Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sie sehr viel größere Höhlen, die von Leuchtpilzen erhellt wurden. Sammy schoß in eine Kammer hinein, die seitlich in eine Wand eingelassen war, und blieb vor einer schlafenden Schlange stehen.
    »Ist sie das?« fragte Che. »Diese große Schlange?«
    Die Schlange erwachte. Sie blickte sie an. Dann bildete sie einen wunderschönen menschlichen Frauenkopf aus, ohne dabei den Rest ihres Körpers zu verändern. »Ach, das sind ja Che und Sammy!« sagte der Kopf. »Was führt euch denn nur hierher?«
    »Nada Naga!« rief Che. Plötzlich wurde ihm alles klar. Das war wirklich ein formidables weibliches Wesen, das ein Interesse an besseren Beziehungen zu den Kobolden hatte. Das Volk der Naga hatte sich sogar mit den Menschen verbündet, um die Bedrohung der Kobolde in ihren eigenen Tunneln einzudämmen. So war Nada einst mit Prinz Dolph verheiratet worden. »Wir brauchen deine Hilfe.«
    Schnell erklärte er es ihr. Nadas Menschenkopf nickte. »Ich sehe ein, daß ihr Hilfe braucht, Che, und ich würde euch auch gerne helfen, aber ich habe bereits eine andere Verpflichtung. Ich muß meine ganze Kraft auf die Probe für das Xanthspiel verwenden, über das die Muse der Geschichte bald schreiben wird. Wenn ich meine Zeit für etwas anderes hergebe, erfülle ich meine Aufgabe möglicherweise nicht so gut, und wenn mir etwas zustoßen sollte, müßten sie erst einen neuen Gefährten völlig neu ausbilden, und das wäre doch sehr umständlich.«
    »Gefährte?« fragte er etwas verständnislos. »Ich bin Gwenny Kobolds Gefährte.«
    »Ja, das ist etwas sehr Ähnliches. Wie du weißt, ist das nicht leicht. Du würdest dir als Gwennys Gefährte doch auch keinen Tag freinehmen, oder?«
    »Nein!« Denn er hatte eingewilligt, und ein Zentaur brach nie sein Versprechen. »Aber gerade um Gwenny zu retten bin ich hier. Wir brauchen eine Frau, die für sie kämpft, damit sie Häuptling werden kann, und Sammy hat mich zu dir geführt. Wenn du es nicht tun kannst, wird sie nicht Häuptling werden, dann werden die Kobolde sie umbringen, werden Gobbel zum Häuptling machen und noch viel schlimmer als früher werden.«
    »Nein, das dürfen wir nicht zulassen«, stimmte sie zu. »Glaube mir, Che, ich würde wirklich gern helfen, denn für meine Rasse stellen die Kobolde eine noch viel schlimmere Plage dar als für deine. Aber ich stehe unter Vertrag mit den Dämonen und muß ihn erfüllen. Doch hat Sammy dich nicht in die Irre geführt. Ich kann dir nämlich jemanden nennen, der euch noch viel wirkungsvoller helfen könnte als ich, sofern du mir eine Frage beantworten kannst.«
    »Was für eine Frage?«
    »Weshalb suchst du eine Frau, die Gwenny hilft?«
    »Weil kein Koboldmann ihr helfen würde, deshalb muß es…« Er hielt inne, erkannte seinen Trugschluß. »Ach, das ist ja furchtbar peinlich! Da habe ich völlig unzentaurenhaft einfach etwas vorausgesetzt! Es braucht ja gar keine Frau zu sein. Wir suchen nicht nach einem Kobold, sondern nach jeder beliebigen Kreatur, die fähig und willens ist, Gwennys Sache zu unterstützen.«
    Nada lächelte. Sie war wunderschön, wenn sie das tat, selbst mit ihrem Schlangenleib. Gwenny Kobold war auch ganz hübsch, und Mela Meerfrau war körperlich eine Augenweide, auch wenn er zu jung war, um es zu merken, aber Nada war richtig schön. Da konnte man leicht begreifen, weshalb Prinz Dolph sie geliebt hatte. »Dann sollte mein Bruder Naldo doch der Richtige für euch sein.«
    »Naldo!« wiederholte Che und begriff. Naldo Naga war kampfgeschult und hatte sogar die Verteidigung des Koboldbergs geleitet, als dieser von den Flügelungeheuern belagert wurde. Naldo war zwar kein Freund der Kobolde, doch gab es eine alte Allianz, die die Bodenungeheuer gegen die Flügelungeheuer einte. Er kannte Gwenny und ihre Mutter Godiva persönlich, und ganz bestimmt hatte er auch ein Interesse daran, daß die Kobolde sich besserten. »Wo ist er denn?«
    Sammy hetzte davon. Doch Che spreizte die Arme und packte den Türrahmen. Das Spinnenseil spannte sich und hielt die Katze zurück. »Ich habe nicht gesagt, du sollst ihn suchen, Sammy!« sagte er. »Ich habe Nada gefragt.« Und dann, an sie gewandt: »Weißt du, wir haben den größten Teil der Nacht damit verbracht hierherzukommen, und unser Kämpfer muß bis morgen mittag dort sein. Wenn wir jetzt ganz Xanth nach ihm absuchen, könnte es sein, daß jede Hilfe für Gwenny zu spät kommt.«
    »Vielleicht kann ich für etwas Hilfe sorgen«, meinte sie. Dann wandte sie

Weitere Kostenlose Bücher