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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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nur rumsitzen und gar nichts tun durfte.
    Im letzten Jahr war sie mit den Jungs draußen herumgelaufen. Sie hatten Ball gespielt, im See Frösche gefangen und die Wälder erkundet. Aber jetzt sonderte sie sich ab. Ob es nun am Alter lag oder daran, dass sie ein Mädchen war, oder an ihrer Einstellung, wusste Terry nicht. Sollte sie ihre Tochter dazu zwingen, zu den Jungs zu gehen, oder sollte sie sie besser in Ruhe lassen?
    „Ich gehe rüber zu Onkel Joe. Willst du vielleicht mitkommen?“, fragte Terry.
    „Nein. Du willst eh nur wieder gemein zu Keri sein.“
    „Das ist nicht fair. Wenn es zwei andere und nicht Keri und ich gewesen wären, hätten alle es lustig gefunden. Aber so meint jeder, ich wäre hier die Sch… ich wäre gemein.“
    „Dad und du, wollt ihr euch scheiden lassen?“
    „Steph.“ Die Worte ihrer Tochter versetzten Terry einen Stich. Wie viel Familienstress konnte eine Frau an einem Tag ertragen? „Wir leben seit drei Monaten getrennt. Du bist alt genug und kannst dir ausrechnen, dass wir wohl über eine Scheidung reden werden.“
    „Wann?“
    „Wahrscheinlich, wenn wir zurück sind. Warum sollten wir es länger aufschieben?“
    Die Tränen in Stephs Gesicht zu sehen, das Evans so ähnlich war, traf Terry wie ein Faustschlag in den Magen. Sie ging zum Kühlschrank und griff nach der Wasserflasche. Während sie über die ganze Angelegenheit nachdachte, nahm sie ein paar Aspirin. So ein Tag konnte nur mit Kopfschmerzen enden.
    „Ich weiß, dass es gegen die Regeln ist, Mom, aber ich will jetzt einfach niemanden sehen.“
    Der flehentliche Ton ihrer Tochter ließ sie einlenken. Das waren keine Teenagerallüren, Steph brauchte Verständnis. Was war schon dabei, wenn sie den Tag vor dem Fernseher verbrachte? Ihre Tochter hatte schließlich auch Ferien, und der Rest der Familie war im Moment ebenfalls nicht gerade in allerbester Stimmung.
    Terry beugte sich hinunter und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Ist okay, Liebling. Ich gehe zur Hütte, okay?“
    „Okay. Aber sei nett zu Keri.“
    Terry ignorierte die letzte Bemerkung und trat nach draußen. Um ein Haar rannte Lisa sie dabei über den Haufen. „Hey. Was treibt dich denn hierher?“, fragte Terry.
    „Hast du unsere Wäsche aus dem Trockner geholt?“
    „Ja, vor einer ganzen Weile schon.“ Terry hatte ein schlechtes Gewissen dabei, es so erscheinen zu lassen, als wäre es länger her, als es tatsächlich war. „Die Klamotten sahen aus, als gehörten sie Joey und Danny. Da hab ich sie zu euch in den Caravan gebracht.“
    „Ach so, danke. Ich hab schon an meinem Verstand gezweifelt. Und dann hatte ich Angst, dass die Sachen geklaut worden sind. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, was jemand mit der Unterwäsche von meinen Jungs anfangen sollte – egal ob frisch gewaschen oder nicht.“
    „Ich bin auf dem Weg zur Hütte. Hast du Lust auf einen Spaziergang?“
    „Nein danke, im Augenblick habe ich genug von den Kowalski-Männern. Wo steckt Steph?“
    „Sie schaut sich einen Film an. Ihr ist heute nicht nach Gesellschaft. Und bei dir? Ist alles okay?“, erkundigte sie sich, obwohl sie ja wusste, was los war.
    „Klar“, erwiderte Lisa mit gepresster Stimme und gezwungenem Lächeln. „Ich hole mir mein Buch und setze mich für eine Weile in den Schatten. Leo ist mit den Jungs zum Angeln, also habe ich vielleicht ein paar Minuten Ruhe.“
    „Ich bin bald zurück, dann können wir uns was fürs Abendessen überlegen.“
    „Klingt gut. Ach so: Sei nett zu Keri, okay?“
    Herrgott, was war nur heute mit allen los?
    Keri lag ausgestreckt auf Joes Bett und sah zu, wie er auf seinen Laptop einhackte. Sie versuchte, ihn nicht zu stören – sie hatte selbst auch ein wenig geschrieben. Jetzt langweilte sie sich aber doch.
    Ihr halbherziger Versuch zu arbeiten hatte sie deprimiert. Immer wieder hatte sie die Liste mit den bisherigen Fragen und Antworten angesehen und versucht, daraus einen fesselnden – oder zumindest einigermaßen interessanten – Artikel zu machen. Und jedes Mal war ihr klar geworden, dass die scharfsinnige Journalistin in ihr offenbar gerade Ferien hatte und nur die kleine Schreiberin von früher zur Arbeit erschienen war.
    Zwei Wochen Kowalski-Hölle, nur um am Ende einen Artikel abzuliefern, für den sie dann doch gefeuert werden würde? Na danke!
    „Was ist eigentlich mit Kevin los?“, fragte sie, als sie das Schweigen nicht mehr aushielt. „Ich meine, warum hat er bei der Polizei

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