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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragen, ob es hier in der Nähe ein Gewässer gibt, aber du würdest mich ja doch nur in die Irre führen.«
    »Nein, ich würde dir wahrhaftig antworten, denn dann würdest du mir nicht glauben und den falschen Weg nehmen.« Die Dämonin verstand offensichtlich, wozu Mela Wasser haben wollte, und so zog sie die Meerfrau nach Dämonenart auf.
    »Macht nichts. Dann erledige ich es einfach im Heim.« Mela schritt auf den Bierfaßbaum zu.
    »O nein, das wirst du nicht tun! Geh zu dem Zweckbusch dort drüben.« Metrias linker Arm streckte sich und ihre Hand nahm die Form eines Pfeils an.
    »Was für ein Busch?«
    »Ziel, Telos, Sachgebiet, Sphäre, Objekt, wofür er eben geschaffen ist…«
    »Funktion?«
    »Was auch immer«, stimmte Metria verärgert zu.
    »Was ist denn ein Funktionsbusch?«
    »Geh doch einfach hin und sieh selbst. Ist ganz natürlich.«
    Melas wußte, daß es sich um einen Streich handeln mußte, aber es war besser, die Dämonin zu beschwichtigen, deren Streiche doch mit Sicherheit nicht halb so schlimm waren wie ihr Zorn. Sie trat an den Busch, der nach Tiermist roch. Dann klappte sie plötzlich vor und verrichtete ihr Geschäft, trotz ihrer klobigen Gestalt.
    Ein Funktionsbusch: nun verstand sie die Bezeichnung. Er hatte seine eigenen Methoden, Dünger einzusammeln.
    Mela richtete sich auf und verließ den Busch wieder. »Danke, Metria«, sagte sie. Denn schließlich hatte die Dämonin ihr die Sache doch erleichtert.
    »Du bist nicht wütend?« erkundigte Metria sich enttäuscht.
    »Außer mir vor Zorn.« Es war eine Kunst für sich, mit Dämonen umzugehen.
    »Du wirst mich gar nicht damit bewerfen?«
    »Das wäre nicht damenhaft.«
    »Es würde nur eine Schleife fliegen und dich selbst vollkleckern.«
    »Das außerdem.«
    »Du versuchst doch bloß langweilig zu sein, damit ich das Interesse verliere und dich nicht mehr belästige.«
    »Die Dämonen heutzutage werden aber auch immer schlauer.«
    »Na, jedenfalls wird das nicht funktionieren! Ich werde einfach mitkommen und zusehen, wie du einen anderen Mist baust.«
    »Ganz wie du möchtest.«
    »Verflixt! Ich weiß nicht einmal mit Sicherheit, ob du mich überhaupt loswerden willst! Vielleicht ziehst du meine Gesellschaft sogar vor.«
    »Ich würde sie noch mehr bevorzugen, wenn du ein männlicher Dämonenprinz wärst. Vielleicht kannst du ja einen dazu bringen, herzukommen und mich an deiner Stelle zu belästigen. Männer können wirklich so brutal sein.«
    »Das genügt jetzt! Ich werde bei dir bleiben und fürchterlich nett zu dir sein! Was hältst du davon?«
    Mela seufzte. »Du bist vielleicht raffiniert in deinen Belästigungen!« In Wirklichkeit war es ihr nicht allzu wichtig, ob die Dämonin blieb oder verschwand; sie wollte nur, daß sie sich gut benahm.
    Sie hielten sich ungefähr in westlicher Richtung, doch als der Süßwasserfluß samt seinen Schweinen und anderen Dingen zurückzukehren drohte, schwenkten sie nach Süden ab. Das Gelände wurde hügelig, und so schwenkten sie noch ein weiteres Stück ab, um der Bergkette zu folgen. Die Dämonin ging inzwischen auf dem Boden, so daß sie wie jede andere sterbliche Kreatur aussah. Sie war sogar richtig feststofflich geworden. Das konnte Mela an ihren Fußspuren erkennen.
    Dann vernahmen sie ein leises, dröhnendes Geräusch. »Was ist das?«
    »Ein Artikel oder Fürwort, mit dem eine Person, ein Ort, ein Ding, eine Vorstellung oder ein Zustand bestimmt wird. Ich verwechsle es ständig mit was.«
    »Ich meinte nicht das Wort! Ich meine dieses Geräusch.«
    »Welches Geräusch?«
    Mela merkte, daß die Dämonin sie immer noch aufzog. Mit Sicherheit hatte sie das Dröhnen vernommen und wußte auch alles darüber, wollte es ihr aber nicht verraten. Also hielt Mela den Mund und ging weiter.
    Das Dröhnen wurde immer lauter. Endlich gelangten sie zu einer kleinen Hügelkette. Auf jedem Gipfel war ein Menschenbaby zu sehen. Ab und an öffnete jedes der Babys den Mund und gab ein überraschend lautes Dröhnen von sich. »He, das sind ja Babydröhner«, meinte Mela überrascht. »Das sind ja vielleicht viele!«
    »Wenn die erst einmal groß sind, machen die schon etwas her«, bemerkte Metria. »Dann werden es große Bumm-Bumms sein.«
    »Aber was soll das ganze?«
    »Das soll überhaupt nichts. Sie sind einfach nur da. Sie haben sich aus Mundania hierher verirrt, wo es noch mehr von ihnen gibt.«
    Mela schüttelte den Kopf. »Mundania ist wirklich seltsam!«
    »Das ist wahr. Nicht einmal die

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