Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
Vom Netzwerk:
Krista, Coralee und ihr Gemahl Gray standen in der Nähe von Thor. Eine knisternde, beinahe greifbare Spannung lag in der Luft. Es waren hohe Wetten abgeschlossen worden, die meisten auf Merricks Championsieger Fleet Journey, einen kastanienbraunen Vollbluthengst.
    Thors Besorgnis wuchs zusehends. Er fragte sich schuldbewusst, wieso er überhaupt seine Zustimmung gegeben hatte, dass Lindsey an dem mörderischen Rennen teilnahm. Was hatte er sich dabei gedacht? Und wie sollte er je die enorme Summe zurückzahlen, die sein Bruder und Krista gesetzt hatten?
    In seiner Unruhe näherte er sich Leif und seiner Schwägerin.
    „Wenn wir verlieren“, sagte er zu seinem Bruder und spähte in die Richtung hinüber, wo die Pferde bald auftauchen würden, „finde ich einen Weg, dir das Geld zurückzuzahlen.“
    „Es war eine Wette“, entgegnete Leif ungerührt. „Manchmal gewinnt man, und manchmal verliert man. Das ist das Risiko. Im Übrigen hat Saber einen ausgezeichneten Start hingelegt. Das Rennen ist erst vorbei, wenn der Sieger die Ziellinie passiert hat.“ Er musterte Thors bekümmerte Miene. „Willst du mir nicht endlich sagen, wer der junge Jockey ist, den du dazu überredet hast, Saber an deiner Stelle zu reiten?“
    Verlegen wandte Thor sich ab, denn er verabscheute es, seinen Bruder zu belügen. Er hätte sich niemals auf Lindseys tollkühnen Plan einlassen dürfen. Sie könnte da draußen irgendwo auf der Erde liegen, verletzt oder … Rasch verdrängte er das quälende Bild, das ihm ihre leblose Gestalt mit verrenkten Gliedmaßen hinter einer Steinmauer liegend zeigte. „Der Bursche ist ein Freund.“
    Leif musterte ihn weiterhin scharf. „Wer immer es auch sein mag, du scheinst eine hervorragende Wahl mit dieser Person getroffen zu haben. Ein leichtgewichtiger Reiter, geschickt und voller Selbstvertrauen, und Saber scheint ihn ohne jeden Widerspruch anzunehmen. Einen besseren Jockey hättest du kaum finden können.“
    Thor nickte knapp. Er hatte kein Recht, Lindseys Geheimnis zu verraten. Die Entscheidung lag bei ihr, ob sie ihre Freunde einweihen wollte. „Siehst du schon ein Anzeichen von den Reitern.“
    „Noch nicht, aber lange kann es nicht mehr dauern. Die Pferde, die noch im Rennen sind, müssen jeden Moment auf der Anhöhe da drüben auftauchen.“
    Thor starrte gebannt in die Richtung. Sein Herz schlug wie ein Hammer gegen seine Rippen. Die Angst schnürte ihm Kehle und Magen zu.
    Was habe ich getan?
    Beim Klang einer hohntriefenden Männerstimme wandte er den Blick um. Harley Burke schlenderte heran. „Glauben Sie wirklich, der schwarze Teufel schafft es bis zum Finish?“
    Thor biss die Zähne aufeinander. „Ja.“
    „Ich gehe jede Wette ein, dass der Narr, den Sie dazu überredet haben, ihn zu reiten, bereits im Dreck liegt. Wollen wir darauf eine Wette abschließen?“
    Übelkeit stieg in Thor auf. Der Gedanke, dass Lindsey verletzt oder mit gebrochenem Genick irgendwo da draußen liegen könnte, war ihm unerträglich.
    Genauso wenig konnte er das schadenfrohe Gesicht von Harley Burke ertragen. „Nennen Sie einen Betrag, und ich biete mit …“
    „Sie kommen!“
    Der Zwischenruf beendete den Wortwechsel, und Thors Blick flog zu der Gruppe Reiter und Pferde hinüber, die an der Hügelkuppe auftauchte; das Feld hatte sich um mehr als die Hälfte der Teilnehmer verringert, die an den Start gegangen waren. Er spähte angestrengt, um Lindsey und Saber auszumachen, konnte sie jedoch nicht entdecken, und kaltes Grauen krallte sich um sein Herz.
    Die Reiter donnerten heran, und sein Herz machte einen Satz. Der riesige schwarze Hengst und sein zierlicher Jockey scherten im halsbrecherischen Galopp aus der Gruppe, in der sich auch der Fuchswallach Sweet Vengeance aus dem Renhurst Gestüt befand, ebenso Fleet Journey, der preisgekrönte Vollbluthengst des Viscounts.
    „Das ist sie doch, nicht wahr?“ Die Frage kam von Krista, die in ihrer Aufregung auf und ab hüpfte. „Das ist Lindsey!“ Sie strahlte übers ganze Gesicht, als wünschte sie sich, selbst im Sattel zu sitzen.
    Thor warf ihr einen warnenden Blick zu. „Sie hat befürchtet, du würdest sie davon abhalten.“
    „Du scherzt wohl. Ich wünschte mir nur, ich könnte …“
    „Nie im Leben“, fiel Leif ihr ins Wort.
    Saber holte noch kraftvoller aus und gewann an Boden. Thor hörte Burke lästerlich fluchen.
    „Sie gewinnt!“, jauchzte Krista begeistert. „Sie gewinnt Saber für dich!“
    Thor hörte auf zu atmen. Nie in

Weitere Kostenlose Bücher