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Mein Vater der Kater

Mein Vater der Kater

Titel: Mein Vater der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Slesar
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Zumindest nicht, bis wir diese FBI- Unterlagen haben.«
    »Ich schwöre dir, daß ich ihn für mich behalte, Phil. Du kannst mir vertrauen. Schließlich bin ich der Mann deiner Schwester, Himmelherrgott. Ich brauche bloß ein bißchen was zu meiner Beruhigung... bitte!«
    Es muß ein verdammt gutes Steak gewesen sein. Phil senkte gleichzeitig Gabel und Stimme. »Kennst du Frank Birdwell?«
    Ich brauchte einen Augenblick. »Birdwell. Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor... Warte mal. Das ist doch der Golf-Lehrer vom Country Club!«
    »Stimmt. Und wenn unsere Informationen bestätigt werden, dann ist er in noch drei oder vier anderen Orten wie Fairdelle Golf-Lehrer gewesen. Bleibt nie länger als eine Saison und zieht dann weiter, um woanders einzuheimsen... und ich meine nicht beim Golfspiel.«
    »Meine Fresse!« stieß ich hervor und blickte beeindruckt drein. »Ganz schön schlau, Phil, da dahinterzukommen.«
    »Spar dir die Glückwünsche, bis ich es beweisen kann. Und kein Wort davon zu anderen, nicht einmal zu Georgia. Wir verstehen uns?«
    Ich nickte ernst und fragte mich, wie bald ich Frank Birdwell zum Mittagessen würde einladen können.
    Es dauerte nur drei Tage. Ich ließ Harry Gibbin gegenüber die Bemerkung fallen, daß ich nichts dagegen hätte, auch mal ein bißchen auf dem Golfplatz geschäftlich tätig zu werden. Harry meinte immer, mir läge nichts an dem Spiel, und er war hocherfreut, vor allem weil er noch einen Mitspieler für die Runde mit unserem Klienten Nummer eins brauchte. Ich deutete an, daß ich vielleicht ein wenig Hilfe brauchen würde, um einen schwachen Slice zu verbessern, und er sagte, ich solle mir doch einen Tag frei nehmen und mal mit dem Profi arbeiten.
    Ich war Birdwell schon auf dem Klubgelände begegnet – er war ein flott aussehender Bursche, weißhaarig, aber nicht älter als ich. Immer sonnengebräunt. Immer schick. Klein, aber mit der Haltung großgewachsener Menschen. Die Frauen liebten ihn.
    Ich wählte einen Tag, an dem der Klub aller Wahrscheinlichkeit nach leer war. Ich verbrachte eine Stunde beim Abschlag und ließ Birdwell mir ein paar schlechte Angewohnheiten austreiben. Obwohl ich noch keine allzu großen Fortschritte erzielt hatte, schlug ich vor, zum Lunch zu gehen. Der Speisesaal des Klubs war so gut wie leer, und ich wählte den ruhigsten Tisch. Ich wußte, daß Birdwell dies nur recht war, vor allem nachdem er meine einleitende Frage gehört hatte: »Was halten Sie von diesen Einbrüchen?«
    Er hatte ein Glas Wein in der Hand, und die zitterte immerhin so, daß der Sauterne überschwappte.
    »Weiß nicht sehr viel drüber«, antwortete er und tupfte seine hellgrauen Hosen mit der Serviette ab. »Aber ich habe gehört, daß zuletzt Ihr Haus geplündert worden ist.«
    »Das stimmt. Hat mich irgendwie überrascht. Ich meine, der Kerl hat einen eigenartigen Geschmack. Warum der sich wohl mit unserer kleinen Schrottbude abgegeben hat?« Ich lächelte und versuchte, beruhigend auf ihn einzuwirken.
    »Tja, was weiß man schon«, sagte Birdwell.
    »Da haben Sie recht. Um ehrlich zu sein, dieser Hundesohn hat doch etwas mitgehen lassen, was einigen Wert hat. Mehr, als ihm wohl klar ist.«
    Das erregte sein Interesse. »Worum handelt es sich?«
    »Um eine Damenuhr von Cartier, Nennt sich PantherUhr, fragen Sie mich nicht, warum. Nicht gerade ein Vermögen wert, aber vielleicht doch ein paar Tausender. Wirklich, der Kerl hat Zeug geklaut, das fünf- oder sechsstellige Summen wert ist – wozu braucht er dann eine Uhr wie die?«
    Birdwell ließ die Speisekarte langsam sinken. »Das weiß ich auch nicht«, sagte er und sah ganz so aus, als ob er es gerne wissen würde.
    »Auf der Rückseite ist etwas eingraviert. Das wird es ihm schwermachen, das Ding wieder loszuwerden. Zu leicht zu verfolgen –«
    »Aber was meinen Sie damit, wenn Sie sagen, das Ding habe ›einigen Wert‹?«
    »Gefühlswert«, antwortete ich. »Die Uhr hat mir etwas bedeutet. Ich würde so gut wie alles dafür geben, sie wiederzubekommen. Ich habe sogar schon daran gedacht, eine Anzeige in die Eokalzeitung zu setzen und eine Belohnung für die Rückgabe anzubieten. Fragen werden nicht gestellt, etwas in der Art –«
    »Wieviel?«
    Mein Herz klopfte heftig. Er hatte angebissen.
    »Ich weiß nicht. Zehn-, zwanzigtausend? Glauben Sie, das würde reichen?«
    »Nicht einem Kerl wie dem«, sagte er. »Im übrigen würde er ja auch ein Risiko eingehen, nicht wahr? Ist nicht der Bruder Ihrer Frau bei

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