genug für einen
Tauben: »Du verdammter, alter Brite, beweg' endlich deine Füße oder es ist um
so tgrauriger, daß du ein Freund meines Vaters warst!«
    »Ja, Sir.
    Trevor
starrte auf ihn hinunter, aber es war zwecklos. Whittaker stand in tadelloser
Haltung, aber unbeweglich da. Trevors Wangen färbten sich zornesrot, als er
schließlich in breitem irischen Akzent zischte: »Wenn du dich in meine
Angelegenheiten einmischen willst, solltest du wissen, daß schon stärkere
Männer als du gefallen sind.«
    »Sie haben
vollkommen recht, Sir.« Whittaker bewegte sich keinen Zentimeter.
    Trevor fuhr
sich mit der Hand durchs Haar und stieß einen lauten Seufzer aus. Er warf dem
Butler noch einen Blick zu, dann gab er auf. »Du willst eine Erklärung, nicht
wahr?«
    »Natürlich
nicht, Sir. Das steht mir nicht an.« Trevor schnaubte verächtlich. »Nun, ich
denke, diese Erklärung wird Wunder für deinen Gesundheitszustand
wirken. Wenn du es unbedingt wissen willst, habe ich beschlossen, Miss Dumont
bei ihrer angestrebten Theaterkarriere zu helfen. Nach einigem Nachdenken bin
ich zu dem Schluß gekommen, daß es für alle das beste ist, wenn Miss Dumont
nach Paris geht und dort mit einem gutaussehenden, männlichen Lehrer versorgt
wird, der sie beschäftigt hält. Obwohl ich denke, daß ihre Eitelkeit sich an
meinen artigen Komplimenten und meiner Entsagung zugunsten ihres zukünftigen
Ruhmes laben wird, nehme ich an, daß es dennoch Krach gibt. Daher die Rosen.
So! Hast du dich erholt?«
    Whittaker
sah ihn würdig an. »Ein wenig, Sir.«
    Bei diesen
Worten wurde Trevor so wütend, daß er sich selbst vergaß und der einfache Ire
von der Straße durchkam, der er einst war. »Du verfluchter Mistkerl, du
Bastard. Wenn du nicht ein Freund meines Vaters gewesen wärest, hätte
ich dich in der Gosse zurückgelassen... bis du verreckst!«
    »Sehr wohl,
Sir.« Whittaker verbeugte sich. Als er sich schließlich zurückzog, lag etwas
auf seinem zerfurchten Gesicht, das man durchaus für ein Lächeln hätte halten können.
    Endlich
allein streifte Trevor sich ein frischgestärktes Hemd über und schloß den
steifen Kragen. Aus dem Augenwinkel sah er etwas silbern aufblitzen und wandte
sich zum Kamin, wo die beiden Päckchen mit den Samtbändern lagen. Plötzlich
hatte er eine Idee. Er nahm sich das größere und trat an die Doppeltüren zum
benachbarten Zimmer. Er stieß die Türen auf und erstarrte augenblicklich, als
er feststellen mußte, daß das Zimmer nicht bewohnt war.
    Es gab
keine Anzeichen – kein Parfüm auf dem Frisiertisch, keinen

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