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Mein Ist Die Nacht

Mein Ist Die Nacht

Titel: Mein Ist Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Langsamsten. Aber
vielleicht können wir sie ja noch ein wenig hinhalten, ich
werde das gleich mit den Kollegen der Pressestelle
abstimmen.«         
    »Keine
Informationen also?« Micha verschränkte die Arme hinter
dem Kopf und lehnte sich weit zurück. »Keine PK,
nichts?«
    »Nein, vorerst
nicht, wir müssen mauern, solange wir keinen konkreten
Verdacht haben«, bestätigte Bever und ließ sich
schwerfällig in den Stuhl am Kopf des langen Konferenztisches
sinken. »Alles, was wir an Informationen rausgeben,
könnte die laufenden Ermittlungen gefährden, da wir
nichts über den Täter wissen. Ich will der Pressemeute
was zum Beißen vorwerfen, aber wir haben nichts, rein gar
nichts.« Dann blickte er sich in der Runde um. »Oder
irre ich mich?«
    Sebastian Frank
blätterte in einer Mappe und räusperte sich. Er hatte die
Daten der Leiche vorliegen. Alle Blicke lagen jetzt auf ihm.
»Bei der Toten handelt es sich um das Fotomodell Mandy
Klimmek, siebenundzwanzig Jahre. Sie war ledig, hatte aber einen
festen Freund, der ebenfalls das Opfer eines Mordanschlages wurde.
Klimmek war die jüngere von zwei Schwestern, wohnte in einer
Wohnung am Röttgen, allein. Sie arbeitete als Kassiererin,
besserte sich ihren Lebensunterhalt aber mit sporadischen Jobs als
Fotomodell auf. Schwerpunktmäßig arbeitete sie für
Hobbyfotografen, meist im erotischen Bereich. Der Obduktionsbericht
von Mandy Klimmek liegt noch nicht vor, aber die Kollegen der
Rechtsmedizin haben sich bereits zum wahrscheinlichen Tathergang
geäußert: Sie wurde vergewaltigt - man fand die DNA des
Täters in der Vagina, im Anus und auf dem Gesicht. Oralverkehr
hat nicht stattgefunden.«
    Bever winkte ab und
fuhr fort. »Zum Zeitpunkt des Todes hatte sie Alkohol
getrunken. Was ist mit K.O.-Tropfen?«
    »Lassen sich
nicht sicher nachweisen«, erwiderte Frank mit zerknirschter
Miene.
    »Wenn dem so
wäre, hat der Täter sie betäubt, um sich an ihr zu
vergehen«, stellte Franka fest, doch Sebastian Frank
schüttelte den Kopf.
    »So würde
ich es nicht nennen«, entgegnete er. »Der Alkoholgehalt
in ihrem Blut war nicht hoch genug, um sie als betrunken zu
bezeichnen.« Er blätterte in seinen Unterlagen.
»Hier steht, dass sie erst penetriert wurde, bevor ihr die
Bisswunden zugefugt wurden.«
    »Dann ist also
anzunehmen, dass sie nicht vergewaltigt wurde.« Franka beugte
sich über die blank polierte Tischplatte und blickte in die
fragenden Mienen ihrer Kollegen. »Wenn sie nicht betrunken
war, und außer den Bisswunden keine Anzeichen von
äußerer Gewalt festgestellt wurden, drängt sich mir
der Verdacht auf, dass sie freiwillig mit ihrem späteren
Mörder geschlafen hat. Also doch
K.O.-Tropfen?«
    »Ich werde eine
Haarprobe veranlassen, dann haben wir eine Chance, die K.O.-Tropfen
nachhaltig festzustellen«, schlug Bever vor.
    Micha räusperte
sich. »Wir brauchen eine Liste aller Fotografen, für die
sie Modell gestanden hat.«
    »Das
übernehme ich«, nickte Birgit Hanser, die
unauffällige, zierliche Frau mit kurzem schwarzem Haar. Sie
machte sich eilig einige Notizen auf einem Block.
    »Ich habe das
Handy des Freundes sichergestellt und werde es gleich auswerten
lassen. Vielleicht kann man durch die Kontakte
Rückschlüsse ziehen«, meldete sich Franka zu Wort.
»Vorausgesetzt, dass die Kollegen aus Hagen damit
einverstanden sind?« Sie blickte in die teilnahmslosen Mienen
der Kollegen, die nun nickten und keine Einwände
hatten.
    »Womit wir beim
zweiten Mord wären«, nickte Bever und zupfte an seiner
Krawatte herum. »Dass die beiden Opfer ein Paar waren,
dürfte feststehen. Auch wenn es nicht feststeht, so wäre
es doch ein unglaublicher Zufall, wenn wir es hier mit zwei
voneinander unabhängigen Tätern zu tun
hätten.«
    Schweigen war am
Konferenztisch eingekehrt.
    »Während
die junge Frau missbraucht wurde, bevor der Täter ihr tiefe
Bisswunden zufügte, denen sie schließlich erlag, starb
ihr Freund durch zahlreiche Messerstiche in den Brustbereich. Er
ist schlichtweg verblutet.« Der Erste Kriminalhauptkommissar
blickte in die Runde.
    »Thomas Belter
hatte offenbar Angst um seine Freundin«, vermutete Henrik
Meilinghaus. »Das geht zumindest aus dem eingegangenen Notruf
hervor. Demnach hatte er größte Bedenken gegen das
Vorhaben, seine Freundin zu der besagten Adresse zu fahren und
Mandy Klimmek mit dem Fremden alleine zu lassen.«
    »Was ist mit dem
Obduktionsbericht von Belter?«, fragte Micha.
    »Ich warte
darauf, erwiderte einer

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