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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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trat Stephen vor, um sich vorzustellen.
    Er hatte nicht vorhersehen können, welche Wirkung diese grünen Augen auf ihn hatten, als die Dame ihm ihren Blick zuwandte. Gott im Himmel, sie schaute ihn an, als wäre er die Erfüllung ihrer Gebete. Es ließ ihn sich fast wünschen, er wäre es.
    Die unverhüllte Sehnsucht in ihrem Blick sandte einen Blitz des Verlangens durch seinen Körper. Doch der Blick war so schnell verschwunden, dass er schon fast meinte, sich alles eingebildet zu haben.
    Bloß wusste er, dass dem nicht so war.
    In der Hoffnung, den Funken wieder aufflammen zu lassen, schenkte er ihr jenes Lächeln, mit dem er üblicherweise bekam, was er wollte. Eiskalt wandte sie sich von ihm ab und begann eine Unterhaltung mit Robert.
    Er stellte fest, dass er sich genauso schlimm verhielt wie Jamie und sie von Kopf bis Fuß musterte. Die Flechten, die in dem goldenen Haarnetz, das an ihrem Kopfputz befestigt war, gehalten wurden, waren dunkel. Sie hatte eine blasse Haut und eine reizend zierliche Gestalt, die sie zerbrechlich aussehen ließ. Aber da war etwas an der Art, wie sie sich hielt, was ihm verriet, dass sie sich selbst nicht für schwach hielt oder eines Schutzes bedürftig.
    Er folgte der eleganten Linie ihres Halses. Schwer atmend, arbeitete er sich an ihrer schlanken, wohlgeformten Gestalt hinunter. Er war dankbar für das der Jahreszeit nicht entsprechende milde Wetter, das sie dazu veranlasst hatte, ihren Umhang abzunehmen. Dankbar, in der Tat.
    Seine langsame, gründliche Prüfung wurde durch einen harten Ellenbogenstoß in seine Seite unterbrochen. Als er einen fragenden Seitenblick auf den Übeltäter warf, schüttelte William kaum merklich den Kopf und formte ein stummes »Nein« mit den Lippen.
    Stephen hätte fast laut gelacht. Aye, es gab viele Gründe, warum er Lady Hume nicht auf diese Art ansehen sollte. Dass sie im Auftrag des Königs eine politisch motivierte Ehe eingehen würde, wäre für einen klugen Mann Grund genug, auf Abstand zu ihr zu gehen.
    Er verbiss sich ein Lächeln, als er die Gefahren überdachte. Catherine sagte immer, er würde vom Ärger angezogen wie der Bär vom Honig. Und damit hatte sie recht. Natürlich.

5
    »Versuch dich immer daran zu erinnern«, sagte Robert, während sie eine dunkle Straße hinabgingen, »dass du die Männer betrunken genug machen willst, damit sie frei mit dir reden, während du selbst nur vorgibst, betrunken zu sein.«
    Stephen hatte den ganzen Abend lang wie ein Großmütterchen mit Wasser verdünnten Wein getrunken, aber er machte sich nicht die Mühe, sich jetzt zu verteidigen. Trotz der späten Stunde fühlte er sich ruhelos.
    »Erzähl mir etwas über Lady Isobel Hume.« Er versuchte, seine Frage beiläufig klingen zu lassen, obwohl er den ganzen Tag an sie gedacht hatte.
    »Sie ist tugendhaft und unverheiratet«, sagte Robert. »Also ganz und gar nicht dein Typ.«
    Stephen lachte. »Komm, Robert, ein Mann wird doch wohl neugierig sein dürfen, oder?«
    »Solange du nicht vorhast, deine ›Neugier‹ mit ausgerechnet dieser Dame zu befriedigen.«
    Ein unwürdiger Franzmann würde dieses Vergnügen haben. Aus irgendeinem Grund ärgerte diese Tatsache Stephen maßlos.
    »Da wir gerade von Frauen sprechen«, sagte Robert. »Bei allen Heiligen, Stephen, kannst du nicht ein bisschen Diskretion bei der Wahl der Frauen, mit denen du ins Bett gehst, walten lassen?«
    Und das musste er sich sagen lassen, nachdem er die vollbusige und willige Tochter ihres letzten Gastgebers abgewiesen hatte. »Wie kommst ausgerechnet du dazu, mir einen Vortrag über meine Frauengeschichten zu halten?«
    »Wer wäre besser geeignet?«, sagte Robert. »Ich rate dir nicht zur Enthaltsamkeit, Gott bewahre. Bloß dass du ein besseres Urteilsvermögen entwickelst.«
    »Hat William dich gebeten, darüber mit mir zu sprechen?«
    Roberts Lachen schallte die leere Straße hinunter. »William würde dich eher in Ketten legen lassen, um dich zu heilen, als dass er mich bitten würde, dir für deine Frauengeschichten einen Rat zu geben.«
    Stephen seufzte. »Nicht dass es dich etwas angeht, aber ich habe mit Marie Schluss gemacht.« Bloß wusste Marie davon noch nichts.
    Marie! Gütiger Gott! Er hatte ihre Verabredung für heute Abend vollkommen vergessen. Marie war keine Frau, die sich leicht beirren ließ. Wenn er versäumte, an ihrem Treffpunkt zu erscheinen, würde sie ihn suchen gehen. Sogar in seinem Schlafzimmer …
    »Um Himmels willen!« Er ließ Robert mitten auf

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