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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Rex.
    »Woher nimmst du neben deiner Arbeit bloß noch die ganze Energie dafür?«, frage ich ihn.
    »Ich schätze mal, daher «, antwortet Simon für ihn und deutet süffisant grinsend auf einen Lederbeutel, den Kai an einem Gürtel um die Hüften trägt. Eine Bierflasche ragt heraus.
    Kai zuckt entschuldigend mit den Schultern. »Tja, jeder hat so seine kleinen Laster.«
    »Wenn es weiter nichts ist«, sage ich lachend und Kai zwinkert mir verschwörerisch zu.
    »Eines habe ich vielleicht noch«, murmelt er, indem er sich zu mir vorbeugt: »Ich lasse mich viel zu schnell von hübschen Mädchen verzaubern, die keine Ahnung haben, was sie mit ihrem Lächeln anrichten können.«
    Ein Schauer rinnt mir den Rücken hinab und ich kichere verlegen. Simon stöhnt leise und verdreht dabei die Augen.
    »Kai, wir haben ein Problem! Kannst du dich vielleicht mal eine Sekunde lang losreißen?«
    Toll, ausgerechnet jetzt taucht Carolin von Sebald auf. Ihr giftiger Blick geht mir durch und durch. Und jetzt weiß ich auch, wen sie darstellen soll: Lady Marian, Robin Hoods Geliebte. Obwohl ich weiß, dass das hier bloß eine Show ist, ärgert es mich gewaltig, dass ausgerechnet die beiden als Liebespaar auftreten.
    »Was ist denn schon wieder los, Caro?«, fragt Kai leicht gereizt.
    »Annmarie hat eben angerufen. Sie ist krank und kann nicht kommen.«
    »Ja, und? Dann muss eben jemand anderer die Sachen präsentieren. Annmarie ist sowieso viel zu plump und hat keine Ausstrahlung.«
    »Aber sie ist Praktikantin und hätte es ohne Bezahlung gemacht. Wo willst du jetzt bitte schön auf die Schnelle Ersatz auftreiben?«
    Kais Blick wandert zu mir und er nimmt mit einem gewinnenden Lächeln meine Hand. Egal, worum er mich bitten will – er hat mich schon!
    »Schöne Maid und ihr Begleiter …« Er wirft auch Simon einen flüchtigen Blick zu. »Habt ihr noch etwas Wichtiges vor, an diesem wonnigen Nachmittag, oder hättet ihr Lust, euch uns anzuschließen, um uns aus einer schrecklichen Misere zu helfen?«
    »Nein, wir haben überhaupt nichts vor«, flöte ich, genau im selben Augenblick, als Simon sagt: »Ja, allerdings.«
    Ich drehe mich zu ihm um. »Und was, bitte schön, soll das sein?«, zische ich und sehe aus den Augenwinkeln, wie Carolin von Sebald Kai beiseitezieht und mit zusammengezogenen Brauen auf ihn einredet.
    Simon zögert mit seiner Antwort. Wusste ich es doch, er sucht bloß nach einer Ausrede, weil er Kai Thalbach nicht ausstehen kann. Dabei hat er sich gefälligst nach mir zu richten. Wann checkt er das bloß endlich?
    »Ich wollte … ein Schaumbad nehmen.«
    Ich pruste los. »Tolles Vorhaben, echt. Bei der Hitze? Du spinnst doch! Außerdem kannst du das später immer noch. Jetzt nörgle nicht so herum. Ich würde ja sagen, fahr nach Hause und geh baden, aber darauf lässt du dich bestimmt nicht ein.« Die Harmonie zwischen uns ist restlos dahin und irgendwie macht mich das wütend und traurig zugleich. So, als hätte ich etwas verloren, woran ich mich gerade gewöhnt hatte.
    »Und?«, fragt Kai, der jetzt neben uns auftaucht. »Wie sehen die nachmittäglichen Pläne der Lady Falkenstein aus? Habt ihr beiden euch geeinigt?«
    Simon Winter verzieht den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Ja, sieht ganz so aus …«
    »Wir bleiben selbstverständlich«, erkläre ich mit etwas mehr Elan als mein mürrischer Bodyguard. »Also, was können wir für dich tun, Herr der Diebe? Wir sind zu jeder Schandtat bereit.«

Simon
    Also, die entspannte Glückssträhne der letzten zwei Stunden ist definitiv vorbei, so viel steht fest. Mia mag ja meinetwegen zu jeder Schandtat bereit sein, aber das muss doch nicht automatisch auch für mich gelten, oder? Trotzdem stehe ich plötzlich mit einem albernen Hut auf dem Kopf und in ockerfarbenen Leggins da. Nicht nur, dass die Dinger extrem scheiße aussehen, sie quetschen meinen besten Freund da unten auch noch ein, sodass er mit Sicherheit ebenso unter Schock steht wie der Rest von mir. Ich kann bloß hoffen, dass er keine bleibenden Schäden davonträgt.
    Ich blicke an mir hinunter und fühle mich ähnlich hilflos wie damals mit vier, als meine Mutter mich in das Schlumpfkostüm gesteckt hat. Dieses Mal hat allerdings nicht sie, sondern diese superheiße Schauspielerin Schuld an meiner Verwandlung. Sie hat mich so mit ihrem Lächeln um den Finger gewickelt, dass ich ihr glatt auf den Leim gegangen bin. Männer sind eben ganz eindeutig das schwächere Geschlecht.
    »Und? Wen oder was

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