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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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seine Shorts und Simon stöhnt leise auf. Dann beugt er sich erneut zu mir hinab und küsst sanft die Spitzen meiner Brüste. Ich schließe die Augen und lasse mich fallen. Nichts ist zu hören, bis auf unsere schweren, glücklichen, erwartungsvollen Atemzüge.

Simon
    »Was ist das für ein Buch? Deine Bettlektüre?«, fragt Mia, nachdem sie mich aufgeweckt hat, so wie es bisher kein normaler Wecker geschafft hat. »Ich hab’s schon öfter hier herumliegen sehen.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Bis jetzt bin ich noch nicht besonders weit gekommen. Da hat mich immer wieder so ein kleiner Quälgeist gestört, der herumkutschiert werden wollte, wenn ich gerade vorhatte, mich der Literatur zu widmen.«
    »Haha, sehr witzig, ich wusste gar nicht, dass du so geschwollen daherreden kannst.« Sie knufft mir in die Seite. »Pass auf«, sagt sie mit weit aufgerissenen Augen, »ich schlage jetzt das Buch irgendwo auf und du liest mir das Gedicht vor, das da steht, okay?«
    »Okay, Boss.«
    »Jetzt hör schon auf damit«, sagt sie lachend. »So eine strenge Arbeitgeberin bin ich doch gar nicht, oder?« Sie kneift ihre Augen zusammen und schlägt das Buch auf. »Gut, das hier«, sagt sie, als sie es mir reicht, ohne einen Blick auf die Seite zu werfen.
    Ich sehe sie überrascht an, sage aber nichts. Irgendwie ist es mir peinlich, ihr laut ein Gedicht vorzulesen. Gedichte sind meistens voller schnulziger Gefühle und haben so einen eigenartigen Rhythmus. Wenn man sie falsch liest, können sie ziemlich bescheuert klingen. Aber ich weiß, Mia wird darauf bestehen, und ich will sie nicht enttäuschen. Also räuspere ich mich übertrieben, als würde ich einen superwichtigen Vortrag halten wollen. Mia kuschelt sich zufrieden in meine Armbeuge und schließt die Augen.
    »Es ist Nacht«, beginne ich leicht unsicher und räuspere mich noch einmal.
    »Es ist Nacht,
    und mein Herz kommt zu dir,
    hält’s nicht aus,
    hält’s nicht aus mehr bei mir.
    Legt sich dir auf die Brust,

    wie ein Stein,
    sinkt hinein,

    zu dem deinen hinein.
    Dort erst,

    dort erst kommt es zur Ruh,

    liegt am Grund
    seines ewigen Du.«
    Ich halte die Luft an. Vorsichtig schiele ich zu Mia, um zu sehen, ob sie lacht, aber sie liegt ganz ruhig da, die Augen halb geöffnet.
    »Das ist … wunderschön«, murmelt sie und schmiegt sich noch enger an mich. Und ich weiß, dass sie gerade dasselbe denkt wie ich, auch wenn wir es nicht aussprechen. Da geht es um uns, in diesem Gedicht. Jetzt auf einmal verstehe ich die Zeilen, die ich vorher schon ein paarmal überflogen habe, ohne zu checken, was sie eigentlich beinhalten. Sie beschreiben unsere Gedanken und Gefühle. Es sind unsere Herzen, von denen die Rede ist. Keine Zeile ist überflüssig, jede einzelne ergibt Sinn.
    Wir liegen eine Zeit lang ganz still und ich streichle sanft Mias bloße Schulter. Ich wünschte, dieser Augenblick würde nie vergehen, obwohl ich weiß, dass noch so viel vor uns liegt. Aber ich will jetzt nicht an später denken. Nicht an Rick und seine Rache, meinen Bruder oder Mias Vater. Ich will auch nicht diesen Zweifel, dieses leise schlechte Gewissen an mich heranlassen, die mir vorwerfen, Mia nicht zurückgewiesen zu haben, als es noch möglich war.
    Jetzt. Hier. Sie und ich glücklich zusammen. Das ist alles, woran ich denken will. Den Rest der Welt schließe ich aus, so lange es nur geht.

Mia
    »Und? Wie sieht es mit Frühstück aus?«, fragt Simon plötzlich.
    »Nein, ich will noch nicht aufstehen«, nörgele ich und umklammere seine Hüften mit meinem rechten Bein.
    »Glaubst du etwa, ich will das? Ich meinte natürlich Frühstück im Bett.«
    Ich blinzle zu ihm hoch.
    »Ich dachte, wir sind hier in einem Nobelhotel?« Er greift nach dem Telefon und wählt den Zimmerservice.
    Eine Viertelstunde später klopft es an der Tür des Apartments. Simon öffnet sie und nimmt ein Tablett mit Kaffee, O-Saft, Croissants, Rührei und Toast entgegen.
    »Niko vom Serviceteam wird sich bestimmt über deinen gesegneten Appetit wundern«, sage ich kichernd. »Oh, schau mal, die Zeitung hat er auch dazugelegt, wirklich sehr aufmerksam.«
    »Dieses Hotel bietet einen wahrlich exzellenten Service«, lobt Simon. »Ich bin äußerst zufrieden, erst recht jetzt, wo sich die Tochter des Hoteliers persönlich um mich kümmert.« Er grinst spitzbübisch. Während er die Leckereien auf zwei Teller verteilt, schlage ich die Zeitung auf. Das Foto, das mir als Erstes entgegenprangt, lässt mich

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