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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Bein berührte ihres, und obwohl Mengen von Batist, Samt
und Seide dazwischen
waren, glaubte sie, jeden Muskel seines Schenkels
zu spüren. »Fenian Court ist sicher sehr hübsch, aber ich hätte es mir nie so
riesig vorgestellt.«
Alana stieß ein nervöses Lachen aus. »Ich gestehe, es ist mir einfach
unmöglich, mich darin zurechtzufinden.«
    Mara
lächelte. »Und mein Bruder? Bitte sag mir nicht, daß er dich wegen seines
Fernschreibers die ganze Zeit allein gelassen hat. Ich wäre furchtbar
enttäuscht!«
    »Nun,
ich...« Plötzlich spürte sie, wie Trevor ihre Hand drückte. Er wollte sie nicht
ermutigen, er wollte die
richtigen Antworten. Sie wußte, daß sie seine Schwester nicht über die näheren
Details ihrer Ehe unterrichten sollte, und seine Geste verärgerte sie.
    Sie war
kein Kind, das man in Benehmen und der Kunst der freundlichen Lüge schulen
mußte. Sie wußte, wie
man damit umging. Und sie lehnte sich gegen sein Verhalten auf. »Nun, er ist
auch recht unmöglich.«
    Alanas
Bemerkung brachte sie alle aus dem Konzept. Plötzlich fing Mara an zu lachen,
und Alana hätte gern miteingestimmt, wenn sie nicht befürchtet hätte, Trevor
würde ihr die Hand brechen.
    »Fein. Aber
ihr solltet beide nicht vergessen, daß das Unmögliche mein Markenzeichen ist.«
Er sprach zu beiden Frauen, aber Alana war klar, daß er die Warnung ausschließlich
an sie gerichtet hatte. Sie versteifte sich und wollte ihre Hand wegziehen.
Doch er packte nur fester zu.
    Ein
schelmisches Lächeln erschien auf Maras Lippen. »Aber sag mir doch, mein
lieber Bruder, wann darf ich denn eine Nichte oder einen Neffen erwarten?«
    Trevor sah
Mara an, als hätte sie ihn gerade gebeten, über den Mond zu springen.
    Alana wäre
fast rot geworden, doch dann erinnerte sie sich an das Dinner an der
meterlangen Tafel, und sie beschloß, daß sie nun an der Reihe war, ihn zu
quälen. »ja, Liebster«, sagte sie bissig, »das frage ich mich auch schon. Sag
es uns.«
    Er warf ihr
einen Seitenblick zu, der eine ganze Armee hätte niederstrecken können. Er
drückte ihre Hand noch fester und antwortete: »Das liegt an dir, süße Frau. Laß
es mich wissen, wenn du ein Baby möchtest, und ich sorge dafür, daß du eins bekommst.«
    Wenn sie
auch nur den geringsten Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Worte gehabt
hatte, dann reichte ein Blick in seine Augen, um diesen zu beseitigen. Ohne
daß Mara es hätte sehen können, schleuderte er ihr einen derart heißen,
lustvollen Blick entgegen, daß es ihr den Atem nahm.
    Sie löste
ihre Nägel aus seiner Handfläche und trat widerwillig den Rückzug an. Aber er
ließ sie nicht los. Ihre Augen schossen zu seinen, und einen brennenden
Augenblick unerträglicher Spannung sahen sie sich an, ohne daß einer von beiden
aufgeben wollte.
    »Soll ich
ein bißchen romantische Musik machen?« fragte Mara und sah zufrieden auf ihre
verschränkten Hände. »Ich weiß. Wir brauchen einen Walzer. Ich spiel euch
einen, Trevor.« Sie huschte zu dem Steinway-Flügel aus Ebenholz und begann,
auswenig zu spielen. Die zarten Noten schienen direkt aus den gutgeschulten
Fingern des Mädchens zu fließen.
    »Der
Donauwalzer«, flüsterte Alana, als sie die Musik von Strauss erkannte. Sie
schielte nach Trevor und entdeckte den Stolz in seinen Augen, während er seine
schöne Schwester beim Spielen beobachtete. Aber während die Musik erklang,
flackerte so etwas wie tiefe Traurigkeit in seinem Blick auf. Als sie sah, wie
fest er plötzlich den Löwenkopf seines Stockes festhielt, wußte sie, was der
Grund dafür war. Ihr Mann liebte Walzer, doch tragischerweise würde er niemals
dazu tanzen können.
    Die Musik
besänftigte ihn aber, denn als Alana schließlich wieder hinuntersah, strich
sein Daumen sanft über ihre Knöchel. Diese Geste war ganz und gar unbewußt,
aber die Zärtlichkeit seiner Berührung, besonders im Kontrast zu der Kraft
seiner Hand, jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Sie wußte, es
sollte nicht sein, aber sie genoß es dennoch, dazusitzen, Maras Musik zu lauschen
und seine schützende, warme Hand über der ihren zu fühlen. Sie fragte sich, ob
es viele Abende wie diesen geben würde. Und wenn es sie gäbe, würde sie Gefahr
laufen, mehr Gefühl für diesen Mann zu
entwickeln, als gut für sie war. Das wurde ihr klar, als sie zu ihm aufschaute.
    Der
zärtliche Moment war vorbei. Mara beendete ihr Spiel, und die folgende Stille
mußte Trevor bewußt gemacht haben, was er tat, denn er riß seine

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