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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Temperament und sinnlicher Glut, das hatte er bereits vermutet, als er sie zum ersten Mal küsste.
    Thor warf einen Blick zur Wanduhr. Es war höchste Zeit, dass er sie nach Hause brachte. Er neigte sich über sie, rüttelte sie sanft, um sie zu wecken, und sehnte sich danach, sich noch einmal mit ihr zu vereinen.
    Verwirrt schlug sie die Augen auf und gähnte. „Ist es schon Morgen?“
    „Ja, bald.“
    Sie warf einen Blick zum Fenster. „Wie spät ist es?“
    „Höchste Zeit zu gehen. Deine Tante soll doch sicher nicht merken, dass du die Nacht nicht in deinem Bett geschlafen hast.“
    „Nein.“ Aber statt aufzustehen, kuschelte sie sich an ihn und hauchte zarte Küsse auf seine Brust.
    Sein Verlangen flammte auf. Sie brauchte ihn nur anzufassen, und er war wieder bereit für sie. „Du spielst mit dem Feuer, kleine Füchsin. Gleich falle ich wieder über dich her.“
    Sie lachte. „Füchsin? Du nennst mich Füchsin?“
    „Ja, meine Süße, listig wie ein Fuchs und ebenso schön und geschmeidig.“
    Sie setzte sich auf. „Wenn ich eine Füchsin bin, dann bist du eingroßer schwarzer Wolf.“ Sie gab ein tiefes Knurren von sich, und er lachte.
    „Auf Draugr wurde ich Thorolf der Wolf genannt. Ulfr ist das Wort in meiner Sprache.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“ Er rollte sich auf sie, umfing ihre beiden Handgelenke mit einer Hand und zog ihr die Arme über den Kopf. „Es ist Zeit für dich zu lernen, wie gefährlich es ist, einen Wolf zu reizen.“ Wild küsste er sie und fiel über sie her wie ein hungriger Wolf.
    Nachdem sie sich von dem leidenschaftlichen Überfall erholt hatte, verließ Lindsey widerstrebend den warmen Platz an seiner Seite und begann, sich anzukleiden. Thor sprang in seiner herrlichen Nacktheit gleichfalls aus dem Bett, bei deren Anblick sich ihre Wangen rosig überhauchten.
    „Ich bringe dich nach Hause“, sagte er und begann, sich anzuziehen.
    Sie war alleine gekommen und brauchte seine Hilfe nicht. Als sie jedoch zu einem Protest ansetzte, warf er ihr einen warnenden Blick zu, und sie nickte gehorsam.
    „Arbeitest du heute im Büro?“, fragte sie, während er ihr mit den Knöpfen am Rücken half.
    „Nein, unten im Hafen.“
    „Nächste Woche verreise ich für ein paar Tage nach Renhurst Hall.“
    Sein Kopf fuhr ruckartig hoch. „Was tust du auf dem Land?“
    „Meine Tante möchte meinen Bruder eine Weile aus der Stadt haben. Ich halte das für eine gute Idee.“
    Thor zog die Stirn in Falten. „Renhurst Hall liegt in nächster Nachbarschaft zu Merrick Hall. Das hast du doch einmal erwähnt, stimmt’s?“
    „Ja. Aber es gibt keinen Grund, wegen Lord Merrick besorgt zu sein. Der Gedanke, Stephen könnte etwas mit den Morden zu tun haben, ist völlig absurd.“
    „Mag sein, aber du wirst sicher heikle Fragen stellen und erst Ruhe geben, wenn du dir deiner Sache völlig sicher bist. Das behagt mir nicht, Lindsey.“
    Er durchschaute sie allzu leicht. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich pass auf mich auf.“
    „Wenn du meine Frau wärst, würde ich es dir verbieten.“
    Sie wandte den Blick ab; seine Worte versetzten ihr einen kleinen Stich ins Herz. „Aber ich bin nicht deine Frau, und selbst wenn ich es wäre, würde ich mich diesem lächerlichen Verbot widersetzen.“
    „Dann würde ich dich züchtigen müssen.“
    „Das glaube ich nicht“, entgegnete sie schnippisch.
    Thor fluchte leise. Auch sie durchschaute ihn offenbar und glaubte nicht, dass er je die Hand gegen eine Frau erheben würde.
    „Ich würde dir nie wehtun“, gestand er. „Solltest du dich aber wieder in Gefahr begeben, wie du es schon einmal getan hast, versohle ich dir deinen hübschen Hintern.“
    Lindsey errötete tief. Nur zu deutlich erinnerte sie sich, wie er sie an dieser Stelle geküsst hatte, spürte beinahe seine großen Hände, die über ihre nackten Rundungen geglitten waren, als streichle er einen kostbaren Schatz.
    Sie verdrängte die kleinen züngelnden Flammen in ihrem Leib und schlüpfte in ihre Schuhe. Wenige Minuten später eilten sie gemeinsam die Straße entlang, bestiegen eine Mietdroschke und fuhren im ersten Morgengrauen durch die schlafende Stadt.
    Thor schwieg, als der Wagen sich dem Gartentor hinter dem Haus näherte. Unschlüssig sah Lindsey ihn an.
    „Soll ich … möchtest du, dass ich heute Nacht wieder zu dir komme?“
    „Fragst du mich, ob ich die Nacht wieder mit dir verbringen möchte?“
    Sie nickte

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