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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurücklegen, so daß sie ihr Lager in einer Sackgassenhöhle aufschlugen und eine Mahlzeit zu sich nahmen. Sie wechselten sich darin ab, ihre intimen Geschäfte an einer anderen Stelle zu verrichten, und Gobbel war nicht geistesgegenwärtig genug, es laut als $$$$ zu bezeichnen.
    Dann legten sie sich zum Schlafen nieder. »Du hältst Wache«, sagte Gwenny zu Gobbel. »Ich bin überzeugt davon, daß du es uns wissen lassen wirst, wenn irgendwelche Ungeheuer kommen sollten.«
    »He!« protestierte er. »Wieso ich? Ich habe doch nicht darum gebeten, hierher gebracht zu werden!«
    »Weil du der Grund für diese Reise bist und weil du dich selbst mit einem Teil der Erwachsenenverschwörung verdorben hast.«
    »Na, und woher wollt ihr wissen, daß ich euch nicht alle fessle und den Stab klaue, um hier rauszukommen?«
    Gwenny reichte ihm den Zauberstab. »Versuch es doch«, forderte sie ihn auf.
    Er wedelte damit. Nichts geschah. »He – der ist ja kaputt!«
    »Nein. Er ist nur nicht auf dich eingestellt. Du kannst ihn nicht verwenden. Und selbst wenn du uns fesseln solltest, müßtest du allein zurückkehren. Angenommen, du schaffst es über die Spalte, bin ich sicher, daß dich die Callicantzari auf der anderen Seite mit offenen Schlündern willkommenheißen werden.«
    Gobbel verstummte. Che wußte zwar, daß er keinen besonders guten Wachposten abgeben würde, aber das spielte auch keine Rolle, weil sie ihn ohnehin am Höhleneingang plaziert hatten. Jedes Ungeheuer würde ihn als ersten fressen. Seine Schreie würden die anderen wecken, und dann könnte Gwenny mit ihrem Zauberstab das Ungeheuer beseitigen.
    Es funktionierte hervorragend. Kein Ungeheuer näherte sich ihnen.
    Nachdem sie einigermaßen ausgeschlafen hatten, aßen sie erneut und setzten ihren Marsch fort. Sammys geistige Karte war für die Mädchen weiterhin deutlich zu erkennen, und sie schienen mit einem sehfähigen Auge ebensogut zurechtzukommen wie mit zweien. Che vermutete, daß dies wohl daran lag, daß man zwei Augen brauchte, damit die Magie des Tiefenblicks funktionierte. Träume aber besaßen keine Tiefe, während die Höhlen nichts anderes als Tiefe hatten, die das einzelne Auge bereits kannte.
    Endlich erreichten sie den Lethefluß. Das war nicht mehr als ein bloßer Streifen dunklen Wassers, offensichtlich nur ein verschollener Zustrom, der aus irgendeiner vergessenen Quelle entsprang und einem vergessenen Ende entgegenströmte. Doch es war einer der heimtückischsten Flüsse von ganz Xanth. Sein Wasser hatte bewirkt, daß der Gute Magier Humfrey seine Frau Rose achtzig Jahre lang vergessen hatte. Das hatte sein Leben etwas komplizierter werden lassen, weil es ihm nämlich später wieder eingefallen war.
    Gwenny holte einen kleinen Becher hervor und füllte ihn mit einer winzigen Menge. Dann wandte sie sich Gobbel zu, der sich ihr entwinden wollte. Doch er war machtlos. »Vergiß diese Worte«, sagte sie und besprenkelte ihn mit sechs Tropfen. Dann biß sie die Zähne zusammen und sprach die furchtbaren Kruditäten aus. »%%%%, ****, ####, ++++, $$$$, « « «, fuhr sie fort und trat zurück, mit einer Miene, als wollte sie sich am liebsten den Mund ausspülen. Che wußte, wie sie sich fühlte; er hätte sich selbst am liebsten die Ohren ausgespült.
    »Ätsch! Hat gar nicht funktioniert!« rief Gobbel. »Ich weiß sie noch! Ich kann sie sagen…! Siehst du?« Dann stockte er. »Mist! Es ist weg!« Bestürzt sah er drein.
    Gwenny schöpfte noch ein kleines bißchen Wasser. »Und jetzt wirst du vergessen, daß ich irgendwelche Sehstörungen habe, oder daß irgend jemand Kontaktlinsen verwendet oder daß irgend jemand irgendwelche Träume damit sehen kann.« Sie besprenkelte ihn mit drei weiteren Tropfen.
    »Ha!« machte der Bengel. »Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich ganz Xanth davon erzählen, wie…« Er hielt inne. »Wie… ach, Dreck! Da war doch noch etwas!«
    Gwenny nickte. »Auftrag erfüllt, würde ich meinen. Ich wünschte, ich könnte ihn vergessen machen, was für ein Bengel er ist, aber ohne seine Bengelhaftigkeit würde er einfach verschwinden, denn das ist nun einmal sein Wesen.«
    »Jetzt müssen wir nur noch heil zurück an die Oberfläche«, bemerkte Che. Irgendwie ahnte er, daß es nicht leicht werden würde.

11
Nada
    »Du hättest ihm wirklich nicht drohen sollen«, sagte Ida.
    Mela nickte niedergeschlagen. »Ich weiß. Ich war verzweifelt und das war das einzige, was mir unter diesem Druck noch einfiel.«
    »Es ist

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