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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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könnte?“
    „Was?“
    „Die Polizei fand einen Knopf am Tatort. Genau so ein Knopf fehlt an deinem Mantel.“
    Rudy wirkte noch niedergeschlagener. „Mein Mantel hing in der Garderobe. Den Knopf könnte jeder abgerissen haben.“
    „Bist du nach dem Club umgehend ins Golden Pheasant gegangen?“
    „Ja.“
    „Und danach … hast du einen Spaziergang gemacht. Bist du unterwegs noch irgendwo eingekehrt?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Demnach wurde der Knopf im Club oder im Golden Pheasant von deinem Mantel abgerissen.“
    „Im Pheasant behielt ich den Mantel an, weil ich nicht vorhatte, lange zu bleiben.“
    „Dann muss es Stephen oder ein anderer bei White’s gewesen sein.“
    Rudy verfiel in dumpfes Grübeln. „Merrick ist kein Mörder“, sagte er schließlich düster.
    „Mag sein. Ich jedenfalls tendiere zu der Annahme, dass er ein Mörder ist.“ Sie erhob sich. „Ich muss gehen. Aber ich möchte, dass du in der Zwischenzeit darüber nachdenkst, was du Stephen angetan haben könntest. Vielleicht hast du ihn ungewollt so sehr verletzt, dass er dir drei Frauenmorde anlasten will.“

28. KAPITEL
    Thor bediente den schweren Messingklopfer am vornehmen Herrenhaus von Lord Renhurst in der Mount Street. Nach nochmaligem Klopfen öffnete ein hagerer Butler mit schlohweißem Haar, der den unangemeldeten Besucher von Kopf bis Fuß maß.
    „Was wünschen Sie, Sir?“
    „Mein Name ist Thor Draugr. Ich muss dringend mit Miss Graham wegen ihres Bruders sprechen.“
    „Sehr wohl. Ich melde Sie an. Wenn Sie im Salon warten wollen …“
    „Du liebe Güte … Thor?“
    Lindsey erschien auf dem Treppenabsatz und eilte anmutig die Stufen herab, ihre weiten Röcke bauschten sich und gewährten ihm einen flüchtigen Blick auf ihre schmalen Fesseln.
    Bei den Göttern, seine Sehnsucht nach ihr musste warten. Er verdrängte sein Verlangen und ging ihr entgegen. Doch dann trat ein älterer, stattlicher Herr ihm in den Weg.
    „Und wer, wenn ich fragen darf, sind Sie?“
    Lindsey verharrte auf der untersten Stufe. Thor vermochte nur mühsam den Wunsch zu bezwingen, sie sich über die Schulter zu werfen und als seine Gefangene zu entführen, wie die Männer auf seiner Insel es zu tun pflegten.
    „Sind Sie Lindseys Vater?“
    „Ja, der bin ich.“
    „Ich bin Thor Draugr, der Mann, der Ihre Tochter heiraten wird.“
    „Wie bitte?“
    „Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, aber bald werde ich um ihre Hand anhalten. Im Moment muss ich mit Lindsey reden. Ich habe Erkundigungen eingezogen, die Ihrem Sohn nützlich sein könnten.“
    Verblüfft starrte Lord Renhurst den Fremdling an, und seine Augen weiteten sich vor Entrüstung. Als Lindsey sich in Bewegung setzte, schien er sich wieder zu fassen. „Lindsey! Wovon, in aller Welt, redet dieser Mann?“
    „Ich weiß nicht, Vater, aber wenn er hierhergekommen ist, muss es wichtig sein.“
    „Ich denke nicht daran, zuzulassen, dass dieser Mann in deine Nähe …“
    „Ihre Tochter und ich müssen miteinander sprechen, Mylord“, sagte Thor mit fester Stimme. „Jetzt sofort.“
    Lindsey legte ihrem Vater beschwichtigend die Hand an den Ärmel. „Sei unbesorgt, Vater. Ich kenne Mr. Draugr seit einiger Zeit. Wir arbeiten zusammen bei Heart to Heart . Er ist mir dabei behilflich, den Covent Garden Mörder zu finden.“
    „Großer Gott! Hast du den Verstand verloren, Mädchen? Eine Frau befasst sich nicht mit einem Verbrechen.“
    Lindsey sah ihren Vater mit einem Blick an, als habe sie diese Worte allzu oft gehört. „Lass mich kurz mit ihm sprechen. Ich muss wissen, was er zu sagen hat.“
    Lord Renhurst warf Thor einen strengen Blick zu. „Einverstanden. Ich gebe Ihnen fünf Minuten. Und die Tür bleibt offen.“
    Thor deutete eine Verneigung an. „Wie Sie wünschen, Mylord.“ Er folgte Lindsey in einen eleganten Salon, wo sie Platz auf einem Sofa nahmen, sorgsam darauf bedacht, schicklichen Abstand voneinander zu halten.
    „Wenn es sich um etwas anderes handeln sollte als um meinen Bruder …“
    „Ich weiß, du hast mir noch nicht vergeben. Aber ich habe tatsächlich Informationen, die uns hilfreich sein könnten.“
    Lindsey betrachtete ihn mit einem Anflug von Argwohn. „Welche Informationen?“
    „Ich wollte mit Simon Beale sprechen und ihn über diese Tilly ausfragen, die Silky Jameson erwähnte.“ An dem Abend, als Krista und Lindsey im Red Door waren, hatte Thor sich auf der Heimfahrt erkundigt, was die beiden erfahren hatten, und Lindsey hatte ihm

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