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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nun ab.«
    Das fand Ida verwirrend. »Aber ich dachte immer, daß das Dämonenreich etwas anderes sei als das Traumreich.«
    »Ist es auch. Aber eine so schöne Kreatur wie sie taugt nicht für Alpträume, deshalb leistet sie ihren DAZ bei den Dämonen ab.«
    »Was tut sie?« fragte Ida.
    »Ha!« machte die Dämonin. »Erwischt! Genau diesen Begriff wollte ich auch verwenden.«
    »Ich verstehe ihn aber immer noch nicht.«
    »Das ist die Abkürzung für ›Dienst auf Zeit‹. DAZ. Das Traumreich hat sie an die Dämonen ausgeliehen.«
    »Aber was kann sie denn da tun, was die Dämonen nicht ebensogut allein schaffen würden?« fragte Ida.
    »Das würde ich auch gern wissen«, antwortete Metria ärgerlich. »Aber sie wollen es mir nicht sagen. Das ist ein riesiges, saftiges Geheimnis, und sie fürchten, daß ich es in ganz Xanth herumtratschen würde, wenn ich es erführe.«
    »Und tätest du das?« fragte Mela.
    »Natürlich würde ich das tun! Das ist schließlich mein Vorrecht. Ich bin nun einmal eine Tratschdämonin. Es wurmt mich mächtig, daß die mich daran hindern, zu tun, was mir doch eigentlich obliegt.«
    Ida dagegen konnte die anderen Dämonen durchaus verstehen. Schließlich konnten sie schlecht ein Geheimnis wahren, wenn eine von ihnen es überall herumerzählte.
    Doch Mela hatte eine Idee. »Wir müssen uns mit Nada unterhalten. Wir wissen aber nicht, wie wir ins Dämonenreich kommen. Du dagegen möchtest wissen, was dort los ist. Vielleicht können wir ein Abkommen treffen.«
    Metria überlegte. »Daß ich euch hinführe und ihr mir sagt, was da los ist?«
    »Genau.«
    »Aber wenn die wissen, daß ihr es nur erzählen werdet, werden sie es euch nicht erzählen. Und wenn ich euch dorthin bringe, werden sie es auch wissen.«
    »Du kannst doch jede beliebige Gestalt annehmen«, wandte Ida ein. »Warum verwandelst du dich da nicht in einen Menschen und schließt dich uns an? Dann kannst du es sogar selbst in Erfahrung bringen.«
    Die Dämonin war nicht überzeugt. »Dämonen sind ziemlich geschickt darin, andere Dämonen zu erkennen, weil wir schließlich alle andauernd unsere Gestalt wechseln.«
    »Und was ist, wenn sie dich gar nicht überprüfen?« fragte Mela. »Wenn du gar keinen Verdacht erregst? Zum Beispiel als harmlose, unschuldige Jungfer?«
    »Das müßte funktionieren«, meinte Ida. »Dann könnten sie dich vielleicht erkennen, tun es aber andererseits vielleicht doch nicht. Weil es ihnen nämlich gar nicht erst in den Sinn kommt.«
    Das überzeugte Metria schon mehr. »Ich kenne aber keine harmlosen, unschuldigen Jungfern.«
    »Dann erfinden wir eben eine«, schlug Ida vor. »Zerebral, mein Zentaurenlehrer, hat mir einmal eine Geschichte von einem kleinen menschlichen Streichholzmädchen erzählt. Das war so arm, daß es nur Lumpen am Leib hatte. Es hat Streichhölzer verkauft. Das sind magische Holzsplitter, mir denen man Feuer machen kann, wenn man sie an irgend etwas reibt. Aber keiner wollte sie haben, und so ist sie erfroren.«
    »Warum hat sie denn mit ihren magischen Stöckchen kein Feuer gemacht, um es warm zu haben?« fragte Okra.
    Ida zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie nicht daran gedacht. Ich glaube, es war kein besonders schlaues kleines Mädchen.«
    »Das wäre doch hervorragend für Metria geeignet«, sagte Mela. »Da wird doch niemand argwöhnen, daß sie es sein könnte, weil sie wirklich schlau ist.«
    Die Dämonin schien versucht, auf den Vorschlag einzugehen. »Aber wie soll sie denn heißen?«
    »Schlaumeier«, schlug Okra vor.
    »Hervorragend!« meinte Metria. Doch dann überlegte sie es sich noch einmal. »Einen Augenblick mal! Der Name taugt nichts, weil ich kein Junge bin.«
    »Du brauchst einen Namen, der furchtbar schlicht ist«, meinte Mela. »Denn Gnade uns allen, wenn man uns erwischt.«
    »Das ist es!« rief Ida.
    »Was?« fragten die anderen in einem unvollkommenen, aber durchaus brauchbaren Chor.
    »Der Name! Gnade Uns.«
    Die Dämonin verwandelte sich in einen Nebel und bildete sich zu dem kleinsten, süßesten, unschuldigsten kleinen Lumpenmädchen, das man sich nur vorstellen konnte. In der Hand hielt sie eine Schachtel mit winzigen Holzsplittern, die mit roten Spitzen versehen waren. »Bitte kauft meine Streichhölzer«, sagte sie mit der jüngferlichsten Stimme, die man sich hätte denken können.
    »Hoppla«, machte Mela. »Wir sind hier in Xanth. Hier gibt es kein Geld. Wie soll sie da irgend etwas verkaufen?«
    »Kein Problem«,

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