Medstar 02 - Jedi-Heilerin
jede Art und Weise, die ihnen zur Verfügung stand, ganz gleich, wie unbedeutend das auch sein mochte.
Er nahm einen tiefen Atemzug. »Vielleicht gibt es da noch etwas, das wir ausprobieren können.«
Sie sah von dem Patienten zu ihm. Ihr Blick war fragend.
Als Zan gestorben war, war es Jos aus den Habseligkeiten seines Freundes im wahrsten Sinne des Wortes in die Hände gefallen. Er hatte den Großteil von Zans Sachen zusammengepackt - die Quetarra, Kleidung, Buchmodule und dergleichen - und sie seiner Familie auf Talus geschickt. Doch unter Zans Pritsche versteckt hatte er etwas gefunden, das er nicht in das Paket mit den persönlichen Sachen seines Freundes gelegt hatte: Zans Vorrat an verarbeitetem Bota.
Hier war es illegal, das Zeug zu besitzen. Das ganze geerntete und stabilisierte Bota ging an andere Welten und Systeme, wo es sein Gewicht in kostbaren Edelsteinen wert war. Genau wie auf abgelegenen Plantagen, auf denen die Einheimischen Früchte und Getreide produzierten, die zu teuer waren, um sie selbst zu essen, oder bei Feuersteinbrüchen, wo Minenarbeiter jeden Tag Steine fanden, die mehr wert waren, als sie im Jahr verdienten, oder irgendwo anders, wo diejenigen, die die Drecksarbeit erledigten, nicht vom Lohn ihrer Mühen profitierten, wurde Bota als zu kostbar erachtet, um es für Klone zu verschwenden.
Doch damit hatte Zan sich nicht abgefunden. Es war ihm gelungen, eine kleine Menge des Wundergewächses zu beschaffen und es im Feldtest so gründlich zu testen, wie es im Hinblick auf die notwendige, heimliche Natur seiner Behandlungen eben möglich gewesen war. Selbst unter alles anderem als idealen Bedingungen hatte das Bota jede hartnäckige Infektion kuriert, die sich ein Fett-Klon auf diesem Planeten eingefangen hatte. Die Ironie, sich auf einem Planeten zu befinden, auf dem diese Pflanze wuchs wie Unkraut, ohne dass es ihnen möglich gewesen wäre, es zu benutzen, um Leben zu retten, entging weder Zan noch Jos. Zan hatte Karriere und Freiheit aufs Spiel gesetzt, um heimlich Patienten damit zu behandeln. Jos selbst war zwar nicht bereit gewesen, so weit zu gehen, hatte jedoch ein Auge zugedrückt, was die illegalen Aktivitäten seines Freundes betraf.
Ihm wurde bewusst, dass er zu lange dort gestanden hatte, ohne zu antworten. Zeit, eine Entscheidung zu treffen, Jos. Kannst du dasselbe tun, was dein Freund getan hat?
»Einen Augenblick bitte!«, bat er. »Ich bin gleich wieder da.«
Er verließ die Krankenabteilung und machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft. Der Schnee lag knietief und fiel noch immer, doch einige der Wartungsdroiden hatten sich darangemacht, Wege frei zu räumen, sodass das Ganze kein großes Problem war - noch nicht. Wesentlich mehr Anlass zur Sorge bereitete der Mangel an warmer Kleidung für alle. Jos war ein ektomorpher Typ, groß und schlank. Sein Körper gab Wärme sehr effektiv ab, was in tropischem Klima ausgesprochen nützlich war. Doch im Augenblick war die Temperatur unter der Kuppel ungefähr zehn Grad niedriger als an einem der beiden Planetenpole, und zum ersten Mal in seinem Leben ertappte er sich dabei, dass er seinen Mangel an Körperfett bedauerte. Er trug praktisch seine gesamte Garderobe: zwei Armeehosen und zwei Paar Socken, einen schweren Pullover, eine Weste aus Durnisfell und eine Decke als provisorischen Poncho. Zwei Chirurgenhauben hielten den Kopf warm, während er ein Schweißband so weit unten trug, dass es die Ohren bedeckte. Er hatte drei Paar Hautschutzhandschuhe an und fror trotzdem noch.
Wenn diese Kuppelfehlfunktion nicht bald behoben wurde...
Auf dem Weg zu seiner Unterkunft bemerkte Jos mehrere Mitglieder von Revocs Gefolge, die unterwegs zur Cantina waren. Er winkte, und sie winkten zurück. Die meisten von ihnen kamen mit ihrem unerwarteten Exil ziemlich gut klar. Trebor und die anderen Stars waren in rasch errichteten Barracken einquartiert worden, wo sie die meiste Zeit über geblieben waren. Bislang war es niemandem erlaubt gewesen abzureisen, weder zu einer anderen Flehr-Station noch zum MediStern, denn je mehr die defekte Kuppel dadurch geschwächt wurde, Transporter passieren zu lassen, desto fehlerhafter schien das System zu werden. Der Großteil der eintreffenden Bergetransporter wurde zu Flehr Fünf und Vierzehn umgeleitet, die ihnen am nächsten waren, doch dort konnte man bloß eine gewisse Anzahl zusätzlicher Fälle aufnehmen, weshalb einige nach wie vor hierher durchgelassen wurden.
Zans Vorrat an verarbeitetem
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