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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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erhalten. Deshalb kehren wir jetzt zurück und suchen Naldo in der Hoffnung, daß er auch Wort hält.«
    »Oh, das wird Naldo schon tun«, bemerkte Gwenny. »Er ist uns zu Hilfe geeilt, als der Koboldberg gegen die Flügelungeheuer kämpfte. Er mag die Kobolde überhaupt nicht; tatsächlich befindet sich sein Volk mit unserem schon seit Jahrhunderten im Krieg, aber er hat es trotzdem getan. Er ist wirklich ein ganz feiner Kerl.«
    Okra stieß ein rasselndes Geräusch aus.
    Che musterte sie. »Was ist denn los?«
    »Nur mein Asthma«, rasselte Okra. »Der schnelle Höhenunterschied wahrscheinlich. Es wird gleich vorbeigehen.«
    Aber Che war besorgt. »Soll das heißen, daß du krank bist?«
    Okra hustete schwach. »Es kommt und geht. Es verklebt mir den Atem, so daß ich meine Kraft verliere. In letzter Zeit hatte ich Glück, da habe ich es kaum gespürt, aber jetzt hat es mich wieder erwischt.«
    »Wir müssen ein Heilmittel für dich besorgen«, meinte Che.
    »Nein, es geht schon vorbei«, wiederholte sie. »Ich bin überrascht, daß es mich nicht viel öfter erwischt hat, seit ich von Zuhause weggegangen bin. Vielleicht habe ich mich einfach zuviel umherbewegt, so daß es nicht Schritt halten konnte. Da hat es sich möglicherweise hier auf die Lauer gelegt und hat mich jetzt erwischt.« Sie hustete wieder rasselnd »Ihr müßt mit eurer Beute zum Berg.« Sie legte die Kralle des Rokhs auf den Boden. Sie schien zu schwer für sie geworden zu sein.
    Das gefiel Che zwar nicht, aber er wußte, daß sie recht hatte: Gwenny mußte pünktlich im Koboldberg sein. »Ich hoffe, du wirst bald gesund«, sagte er. »Du warst uns wirklich eine große Hilfe.«
    »Ich bin sicher, daß dir schon einfällt, wie du es loswirst«, sagte Ida mit ihrem typischen Optimismus.
    »Das wäre schön«, stimmte Okra ihr zu und bemühte sich zu lächeln.
    Mela, Ida und Okra kletterten wieder in den Samen und schlossen die Gleitluke. Che und die Mädchen zogen sich schnell zurück, da sie wußten, daß gleich wieder das Feuer und der Rauch kommen würden. Kobolde erschienen in ihren Löchern und Gwenny winkte sie zurück.
    Doch es geschah nichts. Die Samenkapsel lag einfach nur da.
    Nach einer Weile öffnete die Ogerin wieder die Luke. »Sie will nicht«, antwortete sie gruffig. Sie sah immer noch schwach und erschöpft aus, und ihre Stimme klang matt.
    »Vielleicht seid ihr noch nicht fertig mit uns«, meinte Che.
    »Ja, das muß es wohl sein«, stimmte Ida zu, als sie herauskletterte. Es klang tatsächlich einleuchtend. Und so blieben sie für eine Weile doch noch zu sechst, während Gwenny sie in den Koboldberg führte.
    Die Sonne stand im Begriff, die Bäume im Westen zu versengen. Sie hatten gerade noch genug Zeit, es zu schaffen, bevor der Tag zu Ende war, damit Gwenny nicht aus dem Rennen ausschied.
    Plötzlich erschien ein Ungeheuer vor ihnen auf dem Weg. Es war sehr stämmig, hatte den Kopf eines Hirschs, trug aber an der Stirn nur ein einzelnes Horn. Darüber hinaus besaß es vier Elefantenfüße, einen Eberschwanz und den Leib eines Pferds. Es knurrte sie herausfordernd an.
    Che ging gerade vorn. Er blieb stehen. Das war zweifellos ein Ungeheuer, aber kein geflügeltes, so daß es durchaus eine Gefahr für ihn darstellte. »Wir gehen nur vorbei«, sagte er.
    »Hallooo!« dröhnte es mit tiefer Stimme. »Ihr müßt Zoll zahlen, um meinen Weg zu benutzen.«
    Gwenny trat vor. »Ich kenne dich, Hugh Mungus Monozeros! Du lungerst immer hier herum und versuchst zu nehmen was dir nicht gehört. Das ist gar nicht dein Weg! Das ist ein Koboldweg.«
    »Wer sagt das?« wollte das Monozeros wissen.
    »Ich sage es!« verkündete sie.
    Er stampfte mit einem Elefantenzeh auf. Der Boden bebte. »Und wer bist du?«
    »Ich bin Gwendolyn Kobold, baldiger Häuptling des Koboldbergs. Und nun geh mir aus dem Weg, bevor ich dich gewaltsam entferne.«
    »Ho, ho, ho! Das ist ja zum Lachen. Du kannst mich nicht entfernen, Koboldine. Du mußt zahlen.«
    Gwenny holte ihren Zauberstab hervor. Sie richtete ihn auf Hugh Mungus. Da hob sich einer seiner Vorderfüße. »Äh, öh«, sagte sie.
    Das Monozeros lachte wieder. »Ho, ho, ho! Ist das alles, was du kannst, du leckeres Häppchen?«
    »Was ist denn los?« wollte Che wissen.
    »Der Stab verliert an Kraft«, sagte sie. »Ich habe ihn heute schon ziemlich viel benutzt, und nach einer Weile verliert er eben Kraft und muß sich über Nacht wieder aufladen. Das Ungeheuer ist zu schwer für ihn.«
    Che blickte zur

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