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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Chance hat zu protestieren.
    »Türkis?« Er wirft mir einen zerknirschten Blick zu und ich antworte ihm mit einem kessen Augenklimpern. Gewonnen!
    »Ihre Freundin hat recht, Türkis liegt bei Männern diesen Sommer nicht nur im Trend, es passt auch hervorragend zu Ihren dunklen Haaren und Ihrer Augenfarbe«, meint die Kassiererin.
    Ich schenke ihr ein zustimmendes Lächeln. Tatsächlich ging mir genau dasselbe durch den Kopf, als ich das Teil in letzter Minute aus einem der Regale geangelt habe.
    Wenigstens haut es mich nicht mehr völlig um, dass sie ebenfalls annimmt, ich wäre seine Freundin, und anscheinend ist es meinem Bodyguard ebenfalls zu anstrengend, das Missverständnis richtigzustellen.
    »Das macht dann nur vierhundertsiebenundsiebzig Euro achtzig«, verkündet die Dame mit einem zuckersüßen Lächeln. »Sie haben Glück, heute gibt es auf jedes dritte Teil zehn Prozent.«
    »Siehst du?« Ich nicke Simon zufrieden zu, obwohl ich genau gesehen habe, dass er bei der Summe vor Schreck zusammengezuckt ist.
    »Oh Mann, das ist doch echt der Hammer!« Mein Bodyguard fährt sich gequält über die Stirn.
    »Keine Sorge«, beruhige ich ihn und reiche der Kassiererin, die uns etwas verunsichert anblinzelt, schnell meine Kreditkarte. »Ein paar Gummibärchen sind trotzdem noch drin«, flüstere ich ihm zu. »Wenn du weiterhin schön artig bist, kaufen wir dir vielleicht gleich welche.«
    »Na gut, dann reiße ich mich eben noch mal zusammen.«
    Die Kassiererin kichert und Simon zwinkert mir verschwörerisch zu. Ich merke, wie ich sofort wieder rot anlaufe, und weiche seinem Blick aus. Ich muss gestehen, es hat richtig Spaß gemacht, mit meinem Bodyguard Sachen auszusuchen. Es war sogar noch lustiger als unsere Shoppingtour gestern, und ganz kurz habe ich sogar mein Vorhaben vergessen, ihn bloßzustellen, um mich dann an seinem dämlichen Gesichtsausdruck zu ergötzen. Klar, wir haben uns angefrotzelt, aber auf nette und harmlose Art und Weise. Seit meinem Umzug nach Hamburg hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich mich hier vielleicht doch irgendwann wohlfühlen könnte.
    »Wow, haben wir echt nur eineinhalb Stunden für diesen Berg hier gebraucht?«, fragt er ungläubig, als wir jetzt mit Tüten bepackt die Mönckebergstraße entlang Richtung Alstertor laufen. »Ich muss zugeben, es war gar nicht mal so stressig, mit dir einkaufen zu gehen. Obwohl du eine Frau bist, meine ich.«
    »Vielen Dank. Du hast dich aber auch besser benommen, als ich dachte«, erwidere ich. »Obwohl, dieses beigefarbene Sakko … Es war um die Hälfte reduziert und der Schnitt ist momentan echt angesagt.« Ich sehe zu ihm hoch. »Also, wenn ich wirklich deine Freundin wäre, hätte ich darauf bestanden.« Noch während ich den Satz ausspreche, frage ich mich, ob ich sie noch alle habe.
    Simon lacht auf. »Puh, dann habe ich ja noch einmal ein Scheißglück gehabt«, gibt er prompt zurück.
    Ich weiß, die Antwort sollte witzig sein, aber sie versetzt mir einen kleinen fiesen Stich in die Magengegend. »Tja«, sage ich, bevor ich den Kommentar runterschlucken kann, »vielleicht hätte Tanja das Sakko ja auch gefallen.« Ich halte vor Schreck den Atem an. Oje, habe ich das wirklich laut gesagt? Es sieht ganz so aus. Und obendrein kam der Satz auch noch richtig schnippisch rüber. Jetzt fühle ich mich noch dümmer als zuvor, denn Simon Winter muss ja annehmen, ich wäre eifersüchtig. Oh Gott, bitte nicht! Mein Herz rast, so peinlich ist mir die Situation. »Ich meine, äh … jede Frau steht doch auf helle Sakkos zu Jeans«, schiebe ich verkrampft hinterher, obwohl mir selbst klar ist, dass ich nicht besonders glaubwürdig klinge.
    Eine Pause entsteht und nur unsere Schritte auf dem Pflaster sind zu hören.
    »Äh, sag mal, hast du vielleicht irgendetwas gegen Tanja?«, fragt mich Simon schließlich.
    Na toll, vielen Dank auch, denke ich verärgert. Das ist doch wieder mal typisch. Ich breche mir einen ab, um die Situation irgendwie zu überspielen, und er reitet noch drauf herum. Aber ich werde mich nicht von ihm einschüchtern lassen, falls es das ist, was er bezweckt.
    »Nö, warum?«, frage ich mit gespieltem Desinteresse. »Ich kenne sie ja kaum. Sie fiel mir bloß ein, weil ich gesehen habe, dass ihr öfter miteinander quatscht, aber … natürlich weiß ich nicht, ob du überhaupt eine feste Freundin hast oder auf welchen Typ du so stehst.« Meine Wangen glühen. Egal, was ich jetzt zu dem Thema hinzufüge, ich habe das

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