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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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gerissenen Hauptschlagader zustande bringt...
    Zan stimmte seine Quetarra zu Ende und schlug eine Saite an.
    Nach einem Moment begann er, an den Saiten zu zupfen, zuerst sanft, dann ein bisschen lauter. Ungeachtet dessen, was er manchmal sagte, bloß um seinen Freund zu provozieren, machte es Jos nichts aus, Zan beim Spielen zu lauschen.
    Das Stück, das Zan spielte, war flott, hatte einen guten Rhythmus, und nach einigen Sekunden gab Jos das Lesen auf und hörte zu. War das Hüpf-Hops? Spielte Zan tatsächlich etwas, das in den letzten hundert Jahren geschrieben worden war? Wie es schien, geschahen noch immer Zeichen und Wunder.
    Jos sagte nichts dazu. Selbst wenn er es getan hätte, hätte es keine Rolle gespielt, weil Zan alles um sich herum ausblendete, wenn er erst mal richtig in sein Spiel vertieft war. Einmal, vor ungefähr sechs Monaten, hatte ein ungeschickter Gungan-Ernter, der eigentlich keine Waffen bei sich tragen sollte, die gefährlicher als ein Stock waren, irgendwie eine der Impulsbomben aktiviert, die er auf seinem Erntefahr- zeug mitführte. Der unglückselige Lurch hatte sich selbst, sein Fahrzeug und einen guten Teil der hiesigen Landschaft in einen rauchenden Krater verwandelt. Er war dreihundert Meter von dieser Wohneinheit entfernt gewesen, als die Bombe hochgegangen war, und selbst aus dieser Entfernung hatte die Druckwelle der Explosion ausgereicht, um Gläser umzuschmeißen, an Möbeln zu rütteln und einige Bilder von den Wänden ihrer Unterkunft zu schütteln. Zan, der gerade mitten in irgendeiner Komposition oder so was steckte, hatte keine einzige Note lang ausgesetzt. Als er schließlich fertig gewesen war, hatte er sich umgeschaut, um den Schlamassel verblüfft zur Kenntnis zu nehmen. »Wenn dir die Musik nicht gefällt, brauchst du es bloß zu sagen«, hatte er Jos erklärt.
    Abgesehen davon wollte Jos die Musik nicht unterbrechen, die vom treibenden Rhythmus des Hüpf-Hops geradewegs zum herzschlagartigen Bass und zur Melodie des Schwerisotops übergegangen war. Erstaunlich, wie sein Freund einem einzelnen Saiteninstrument die Töne von Ommni-Box, Elektroharfe und all den anderen Instrumenten einer sechsköpfigen Band entlocken konnte ...
    Etwa eine weitere Minute später hörte Zan auf zu spielen.
    Im Bemühen, sich lässig zu geben, meinte Jos: »Interessant. Was, ähm, war das?«
    Zan grinste. »Das? >Dämmerungsetüde<, die 16. Vissencant-Variation. Schön zu sehen, dass du endlich doch noch ein Freund klassischer Musik wirst, mein schwerhöriger Freund.«
    Jos starrte ihn an. »Hat deine Mutter dir eigentlich nie gesagt, dass deine Hörner länger werden, wenn du lügst?«
    »Ich gebe zu, dass ich das Stück ein bisschen schneller gespielt habe, und an einigen Stellen habe ich das Timing ein wenig variiert, die Basslinie stärker betont, doch im Wesentlichen ... Nun, urteile selbst!«
    Er begann von Neuem zu spielen, ohne die Saiten anzusehen. Stattdessen war sein Blick mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen geradewegs auf Jos gerichtet.
    Jos hörte zu. Zweifellos handelte es sich um dasselbe Musikstück, aber in einer vollkommen anderen Tonart und Stimmung - jetzt definitiv klassisch.
    »Wie stellst du das bloß an? In der einen Minute ist es gut und in der nächsten Aufzugröhrenmusik.«
    Zan lachte. »Du bist armselig. Eine Weltraumschnecke hat mehr musikalisches Gehör als du.«
    Irgendetwas an der Art und Weise, wie Zan ihn ansah - als würde er darauf warten, dass irgendetwas bei ihm ankam -, kam tatsächlich bei ihm an. »In Ordnung«, sagte Jos. »Start frei zur zweiten Runde!«
    Jetzt musste Zan laut lachen. »Wenn du irgendeine Bildung besäßest, die über das Ende deines Skalpells hinausgeht, wüsstest du, dass es lediglich fünfzehn Vissencant-Variationen gibt. Was ich gerade gespielt habe, war Duskin re Lemtes >Kalte Mitternacht<, ein Hüpf-Hops/Schwerisotop-Crossover frisch aus dem HoloNet. Ich habe das Stück vor einigen Tagen runtergeladen. Wenn man es verlangsamt und einige Kontrapunkte einfügt, ist es gar nicht so übel. Offensichtlich hat re Lernte auf dem Weg zum Massenmarkt ein gewisses Maß an klassischer Musikerziehung genossen. Nicht, dass du das erkennen würdest.«
    »Dafür wirst du büßen!«, sagte Jos. »Meine Rache wird fürchterlich sein. Vielleicht nicht prompt oder sonderlich originell, aber mit Sicherheit fürchterlich.«
    Zan kicherte und fing wieder an zu spielen. »Schlimmer als dein Musikgeschmack kann's gar nicht

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