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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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aufblühte, hatte jahrelang :n ihr geschlummert, und sie mußte sich eingestehen, daß es
erst an die Oberfläche gedrungen war, als sie diesem Iren zum ersten Mal
gegenübergestanden hatte.
    Seine
Lippen berührten ihre und schürten das Feuer, das in ihr brannte. Es
fühlte sich so wunderbar an, daß sie am liebsten vor Wonne und Erleichterung
geseufzt hätte, selbst als alle Warnsignale in ihr ertönten. Sein Arm glitt zu
ihrer Taille und zog sie fester an sich. Er küßte sie wie in der Kirche, doch
diesmal waren keine Beobachter da, die beeindruckt werden sollten, und er nahm
sich Zeit, liebkoste ihre Lippen, bis er schließlich mit seiner Zunge in ihren
Mund drang. Es war wieder ein Schock für sie, und ihr Instinkt wollte sie zurückfahren
lassen. Doch er war ganz Herr der Lage, legte die Hand auf ihren Po und hielt sie
fest. Er küßte sie leidenschaftlicher, und jeder Gedanke an Protest
war vergessen. Ihre Vernunft flehte überdeutlich, sich loszumachen, doch ihre
Hand strich seine gestärkte weiße Hemdbrust hinauf und berührte sanft seine
Wange.
    Das schien
ihm fast zu sehr zu gefallen, denn sein Kuß wurde noch wilder, drängender, bis
sie zurüccgebeugt gegen die Bar lehnte und wie im Delirium das
Vordringen seiner Zunge geschehen ließ. Seine Hände liebkosten ihren
eingeschnürten Brustkorb, doch er wollte mehr, und so tastete er sich langsam
hoch, bis er fast ihre Brust berührte. Als er die Ansätze erreicht hatte,
schrillte ein Alarm in ihrem Kopf, der laut genug war. Wilde, irrationale Panik
stieg in ihr auf, und sie löste heftig ihre Lippen von seinen.
    Keuchend
starrte sie ihn an, sie konnte nicht glauben, was er hatte tun wollen. So
standen sie umarmt da, während die Spannung zwischen ihnen wuchs, reglos,
nur das erotisierende Vibrieren des Zuges unter ihren Füßen.
    Als er sich
wieder aufrichtete, stürzte die Realität wie ein Eimer kalten Wassers auf sie
ein. Sie stand gegen die Bar gepreßt wie eine Dirne, ihr Kopf war zurückgebeugt,
ihre Lippen in Erwartung eines weiteren Kusses geöffnet. Ihre Miene drückte
Entsetzen aus, nicht weil er sie geküßt hatte, sondern weil sie so verzweifelt
geküßt werden wollte. Und sie wollte es von diesem Mann. Von einem Mann, der
sie haßte.
    Er sah auf
sie hinunter, betrachtete die Selbstvorwürfe, die sich deutlich auf ihrem
Gesicht abzeichneten. Er mißdeutete die Gründe, machte sich von allen
Emotionen frei und griff wieder nach seinem Glas. Dann sagte er in breitem,
bodenständigen und verächtlichem Dialekt: »So, Miss Knickerbocker. Ist es das,
was ihr feinen Ladies tut, wenn ihr einen Mann fertigmachen wollt?«
    Sie hätte
ihn ohrfeigen können. Sie fühlte sich betrogen und verletzt, aber schnell
verbarg sie ihre Gefühle
hinter einer eiskalten Maske, Aufrecht wie die Königin von England drehte sie
sich um und ging stolzen Schrittes zum Sofa zurück, doch ihre Wangen und Augen
sagten genug.
    Wieder
starrte sie aus dem Fenster, und ein drückendes Schweigen breitete sich in dem
Wagen aus. Gelähmt, entsetzt und zu stolz, um ihre Wunden zu lecken, saß
sie am Fenster wie eine Statue, die zu einem Begräbnis aufgestellt worden war.
Sie schmeckte den Whiskey in ihrem Mund, und der Gedanke, daß der Geschmack
von ihm kommen konnte, machte sie nur noch verzweifelter. Mit
zitternder Hand wischte sie sich über die Lippen, als könnte sie ihn dadurch
auslöschen. Aber er blieb und erinnerte sie grausam an den Kuß.
    Sie waren
mittlerweile auf dem Land, ein gutes Stück hinter der 125. Straße.
Normalerweise wäre jeder von den alten Farmhäusern und den sauberen
weißen Hütten entzückt gewesen, die dieses Land beherrschten. Nicht jedoch
die zwei Menschen, die in dem Pullmanin nördlicher Richtung über die
Schienen eilten. Er saß in einer Ecke und trank schweigend. Seine Frau
starrte ausdruckslos aus dem Fenster und dachte voller Entsetzen daran, daß ihr
Mann in ihr Gefühle wecken konnte, die nur in einer Katastrophe enden konnten.

13
    Gegen acht Uhr abends brachte ein
freundlicher schwarzer Diener ein mehrgängiges Dinner, das Alana kaum
anrührte. Nach diesem Kuß mußte sie allen Mut zusammennehmen, um sich Trevor
gegenüber an den damastgedeckten Tisch des Pullmans setzen zu können. Sie entschuldigte
sich sehr bald, ließ sich dann auf
einem der Samtsofa nieder und wurde schließlich durch das monotone Geratter des
Zuges eingelullt.
    Kreischend
kam die Lokomotive weit nach Mitternacht zum Stehen. Alana wachte auf und sah sich

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