Mein ist dein Herz
du mir jedes Mal, wenn du dich unter mir windest!«
»Sean?«
»Ja?«
»Shut up!«
»No way, Baby!«
»What do you think about this ...?« Ihre Finger streichen entlang meines Oberkörpers nach unten und während mein Mund staubtrocken wird, küsst sie sich meinen Hals entlang bis zum angespannten Kiefer und von hier aus bis zu den Lippen.
»Dir ist schon klar, dass ich einen Ruf zu pflegen habe?«
»Ja! Du bist ein ganz schlimmer und vor allem sturer Junge ...«, sagt sie mit gedämpfter Stimme.
Meine Hände versinken wie von selbst in ihren Gesäßtaschen und heben sie an ihrem zum Anbeißen einladenden Sitzfleisch hoch.
Dass ich sie, ihre Nähe und jede sanfte Biegung ihres Körpers vermisst habe, steht sowohl für mich, wie auch für sie außer Frage. Dass es ihr ähnlich erging, und sie das als Motiv für ihr voreiliges Kommen nahm, möchte ich dennoch von ihr hören.
»Wieso sagst du mir nicht einfach, dass ich dir gefehlt habe?«, frage ich und gebe dieselbe Leidenschaft an sie wieder, mit der sie auch mir begegnet.
»Weil es bedeuten würde, dass ich freiwillig ein Geständnis abgebe. Keine Eigenschaft von deiner Miss Bears. Meinst du nicht?«
Allerdings! Und wie ich das ›meine‹! Es ist tatsächlich keine Eigenschaft, die MEINE Miss Bears an den Tag legt. Weil es ihr zutiefst widerspricht.
Dass sie im Grunde gar nicht mir gehört, behalte ich für mich, weil ich eine abermalige Diskussion vermeiden will. Ein Besitzrecht wird bei ihr sowieso an niemanden vergeben. Weder an mich, ihre Eltern, noch sonst irgendwen. Und ungeachtet dessen, dass mir die Ursache für diesen Umstand bekannt ist, bereitet es mir Bauchschmerzen.
Besetz mein Denken und mein Sein.
Selbst im Körper findest du ein Heim.
Aber niemals wirst du mein Herz besitzen,
und deinen Namen in seine Wände ritzen.
Ich will es unbeschwert, wie die Seele mein,
Und nach meinem Tode unverändert rein.
So lauten die Zeilen aus dem ›Red Book‹ die sich in meine Gedanken eingebrannt haben. Sie entsprechen natürlich nicht der Traumvorstellung eines Mannes, der in der Verfasserin dieses Gedichtes die Frau fürs Leben gefunden hat, aber ich schwor mir, Jane auf keinen Fall nur deswegen zu verbiegen, weil sie dadurch viel besser in mein eigenes Weltbild rein passt.
Und das ist auch der Grund für unsere gute Beziehung. Sie selbst gesteht immerzu, dass sie sich gerade deswegen frei und wohl in meiner Nähe fühlt und sich aus diesem Grund nach mir sehnt ...
Natürlich wünsche ich mir, dass sie mir irgendwann erlaubt, sie als ›mein‹ zu bezeichnen und mir womöglich sogar ihre Liebe gesteht. Wenigstens ein Mal möchte ich diese Worte hören ... bei ihr lässt sich jedoch absolut nichts erzwingen. Sie ist in vielerlei Hinsicht ein aller Fesseln lediger Vogel, der seine Privatsphäre mehr als alles andere schätzt.
Ob es eine grundsätzliche oder aber eine von ihrem Ex-Freund angestachelte Charaktereigenschaft ist, die einfach nach ihrer Trennung von ihm voll durchgekommen ist, kann glaube ich niemand so genau sagen. Jedenfalls gibt es ein paar Grenzen, die keiner überschreiten darf ... Nicht einmal ich.
»Da mein Vater immer noch fehlt, obwohl ich schon vor zwanzig Minuten hätte abgeholt werden müssen, nehme ich an, dass er über deine Anwesenheit unterrichtet worden ist?«, rate ich, um mich von meinen unangenehmen Gedanken abzulenken.
Mit einem gespielt unschuldigen Grinsen zuckt sie mit den Schultern, zwinkert mir zu und deutet auf ihr Auto. »Er konnte nicht ...! Du musst mit mir mit, also reg dich ab ...«
»Ich rege mich doch gar nicht auf! Wo geht es überhaupt hin?«
»Wir fahren kurz bei dir vorbei, damit du dich umziehst ...«
»Und dann?«, bohre ich weiter.
»Nach Memmingen ...«
»Ich nehme an, dass du mir bestimmt nicht einfach nur deine Arbeit zeigen willst.« Sie schüttelt den Kopf. Ihr Grinsen wird dabei noch ein Stück breiter. »Rück schon raus mit der Sprache!«
»Nun sei doch kein Spielverderber. Rat einfach weiter.«
Blöd, wie ich bin - anders gesagt - verliebt, wie ich bin, beschäftige ich mich tatsächlich mit diesem Ratespiel, bis wir die scharfe Kurve nehmen, welche auf unseren Parkplatz führt. Jane stellt den Wagen neben dem leerstehenden Parkplatz meiner Eltern ab und bedenkt mich mit einem für sie typischen ›Nun sei doch nicht so traurig‹-Blick. Das verschmitzte Grün ihrer Augen wird ein Stück wärmer und samtener, die Finger streicheln mir über das Gesicht. Eine Geste, die mir
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