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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Palmengarten des Hauses und
trank ihren morgendlichen Kaffee. Ein freundlicher, grüner Duft umgab sie, und
in der Mitte des Wintergartens gurgelte leise ein Springbrunnen aus Glas und
Schmiedeeísen, aber nichts konnte sie aufmuntern. Die Stunden verstrichen
quälend langsam. Das Stadthaus war still wie ein Mausoleum, ein marmornes Gefängnis, in dem sie auf Nachrichten von ihrer Schwester wartete.
    Aber es
kamen keine. Es schien, als wäre Christal spurlos verschwunden. Obwohl die
Anstalt schon intensiv gesucht hatte und rund um die Uhr Detektive im Haus
ankamen, um irgend etwas zu melden, gab es noch keine Spur. Christabel van Alen
schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Trotzdem
Alana deprimiert und verängstigt war, hatte sie dennoch Zeit, über ihre
barschen Worte an Trevor nachzudenken. Als sie die Nachricht über Christabel
erhalten hatte, war ihre Kraft erschöpft, Freud und Leid ihrer Beziehung zu
Trevor zu ertra gen. In seiner Gegenwart hatte sie sich stets verletzlich
gefühlt, doch nach ihrem intimen Liebesspiel und ihrer Liebeserklärung war die
Hiobsbotschaft über Christals Verschwinden einfach zuviel gewesen. Sie hatte
die Schranken heruntergelassen, und nun mußte sie sich einfach wehren.
    Jetzt
herrschte nur noch bedrückendes Schweigen zwischen ihnen, wann immer sie sich
sahen. Sie dachte daran, wie idiotisch ihre Anschuldigungen gewesen waren. So
viele Detektive kamen ins Haus der Sheridans, daß sie fast eine Art Trampelpfad
vom Eíngang bís zur Bíbliothekstür gelaufen hatte. Wenn das alles nur eine Show
war, dann hatte Trevor sie unglaublich gut inszeniert.
    Sie spielte
mit einem der Palmwedel um sie herum und wußte, sie würde sich
entschuldigen müssen. Ihr Herz war schon durch Christals Verschwinden
gebrochen. Sie konnte es nicht auch noch ertragen, den Mann zu verlieren, den
sie liebte. Nun waren sie weiter voneinander entfernt als jemals zuvor.
    »Hier ist
ein Brief für Sie, Mrs. Sheridan.« Whittaker trat in den Garten.
    »Danke«,
sagte sie nervös, nahm den Brief und den goldenen Offner. Sie sah auf den
Umschlag, und ihre Hände begannen zu zittern. Die Handschrift darauf war
eindeutig Christals.
    »Madam,
geht es Ihnen gut?« fragte Whittaker. »Doch... doch...«, murmelte sie, während
sie hastig versuchte, den Umschlag zu öffnen.
    Meine
liebe, liebe Schwester,
    wie
schrecklich ist es, Dir auf diese Art zu schreiben, so weit von
Dir entfernt, ohne Dir sagen zu können, welche Last mir auf dem Herzen liegt.
    Mittlerweile
wirst Du von meiner Abreise wissen. Ich weiß, wie unfair es von mir war,
einfach davonzulaufen, aber ich schwöre Dir, Alana, ich hatte keine andere
Wahl. Ich wäre in Park View verloren gewesen. Aber aus anderen Gründen, als Du
denkst.
    Ich weiß,
wie sehr es Dich. schockieren wird, Schwester. Und da ich mich jetzt an alles
erinnere, kann ich nur Gott jeden Tag dafür danken, daß Du stets auf meiner
Seite warst und meine Schuldlosigkeit verteidigt hast. Ich weiß, daß Mutters
und Vaters Tod in gewisser Weise noch schlimmer für Dich war als für mich. Ich
hatte wenigstens noch meine Verwirrung, die mich betäubte. Niemals werde ich
Deine Tapferkeit in dieser Sache vergessen.
    Ich habe
unsere Eltern nicht umgebracht. Und doch war ihr Tod kein Unfall. Ich weiß es
jetzt, weil ich vor einer Woche mit einer solch klaren Erinnerung aufwachte,
daß ich um den Segen der Unwissenheit flehte. Es ist eine schreckliche
Erinnerung, Alana, aber sie befreit mich. Nun muß ich nicht länger die Schuld
eines entsetzlichen Verbrechens auf mich nehmen, denn ich weiß jetzt, wer es
getan hat.
    Und das ist
der Grund, warum ich fliehen mußte. Didier wird mich suchen, genauso, wie du es
tun wirst. Aber wenn er mich findet, wird er mich töten. Ich kann mir denken,
daß Du nach Deinem ersten Schock sofort unseren Onkel aufsuchen und ihn dieses
entsetzlichen Verbrechens anklagen wollen wirst. Aber Du mußt immer, immer daran
denken, daß auch Du gefährdet bist. Du darfst ihn nicht beschuldigen, auch
wenn Dein Verdacht richtig ist, denn Du hast keine Beweise. Du hast nur mein
    Wort, und
wenn ich auch weiß, daß Du mir glaubst, so werden es andere doch nicht tun. Ich
war drei Jahre lang in Park View, und nun ist es zu spät.
    Aber weine
nicht um mich, Alana. Ich werde ein besseres Leben führen, egal, wie leer und
kalt es im Moment noch aussehen mag. Ich habe es geschafft, meinen Schmuck zu
verkaufen, und das Geld wird eine lange Zeit reichen. Bitte glaube mir, daß zu
bleiben

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