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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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dem Krankenhaus rausholen. Das ist gefährlich da. Wenn eine Luftblase in der Spritze ist, die sie ihm geben, kann er deswegen sterben. Oder er kriegt die falsche Medizin. Oder eine böse Krankenschwester, die in Wirklichkeit eine Mörderin ist, bringt ihn um.«
    »Hey, Kumpel.« Jase hebt George auf seinen Schoß. »Das wird nicht passieren.«
    »Woher weißt du das?« George baumelt nervös mit den Beinen. »Versprichst du’s?«
    Jase schließt die Augen und reibt beruhigend über Georges kleines, spitzes Schulterblatt. »Versprochen.«
    Aber ich sehe, dass George ihm nicht glaubt.
    Patsy schläft völlig erschöpft in ihrem Hochstuhl ein, die Wangen mit Tomatensoße verschmiert. George und Harry schauen einen sehr merkwürdigen Film über eine Horde Babydinosaurier, die in den Tropen Abenteuer erleben. Alice fährt ins Krankenhaus zurück. Ich rufe Mom – die nicht gemerkt hat, dass ich morgens gar nicht zu Hause war, weil sie schon in aller Frühe zu einem ihrer Termine aufgebrochen ist – auf dem Handy an und sage ihr, dass ich zum Abendessen nicht nach Hause komme. »Kein Problem, Schatz«, antwortet sie. Im Hintergrund ist lautes Lachen zu hören. »Ich bin sowieso noch in Tidewater. Es sind viel mehr Leute hier, als wir erwartet haben. Die Veranstaltung ist ein voller Erfolg!«
    Ihre Stimme klingt entspannt und fröhlich. Nicht wie die eines Menschen, der Fahrerflucht begangen hat. Der Knall, der uns auf unserer Rückfahrt über die Uferstraße so erschreckt hat, kann nichts mit Mr Garrett zu tun gehabt haben. Ich spiele einen kurzen Moment lang mit dem Gedanken, Mom darauf anzusprechen, aber sie würde mich wahrscheinlich für verrückt erklären, also lasse ich es.
    Ehrlichkeit war ihr immer wahnsinnig wichtig. Als Kinder bekamen Tracy und ich immer den meisten Ärger, wenn wir sie angelogen haben. »Was du getan hast, war falsch, aber das Schlimmste daran ist, dass du mir nicht die Wahrheit gesagt hast.« Wir hätten diesen Spruch im Schlaf aufsagen können.

Einundvierzigstes Kapitel
    I ch höre lautes Scheppern und Geschirrklappern, als ich am nächsten Tag im Breakfast Ahoy anrufe, um zu kündigen. Im Hintergrund regt sich Ernesto über den ungewöhnlichen morgendlichen Andrang auf, als ich Felipe sage, dass ich nicht mehr kommen werde. Er ist fassungslos. Eigentlich ist es überhaupt nicht meine Art, einfach so einen Job hinzuschmeißen und meinen Arbeitgeber hängen zu lassen – schon gar nicht mitten in der Hochsaison. Aber die Garretts brauchen mich jetzt dringender.
    »No creo que se pueda volver y recuperar su trabajo«, schimpft Felipe in seiner Muttersprache. »Glaub ja nicht, du könntest zurückkommen und deinen Job wiederhaben, Fräulein. Wenn du jetzt gehst, dann war’s das, und zwar für immer.«
    Ich bin mit meiner Entscheidung auch nicht glücklich, weil ich den hektischen Trubel im Breakfast Ahoy immer als angenehmen Gegenpol zu den sich endlos ziehenden, ereignislosen Schichten im B&T empfunden habe. Aber wenn ich im B&T kündigen würde, würde Mom es sofort erfahren.
    Jase ist dagegen, aber ich lasse mich nicht auf eine Diskussion ein.
    »Höchste Zeit, dass ich endlich dieses dämliche Matrosinnenkostüm loswerde«, antworte ich. In Wirklichkeit geht es aber natürlich darum, dass ich drei freie Vormittage in der Woche habe, wenn ich den Job im Breakfast Ahoy aufgebe.
    »Ich finde es nicht gut, dass durch den Unfall auch dein Leben komplett auf den Kopf gestellt wird.«
    Aber das ist nichts im Vergleich dazu, wie radikal sich das Leben für die Garretts von einem Moment auf den anderen verändert hat. Mrs Garrett wohnt jetzt praktisch im Krankenhaus. Sie kommt nur nach Hause, um Patsy zu stillen, schläft ein paar Stunden und führt lange, unheilvoll klingende Telefonate mit der Abrechnungsabteilung des Krankenhauses. Alice, Joel und Jase wechseln sich damit ab, die Nächte bei ihrem Vater zu verbringen. George macht ständig ins Bett, und Patsy hasst das Fläschchen, als wäre es mit bitter schmeckender Medizin gefüllt. Harry benutzt schlimmere Ausdrücke als Tim und Andy ist entweder auf Facebook unterwegs oder liest ihre Biss -Bücher.
    Ich bin schon früh ins Bett gegangen. Als ich spätabends noch einmal aufwache, ist es heiß und stickig in meinem Zimmer. Ich stehe auf und tapse in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ungefähr auf der Hälfte der Treppe höre ich Moms Stimme und bleibe stehen.
    »Ich habe dabei kein gutes Gefühl, Clay.«
    »Das haben wir doch

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