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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewandt: »Und das hier sind Mela Meerfrau, Ida Mensch und Okra Ogerin, die so lange hierbleiben werden, bis ihr Raketensamen sich wieder in Bewegung setzt. Paßt auf, daß sich niemand daran zu schaffen macht.«
    »In Ordnung«, sagte Gimpel und eilte hinaus. Die beiden anderen blieben und musterten Mela.
    Da begriff Che, was los war. »Mela«, murmelte er, »rück deinen Schlüpfer zurecht.«
    Hastig richtete die Meerfrau den schlüpfrigen Schlüpfer, der es immer noch darauf abgesehen hatte, Männern einen Blick auf ihre Höschen zu gewähren. Che mußte unbedingt mit Godiva sprechen, die eine hervorragende Schneiderin war, damit Mela ein richtiges Kleid bekam. Was war, wenn minderjährige Kobolde das sahen? Es war ja nicht gerade ein langweiliges Höschen; sein Muster war ein faszinierendes Farbgewebe, das jeden erwachsenen Mann in Wallung versetzen konnte.
    »Aber wo ist denn das, was zwischen einem Rokh und einem harten Platz liegt?« fragte Gobbel mit wiedergewonnener Frechheit.
    »Genau hier«, sagte Gwenny und zeigte auf Okra, die immer noch die Kralle des Rokhs trug.
    »Aber das ist doch nur eine alte Kralle! Es ging doch um das Ei.«
    »Die Kralle lag im Steinnest unter Roxanne Rokh«, erklärte Gwenny gelassen. »Sie befand sich zwischen dem Rokh und einem harten Platz. Damit ist sie zulässig.«
    »Aber das habe ich doch überhaupt nicht gemeint!« protestierte er. »Ich meinte das Ei!«
    Gwenny starrte ihn hart an. »Wie konntest du denn das Ei meinen, wenn du es gar nicht geschrieben hast? Und wenn du die Aufgabe niedergeschrieben hast, dann hast du betrogen denn du durftest überhaupt nicht wissen, um was für Prüfungen es sich handelte.«
    Gobbel verstummte, da er merkte, daß er sich nur in Schwierigkeiten bringen konnte. »Na schön, aber damit ist die Sache noch nicht am Ende. Morgen ist der körperliche Kampf.«
    »Körperlicher Kampf!« rief Che empört. »So etwas tun Mädchen doch nicht!«
    »Na und. Verliert sie eben«, meinte Gobbel. Er warf den drei männlichen Kobolden, die zu Gwennys Gruppe gehörten, einen finsteren Blick zu. »Und danach kümmere ich mich um euch Verräter.« Dann schlich er sich aus der Höhle.
    »Ich wußte, daß es drei Prüfungen gibt, genau wie beim Schloß des Guten Magiers«, erläuterte Gwenny. »Ich wußte, daß die erste darin bestand, sich überhaupt für das Amt des Häuptlings zu qualifizieren, was es auf Gobbel und mich beschränkte. Die zweite Herausforderung war die Aufgabe, die wir soeben erfüllt haben. Die dritte ist körperlicher Art, aber ich habe immer gedacht, das würde bedeuten, irgend etwas zu erbauen oder zu zeigen, daß ich eine Keule halten kann. Aber ein Kampf – ich fürchte, das schaffe ich nicht.«
    »Das ist doch bloß ein kleiner Bengel«, meinte Okra Ogerin. »Den kannst du doch mit einer Faust zu Brei hauen.«
    »Nein, könnte ich nicht«, widersprach Gwenny. »Ich bin ein kultiviertes Koboldmädchen, und wir üben nie Gewalt dieser Art aus. Das entspricht einfach nicht unserem Wesen. Wenn wir kämpfen könnten, wären wir nicht mehr nett, und dann hätte es auch keinen Zweck, einen weiblichen Häuptling zu haben, der die Kobolde nett macht.«
    Che sah diese Logik ein. »Aber Gobbel kann man nicht trauen«, wandte er ein. »Wir müssen das ursprüngliche Dokument einsehen. Wo steht denn niedergeschrieben, wie man das Häuptlingsamt erringt?«
    Gwenny führte sie in eine kleine abgelegene Höhle. Dort befand sich in einer Truhe, zu der sie den Schlüssel besaß, eine schmutzige alte Schriftrolle. Sie holte sie hervor und gemeinsam lasen sie darin.
    Sie enthielt die Regelung der Häuptlingsnachfolge. »Ha!« sagte Che beim Lesen. »Es ist zwar tatsächlich ein Kampf vorgeschrieben, aber ein Kampf ausgesuchter Getreuer.«
    »Gobbel und ich«, stimmte Gwenny niedergeschlagen zu.
    »Nein. Getreue, die ihr euch aussucht. Damit ihr nicht selbst kämpfen müßt. Du brauchst dir lediglich einen starken Kobold auszusuchen, der für dich kämpft, und wenn er siegt, tust du es auch. Gobbel wird auch nicht selbst kämpfen. Er wird sich jemanden suchen, der größer und gemeiner ist als er.«
    »Aber kein männlicher Kobold wird für mich kämpfen!« warf Gwenny ein. »Die wollen doch gar nicht, daß ich Häuptling werde.«
    Che dachte nach. »Das ist tatsächlich ein Problem«, meinte er, um eine Lösung verlegen.
    »Aber ich bin sicher, daß du es lösen kannst«, warf Ida Mensch fröhlich ein. »Denn Zentauren können fast alle Probleme

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