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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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danach sehnte, sich ihm hinzugeben, gleich hier und jetzt, ehe sie den Mut dazu verlor, erwiderte sein Verlangen. Sie war so sehr darauf konzentriert, seine Küsse zu genießen und die Berührung seiner warmen Hand auf ihrer Brust, dass sie nicht auf die rumpelnden Räder einer Kutsche achtete, die eben ankam.
    Doch es dauerte nicht lange.
    Denn es war nicht irgendeine Kutsche, die da in den Innenhof des Gasthauses gefahren war. Die Schritte der Dienerschaft und die Unruhe, die darauf folgte, deuteten auf die Ankunft einer sehr wichtigen Persönlichkeit hin.
    Zuerst vermochten die Stimmen von unten ihre kleine geheime Welt der lustvollen Vereinigung auf dem Heuboden nicht zu erreichen und auch nicht den inneren Streit, den ihr Teufelsmarquess zweifellos mit sich austrug, ob er ihrem Wunsch Folge leisten und sie gleich jetzt entjungfern sollte oder besser auf eine etwas angemessenere Situation für ihr erstes Mal warten sollte. Sie griff nach unten und legte ihre Hand an eine bestimmte Stelle, um ihm mit dieser Berührung zu zeigen, wie sie darüber dachte.
    Doch in diesem Augenblick ertönte die donnernde Stimme der Dowager Duchess. „Ich bin hier wegen meiner Nichte, Miss Daphne Starling! Holen Sie das Mädchen sofort und sagen Sie ihr, dass ich hier bin!"
    Daphne stockte der Atem. Stocksteif lag sie unter Lord Rotherstone.
    „Mist", stieß er hervor, und sie blickten beide zu dem kleinen Durchgang am Ende des Heubodens.
    „Was soll das bedeuten? Ich habe alles stehen und liegen lassen, um wegen eines, wie man mir mitteilte, Notfalls hierher zu eilen. Wir waren die ganze Nacht unterwegs. Wo also ist meine Nichte?"
    Dann war Wilhelminas Stimme zu hören. „Verzeihung, Mylady, Miss Daphne ging vor einer Weile zu den Stallungen."
    „Äh, wenn Sie die Lady mit dem blonden Haar meinen", meldete sich einer der Stallburschen zu Wort, „so ist sie auf dem Heuboden. Und - äh - ich glaube nicht, dass sie gestört werden möchte, Mylady."
    „Auf dem Heuboden? Ich muss doch sehr bitten. Daphne Starling! Bist du da oben? Zeig dich sofort!"
    Sie und Max sahen einander mit großen Augen an.
    „Nun denn", murmelte er. Er setzte sich auf, aber angesichts ihrer geröteten Wangen, zerknitterten Kleidung und der Halme in ihrem Haar war es offensichtlich, was sie gerade getan hatten.
    Daphne holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Hilfesuchend sah sie Max an, der in Krisensituationen stets kühl blieb. „Was sollen wir tun?"
    „Es ist deine Entscheidung", antwortete er vielsagend.
    Sie dachte eine Weile darüber nach. Dann lächelte sie ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Nase, stand auf, ging zu der rechteckigen Öffnung und blickte hinunter in den Sonnenschein.
    „Hallo, Großtante Anselm! Hier oben bin ich!"
    Die Dowager Duchess hob den Kopf. Ihr graues Haar war zu einem straffen Knoten gebunden, ihre strenge Miene drückte Erstaunen aus. „Du liebe Güte, Daphne Starling! Komm dort herunter, ehe du fällst und dir den Hals brichst!"
    Es war in der Tat sehr steil.
    „Würde jemand die Leiter bringen?", rief Daphne.

    Ihre würdevolle Tante stand neben ihrer prachtvollen Kutsche, umgeben von einer Schar livrierter Diener, die für ihr Wohlergehen sorgen sollten.
    Willie hielt eine Hand schützend über die Augen und blickte verwundert hoch zu Daphne.
    Die drehte sich um und streckte Max ihre Hand entgegen.
    „Was machst du überhaupt da oben?", verlangte ihre Großtante zu wissen, während all ihre Diener plötzlich ein Lachen zu unterdrücken schienen. „Also wirklich! Wer ist der Mann, der mit dir da oben ist?", rief die Dowager Duchess, als Max neben Daphne in der Öffnung erschien.
    Die beiden sahen einander an. Daphne lächelte ihm zu und blickte dann hinunter zu ihrer Verwandten.
    „Tante Anselm", erklärte sie, „dies ist mein Verlobter." Plötzlich wollte sie es von den Dächern rufen und lachte, trotz des Blicks ihrer Tante, der deutlich zeigte, wie empört sie darüber war, Daphne in solch einer Situation anzutreffen.
    Max war ein wenig errötet, aber schien genauso zu strahlen wie Daphne.
    „Nun, das hoffe ich doch sehr", erwiderte die Großtante und sah sie in einer Weise an, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie eine andere Antwort auch keineswegs akzeptiert hätte.
    Damit war die Angelegenheit geklärt. Die beiden würden bald vor den Altar treten.
    „Nun komm herunter und stell uns vor", befahl die alte Duchess und zeigte bereits trotz ihrer strengen Art einen Anflug von

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