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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Hand
plötzlich weg.
    Alana sah –
nun ihrerseits traurig – Mara an. Sie empfand ihre Hand als kalt, nun, da seine
fort war. »Das war wunderschön«, sagte sie in dem verzweifelten Versuch,
wieder Normalität in die Situation zu bringen.
    Mara
schüttelte den Kopf. »Wenn Eagan hier wäre, könnte er singen, und dann hätten
wir einen wirklich schönen Abend. Du mußt ihn einmal hören, Alana. Er hat eine
wundervolle Stimme.«
    »Gern.
Sobald wir wieder in New York sind, müssen wir ihn bitten.« Alana lächelte,
und Mara erwiderte es. Wieder stellte Alana verblüfft fest, wie hübsch dieses
Mädchen war, und als sie auf Maras kurzes, graues Kleid sah, nahm sie sich vor,
das Mädchen morgen darauf anzusprechen.
    Mara stand
auf. »Also, ich hatte heute einen langen Tag, und ich weiß, daß ihr zwei gern
allein sein wollt.«
    Maras
Bemerkung schien ihren Bruder aus seinen Gedanken zu reißen. Er sah scharf auf.
»Bevor du dich zurückziehst, Schätzchen, sollst du noch wissen, daß ich für
morgen einen Ausflug auf der Colleen geplant habe.«
    »Was... was
ist die Colleen?« fragte Alana, weil sie Mara unbedingt daran hindern
wollte, schon zu gehen.
    »Oh, du
mußt sie sehen«, stieß Mara schwärmerisch hervor. »Die Colleen ist
Trevors Yacht. Sie hat schon alle möglichen Trophäen gewonnen. Mit ihr zu
segeln ist ein Traum... wie Walzertanzen auf den Wellen!«
    Alana sah
Trevor an. Maras Wortwahl war unabsichtlich doppelt treffend gewesen. Trevor
Sheridan konnte nicht tanzen, also segelte er, und er segelte zweifellos mit
der größten und besten Yacht, um alle seine Unzulänglichkeiten – eingebildet
oder nicht – wettzumachen.
    »Wann geht
es los?« fragte Mara.
    »Morgen
früh. So bald wie möglich.«
    »Ich kann's
kaum erwarten. Ich liebe euch beide!« Schnell sagte das Mädchen gute Nacht und
verließ die Bibliothek.
    Trevor
stand auf, und auch Alana erhob sich, unerklärlicherweise traurig, daß der
Abend schon vorüber war. »Ich bringe dich zu deinem Zimmer«, erbot er sich
förmlich.
    »Nein,
bitte. Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich noch eine Weile hierbleiben.«
Sie ging zum Feuer und wärmte ihre kalten Hände. Die Bibliothek von Fenian
Court gefiel ihr noch am besten. Hier gab es nichts Vergoldetes, kein
»Louis«-Stil. Schweres maskulines Dekor dominierte, um das Feuer herum standen
Ledersessel, und der Raum war holzgetäfelt. An den Wänden erhoben sich große
Bücherregale aus Walnußholz. Das einzige Zugeständnis an die Opulenz des
restlichen Hauses war der übliche dicke Teppich in tiefem Waldgrün. Der Raum
erinnerte sie an Trevors Schlafzimmer.
    »Ich hoffe,
du behandelst Mara gut, und löst deine Seite unseres Abkommens ein.«
    Trevors
Bemerkung drückte sie wie ein Gewicht nieder. Sie drehte sich um und begegnete
seinem Blick.
»Deine Schwester ist ein liebes Kind. Warum sollte ich sie schlecht behandeln?«
    »Vielleicht,
um mir zu schaden.«
    Alana holte tief Atem. Konnte sie
diesen Mann eigentlich niemals davon überzeugen, daß sie ein Mensch war
und empfinden und mitfühlen konnte, wie die, die er liebte? »Ich werde alles, was ich kann, für sie tun, trotz deiner Existenz.«
    »Gut!« Er
betrachtete sie bedächtig und drohend. »Denn du mußt wissen, daß ich niemals
zulassen werde, daß du – oder irgend jemand anders – ihr noch einmal weh tut!«
    Sie starrte
ihn an und erinnerte sich mit schmerzlicher Deutlichkeit an Maras Debüt. Aber
Mara war nicht die einzige gewesen, die in dieser schicksalhaften Nacht Wunden
davongetragen hatte. Sie selbst hatte einen hohen Preis für diese
gesellschaftliche Ächtung bezahlt, und die Ironie war, daß sie wahrscheinlich
als einzige wirklich hatte kommen wollen. Entmutigt sagte sie: »Ich habe deiner
Schwester niemals etwas getan. Ich weiß aber, daß du mir das nie glauben
wirst, auch wenn du Mara etwas anderes erzählt hast.«
    »Ich denke,
es ist wichtig, daß sie nur Gutes von dir denkt!« Seine Stimme wurde dunkel,
drohend. »Ich will, daß sie dir vertraut.«
    »Wie kannst
du erwarten, daß sie mir vertraut, wenn du es nicht einmal tust?«
    »Bis auf
dein Verhalten meiner Schwester gegenüber ist es nicht nötig, daß ich dir
vertraue.«
    In ihrer
Kehle bildete sich ein Kloß. Sie bekam kaum heraus, was sie sagen wollte – und
mußte! »Ich bin deine Frau, du bist mein Mann! Ist diese Bande kein Vertrauen
wert?«
    »In einer
echten Ehe, ja.«
    Sie wandte
sich ab und sah ins Feuer. Sie begriff selbst nicht, warum seine Worte sie

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