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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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ging ihr dadurch jegliche Privatsphäre verloren.
    Hin und wieder, wenn sie glaubte, den Mangel an Bewegungsfreiheit nicht länger ertragen zu können, begann sie mit ihrem Gemahl eine Diskussion darüber, wie unsinnig seine Vorsichtsmaßnahmen seien.
    Sie war davon überzeugt, dass Hugh vorerst nichts unternehmen würde, um ihr Schaden zuzufügen. Zweifellos hatte er einsehen müssen, dass Rionallís so gut bewacht wurde, dass er keine Chance hatte, sie in seine Macht zu bringen. Verbündete würde er unter den Iren nicht finden. Der Knecht, den der Normanne bestochen hatte, damit er die goldene Kette in Bevans Kammer schmuggelte, hatte seine Tat gestanden und war bestraft worden. Er hatte als Entschuldigung angeführt, dass er doch nur ein Geschenk habe überbringen sollen. Doch Bevan hatte auf einer strengen Bestrafung bestanden, damit alle begriffen, dass er als Burgherr größten Wert darauf legte, über alle Vorgänge, die Rionallís betrafen, sofort unterrichtet zu werden.
    Seine Leute verstanden das und achteten ihn deshalb umso mehr. Genevieve allerdings wünschte sich oft, er würde sich nachgiebiger, wärmer zeigen. Ihr gegenüber verhielt er sich tagsüber so kühl, dass sie manchmal glaubte, die leidenschaftlichen Nächte in seinen Armen seien nur ein Traum. Sein ihr unverständliches Verhalten bedrückte sie. Auch war sie enttäuscht darüber, dass ihr sehnlichster Wunsch, ein Kind zu empfangen, bisher nicht in Erfüllung gegangen war.
    Noch hatte sie die Hoffnung nicht aufgegeben. Wenn es Frühling wird, dachte sie, wenn die Pflanzen sprießen und die Erde erneut Zeugnis von ihrer Fruchtbarkeit gibt, dann wird sich vielleicht auch mein Körper verändern, dann werde ich – sofern es Gottes Wille ist – endlich schwanger.
    Vorerst jedoch blieb das Wetter kalt und unfreundlich. Und abgesehen von den üblichen Hausarbeiten, gab es wenig zu tun. Genevieve hatte sich einen Webstuhl in der Nähe des offenen Kamins aufstellen lassen. Dort verbrachte sie einen großen Teil ihrer Zeit. Aus grünen, gelben und roten Fäden webte sie einen Teppich mit buntem Blumenmuster.
    In ihrer Nähe hatte sich der Krieger einen Platz gesucht, der von Bevan damit beauftragt war, Genevieve zu bewachen. Er langweilte sich, denn für ihn gab es, während die junge Frau sich ihrer Webarbeit widmete, nichts Sinnvolles zu tun.
    Plötzlich erhob Genevieve sich. Die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen und hatte alles in ein warmes Licht getaucht, das den Menschen eine Vorahnung vom Frühling vermittelte.
    „Es ist zu schön, um in der Burg zu bleiben. Ich werde meinen Überwurf holen und einen Spaziergang machen.“
    „Bevan hat mir aufgetragen, dafür zu sorgen, dass Ihr Rionallís nicht verlasst“, gab ihr Wächter zurück.
    „Das weiß ich. Aber was wollt Ihr tun, wenn ich zu dieser Tür hinausspaziere? Da es Eure Aufgabe ist, mich zu beschützen, werdet Ihr mir wohl folgen müssen.“ Damit machte sie sich auf den Weg in ihre Kemenate, um das warme Übergewand anzuziehen und sich zudem ein wollenes Tuch um die Schultern zu legen.
    Wenig später stand sie im Burghof und atmete tief die frische Luft ein. Während der Ire ihr auf Schritt und Tritt folgte, machte sie sich auf die Suche nach Bevan. Schließlich fand sie ihn an der äußeren Mauer, wo er Reparaturarbeiten überwachte und, wann immer nötig, auch selbst mit anfasste. Gemeinsam mit seinen Leuten bildete er eine Reihe, in der schwere Steine von Mann zu Mann weitergegeben wurden. So sollte die hölzerne Palisade noch sicherer gemacht werden.
    Als er Genevieve bemerkte, runzelte er die Stirn und fragte ungeduldig: „Was gibt es?“
    „Ich werde einen Ausritt unternehmen“, erklärte sie. „Ich halte es einfach nicht mehr länger aus, wie eine Gefangene behandelt zu werden.“
    „Du kannst aber nicht ausreiten. Wie du weißt, solltest du an dem Ort bleiben, wo ich für deine Sicherheit garantieren kann.“
    Im ersten Moment wollte sie aufbrausen. Doch dann zwang sie sich, ruhig zu sagen: „Ich sehne mich so danach, diese Mauern einmal hinter mir zu lassen. Warum begleitest du mich nicht? Dann kannst du dich selbst darum kümmern, dass mir nichts zustößt.“
    Er wollte ihre Bitte nicht erfüllen, aber Genevieve schaute ihn flehend an. „Wäre es nicht schön, wenn wir ein wenig Zeit miteinander verbringen könnten?“
    Bevan zögerte.
    „Nimm deine Waffen mit. Ich könnte ebenfalls einen Dolch einstecken. Inzwischen weiß ich dank deiner Anweisungen

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