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Mein ist dein Tod

Mein ist dein Tod

Titel: Mein ist dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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mich ins Gefängnis bringen.«
    Sie sah ihn an. »Wir werden jede Hürde gemeinsam nehmen.« Er nickte. »Oder zweifelst du daran?«
    Er schüttelte den Kopf und legte seine Wangen an ihre Beine. Blickte zu ihr hoch. Schob sich langsam empor, umfasst sie, während ein Lächeln sein Gesicht umspielte . Dann war er auf Augenhöhe und höher und er drückte sie an sich, ganz intensiv und sehr vertraut. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und murmelte: »Das ist es, Lena. Ja, ich werde noch einmal töten. Und dann werden wir sehen, ob ich etwas bewirkt habe. Mit einer Frau wie dir ist alles möglich.«
    Lena nahm seinen Kopf zwischen ihre flachen Hände und küsste ihn. »Aber vorher sollten wir nicht vergessen, was wir noch zu tun haben, oder?«
    Sie wäre bereit gewesen, darauf zu verzichten, aber Max hatte darauf bestanden.
    »Du meinst die beiden Typen?«
    » Ja, die meine ich.«
     
     
    Max hatte intensiv im Internet recherchiert. Er informierte sich, wer wann und wo von jugendlichen Gruppen misshandelt oder gar getötet worden war.
    »Es geschieht öfter, als wir erfahren«, erklärte er Lena. »Ich vermute, man will das Thema nicht hochkochen. Es gibt hunderte kleine Hinweise. Längst nicht alle in Berlin. Viele finden auch in ländlichen Gegenden statt, vor allen Dingen in Süddeutschland, wo jugendliche Russen nichts Besseres zu tun haben, als deutschen Leuten eins aufs Maul zu hauen oder umgekehrt. Ich rede nicht von normalen Prügeleien, aber das weißt du ja. Man hält die Klappe, denn niemand will sich in eine politische Diskussion verstricken. Kein Wunder, wenn sogar unsere Regierung das Thema auf ihre Weise unterdrückt. Sie reden über die armen Migranten und wissen genau, dass sie sich nur politisch korrekt verhalten, weil sie es müssen. Was selbstverständlich nicht heißt, dass nicht auch deutsche Jugendliche prügeln, verletzen und töten.«
    » Aber die beiden Männer, die eine Oma überfallen haben, die waren es sicher?«
    Max blickte vom Bildschirm auf. Er grinste. »Ich habe sogar ihre Namen. Daran konnten die ganzen abgekürzten Nachnamen nichts ändern. Ich frage mich sowieso, warum man das tut, manchmal sogar dann noch, wenn ein Urteil gefällt wurde. Damit die armen Täter nicht erkannt werden? Man sollte ihre Namen auf Warnschilder drucken und sie in der Stadt ausstellen.«
    » Und das Opfer? Was wissen wir über sie?«
    » Eine alte Frau. Ihr wurde das Portemonnaie gestohlen. Als sie am Boden lag, geilten sich die Burschen an ihrer Macht auf und traten auf den alten Körper ein. Die Frau starb an inneren Blutungen.«
    » Und die Beute?«
    » Dreißig Euro!«
    » Sie wurde für dreißig Euro zu Tode getreten?«
    » Das wurde sie.«
    » Und die Täter?«
    » Sind frei und warten auf ihren Prozess. Sie sind nicht gefährlich genug, um in Untersuchungshaft zu kommen, außerdem besteht keine Fluchtgefahr. Scheinen zwei Männer zu sein, die harmlos wirken und sich entschuldigt haben. Nichts lieben die Öffentlichkeit und Untersuchungsrichter mehr, als eine Entschuldigung. Und was gute Anwälte erreichen können, glaubt man kaum.«
    » Ich will diese Männer sehen.«
    » Heute Nacht, Lena. Heute Nacht.«
     
     
    Es war schwieriger, als sie gedacht hatte, doch der Gedanke an die alte Frau, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war, bevor sie jugendlichen Rüpeln über den Weg lief, motivierte Lena ungemein. So sehr, dass sie es kaum abwarten konnte.
    Max hatte die Wege der Männer, die in der Presse nur mit einem Nachnamen-Buchstaben bezeichnet wurden, ausgekundschaftet.
    Und nun hockten die Täter wie zwei magere, ausgehungerte Katzen vor einem Mercedes und winselten.
    Hinter ihnen war ein Wald, vor ihnen eine ruhige Straße. Neben ihnen ein Club, in dem es still wurde.
    Maximilians Waffe deutet auf die Köpfe der Opfer.
    Zwei Jungen. Nicht älter als siebzehn.
    Max fragte: »Ihr erinnert euch an die alte Frau, an die Oma, die ihr überfallen habt?«
    Als keiner der Jungen antwortete, lud er theatralisch die Spielzeugpistole, ein Geräusch, das auch dieses Mal sehr beeindruckte.
    » Ja ... ja!«
    Beide Jungen stammelten.
    Sie waren fast noch Kinder, augenscheinlich nüchtern und hatten einfach nur nach Hause gewollt.
    » Die Oma starb an inneren Blutungen«, sagte Max kalt. »Ihr habt sie für dreißig Euro getötet!«
    Einer der knienden Jungen starrte auf. Sie knieten auf Asche, nicht weit entfernt von dem Auto, mit dem sie nach Hause fahren wollten, zurück in ihr

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