Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
Vom Netzwerk:
Auftrag?«
    William zuckte die Achseln. »Hat er nicht gesagt.«
    Sie schritten in freundschaftlichem Schweigen durch das Burgtor und auf den Burghof. Untertags wimmelte der Burghof von Soldaten, aber zu dieser Zeit in der Nacht war er friedlich. Sie waren fast am alten Palast angekommen, wo Stephen sich mit seinem Neffen ein Zimmer teilte, bevor William wieder zu sprechen begann.
    »Du solltest den König um Erlaubnis bitten, nach Northumberland zurückzukehren. Es ist an der Zeit, dass du die Carleton-Ländereien für dich beanspruchst.«
    »So dumm bin ich nicht! Wenn ich den Besitz erst einmal habe, werden Mutter und Catherine keine Ruhe geben, eine passende Partie für mich zu finden.« Warum war sein Dasein als Junggeselle ihnen bloß so ein Dorn im Auge?
    »Sie wollen dich in festen Händen wissen, bevor du noch wegen irgendeiner Frau richtig in Schwierigkeiten gerätst.« William schüttelte den Kopf. »Und sie haben recht. Es muss bald passieren.«
    Stephen ignorierte die Bemerkung; er hatte sie schon oft gehört.
    Nach einer Weile sagte William: »Es gibt vieles, was für ein Leben mit Frau und Kindern auf dem eigenen Land spricht. Gott weiß, dass Catherine die Quelle all meines Glücks ist.«
    »Wie ich dir schon oft gesagt habe«, meinte Stephen und zwang sich zu einem Lachen, »wenn du eine Frau wie sie für mich findest, bin ich so schnell verheiratet, wie das Aufgebot bestellt werden kann.«
    Catherine war schön und mutig, hatte ihren eigenen Kopf und viel Humor. Er verehrte sie seit seinem zwölften Lebensjahr, als seine Mutter ihn fortgeschickt hatte, damit er bei William und dessen neuer Frau leben sollte.
    »Ich wünschte bei Gott, Catherine wäre jetzt hier«, sagte William sauertöpfisch. »Du würdest dich nicht so benehmen, wenn sie dich hier sehen könnte.«
    Stephen zuckte die Achseln und widersprach nicht. In seiner Jugend war es immer leichter gewesen, sich Williams Zorn zu stellen als Catherines Enttäuschung. Selbst jetzt noch würde er alles tun, um ihr zu gefallen.
    Nun, fast alles. Wenigstens hier in der Normandie war er vor ihren Versuchen sicher, ihn mit irgendeiner folgsamen und außerordentlich langweiligen jungen Dame aus gutem und wohlhabendem Haus zu verloben.
    Aye, er wusste, dass er heiraten musste. Aber er war erst fünfundzwanzig! Mit ein bisschen Glück würde er diese Pflicht noch um einige Jahre hinauszögern können.
    Stephen saß im Großen Saal des Schatzkanzlers und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Tisch. Verdammt. Er hätte früh genug aufstehen sollen, um den König zur Messe in der Kapelle zu treffen.
    Beim Klang von Stiefelschritten sprang er auf. König Heinrich rauschte in den Saal, gefolgt von einigen Soldaten, die als seine Leibgarde dienten. Mit einem knappen Nicken entließ der König Stephen aus seiner Verneigung.
    Stephen seufzte innerlich, als der König ihn in der folgenden lang anhaltenden Stille musterte. Obwohl er sich sorgfältig für dieses unchristlich frühe Treffen angekleidet hatte, konnte er nichts an seinen blutunterlaufenen Augen ändern. König Heinrich frönte weder dem Alkohol noch dem weiblichen Geschlecht; und er war jenen gegenüber, die es taten, nicht gerade tolerant.
    »Womit kann ich Euch zu Diensten sein, Sire?« Stephen lächelte und nickte unterwürfig, um seine Kühnheit, als Erster zu sprechen, abzumildern.
    »Vielleicht könntet Ihr mir erklären«, sagte der König und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, »warum jemand, der so leicht zu zerstreuen ist, so viel Zeit darauf verwendet, Zerstreuung zu suchen.«
    Stephens Lächeln gefror. War er so indiskret gewesen, dass Kunde von seinem Verhalten sogar dem König zu Ohren gekommen war?
    »Ich habe bessere Verwendung für Eure Talente, Stephen Carleton.«
    Stephen bemerkte keinerlei Anflug von Sarkasmus in der Stimme des Königs. Ein gutes Zeichen – vielleicht. »Ich stehe, wie immer, zu Eurer Verfügung, Sire.«
    Er fragte sich wieder einmal, welche Aufgabe der König wohl für ihn haben mochte. Er wünschte sich sehnlichst ein militärisches Kommando, aber er wäre auch damit zufrieden, Überläufer zusammenzutrommeln. Er würde alles tun, solange es gefährlich war und ihn von den Bildern in seinem Kopf ablenkte.
    »Meine Untertanen in diesem Landstrich müssen erkennen, dass ich nicht hierhergekommen bin, um sie zu unterwerfen, sondern um als ihr rechtmäßiger Herrscher zu regieren. Es ist an der Zeit, dass wir in den Ländereien, die wir bisher

Weitere Kostenlose Bücher