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Mein Herz und deine Krone

Mein Herz und deine Krone

Titel: Mein Herz und deine Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARION LENNOX
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Detail zu gehen“, murmelte Andreas verlegen, was Holly erneut zum Lachen reizte.
    „Okay, vergiss es.“
    „Es war gut und sehr schön, was zwischen uns war“, beharrte Andreas verletzt und hörte plötzlich die sarkastische Stimme seines älteren Bruders in seinem Hinterkopf.
    Ein Prinz zu sein, hat eindeutig Vor teile …, hatte Sebastian gesagt. Zumindest, was das Thema Frauen betrifft. Es gibt kaum eine von ihnen, die du mit ein paar süßen Worten nicht in dein Bett bekommst.
    Für einen blutjungen Prinzen war das eine aufregende Eröffnung gewesen. Eine Aussicht, die ihn wahrlich nicht abgeschreckt, sondern mit Hoffnung und einer gewissen Genugtuung erfüllt hatte. Er hatte seinem Bruder damals wirklich geglaubt.
    „Ja, es war gut … und schön“, bestätigte Holly nach einer Pause. „Aber bevor du dir noch selber einen Lorbeerkranz aufs königliche Haupt setzt …“, fuhr sie spöttisch fort. „Wäre ich nicht bereit gewesen, mich von dir verführen zu lassen, hättest du nicht die leiseste Chance gehabt.“
    „So wie jetzt?“, entfuhr es ihm spontan.
    Himmel! Woher war das denn gekommen? Aber jetzt war es zu spät. Die Worte waren heraus, ehe er es verhindern konnte. Holly blieb stehen und rang sichtbar um Atem. Dann gab sie sich einen Ruck und ging weiter. Immer schneller.
    „Wir waren damals kaum mehr als Kinder, Andreas. Heute nicht mehr. Und wenn du tatsächlich glaubst, du hättest mehr Chancen, als ein Schneeball im Buschfeuer, mich noch einmal …“
    „Schon gut“, wehrte er grinsend ab, sich noch sehr lebhaft an Hollys drastische Vergleiche erinnernd, die sie schon immer vorzugsweise benutzt hatte, um ihm ihre Entschlossenheit in gewissen Dingen kundzutun.
    Völlig fertig sein wie eine betrunkene Eidechse … dumm wie ein Beuteldachs … wütend wie eine kupierte Schlange …
    „Ich erinnere mich noch sehr gut an deine bildhafte Sprache, wenn …“
    „Ach, halt einfach die Klappe!“, fuhr sie ihn gereizt an. „Wenn ich noch mehr Komplimente von dir höre, schnappe ich wahrscheinlich über. Also, wie bald kann ich von hier verschwinden?“
    „Es gibt noch gewisse Dinge, die erledigt werden müssen.“
    „Was für Dinge?“
    „Das sollten wir in aller Ruhe besprechen.“ In der Ferne kam der Pavillon in Sicht. „Wie wäre es beim Dinner?“
    „Geh nach Hause, Andreas“, murmelte Holly erschöpft.
    „Dies ist mein Zuhause.“
    „Unsinn, du lebst in Aristo. Mit deiner Frau. Und vermutlich mit deinen Kindern.“
    „Es gibt keine Frau mehr“, entgegnete er ruhig. „Und keine Kinder.“
    Holly wirbelte zu ihm herum. Ihr Gesicht war plötzlich schneeweiß. „Oh Gott, Andreas! Sie sind doch nicht … tot?“
    „Nein“, sagte er rau, angesichts der Qual in ihren schönen Augen. Natürlich, Holly hatte in ihren jungen Jahren schon viel zu viele Tragödien erlebt. Da war es nur natürlich, wenn sie gleich das Schlimmste vermutete. „Christina und ich hatten keine Kinder. Und wir sind seit über sechs Monaten geschieden.“
    „Oh …“, sagte Holly schwach, und die Pein in ihrem Blick wich einem neutralen Ausdruck. „Das tut mir leid.“
    Aber nicht übermäßig, konstatierte Andreas. Und zu interessieren schien sie der Umstand auch nicht besonders. Einen flüchtigen Moment lang wünschte er sich fast, Christina wäre tatsächlich gestorben, um Hollys Sympathie und Mitgefühl nicht zu verlieren. Was er jetzt in ihrem Blick las, grenzte an Verachtung.
    Das war ein neues, unbekanntes Gefühl für ihn. Frauen zeigten einem Prinzen von Karedes gegenüber keine Verachtung …
    Ja, es hatte Frauen gegeben.
    Christina hatte sich als eine untreue Ehefrau erwiesen und ihn schließlich wegen eines schwerreichen Reeders verlassen. Und er selbst? Nun, die letzten einsamen Jahre an ihrer Seite hatte auch er nicht ganz ohne Trost verbracht …
    Was dazu geführt hatte, dass die Presse ihr Bestes tat, die königlichen Prinzen als eine Bande haltloser Playboys zu klassifizieren. Mit seiner skandalträchtigen Scheidung als vorläufigem Höhepunkt! Eine Darstellung, die den ohnehin wackeligen Thron von Aristo gefährden konnte.
    Damit wurde Andreas schlagartig wieder die Dringlichkeit bewusst, die momentane prekäre Situation so schnell und diskret wie möglich in den Griff zu bekommen.
    „Holly, gibt es irgendjemanden, der den Beweis erbringen könnte, dass dein Baby … dass Adam …“, korrigierte er angesichts ihres starren Gesichtsausdrucks. „Gibt es einen Beweis dafür, dass er mein

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